Die Schellengasse ist durch die Baustelle gesperrt. Ausgerechnet auf der Straße, an der seit 2018 offizielle Luftmessungen stattfinden, fließt kaum Verkehr. Braucht es dann überhaupt einen Luftreinhalteplan? Nach vorsichtigen ersten Einschätzungen des Umweltministeriums muss es den möglicherweise nicht zwangsläufig geben.
Das Umweltbundesamt hat die finalen Daten für Stickstoffdioxid (NO2) für das Jahr 2019 vorgelegt. Insgesamt 25 Städte haben den Grenzwert überschritten. Darunter auch sechs hessische Städte – und Alsfeld als einzige Kleinstadt.
Alsfelds Luft ist zu schlecht, die Stadt bekommt einen Luftreinhalteplan. Die Politik muss sich nun Gedanken machen, wie Alsfeld sauberer werden kann. Mit mehr Bussen, mehr Radwegen – oder vielleicht sogar mit Fahrverboten.
Alsfelds Problem mit der schlechten Luft ist bekannt, auch die hohen Einzelwerte der offiziellen Messungen. Aus diesem Grund fordern die Umweltverbände ein schnelles Handeln – und einen Plan, um die Luft rein zu halten.
Nachdem Naturschützer den Anfang machten und Alarm schlugen, laufen nun seit einiger Zeit offizielle Messungen zur Luftreinheit in Alsfeld. Die Endergebnisse liegen noch nicht vor, doch es gibt eine Tendenz – und die geht in keine gute Richtung.
Die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend zog sich ziemlich in die Länge. Obwohl der Ausschuss am Dienstagabend größtenteils einstimmig ausging, sorgte die neue Kita-Satzung nochmal für Gesprächsbedarf.
Alsfelds Alicestraße - hier wurde eine Messung durchgeführt. Foto: aep/archiv
Das Thema schlechte Luft in Alsfeld geht in die nächste Runde. Jetzt will die Stadt voraussichtlich doch die Messwerte von Umweltschützern offiziell überprüfen lassen.
"Kreisel machen den Verkehr nicht unbedingt schneller": Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule äußert zur aktuellen Ampelsituation in Alsfeld. Foto: aep/archiv
Die Alsfelder Ampelführung sei eine Katastrophe, meinen viele OL-Leser. Im Interview mit Oberhessen-live hält Bürgermeister Stephan Paule dagegen. Die Bürger hätten vergessen, wie schlimm es wirklich mal war.
Mit Plakaten und Atemschutzmasken machten die Alsfelder Umweltverbände Anfang des Jahres die Bürgerinnen und Bürger darauf aufmerksam, dass sich die enorm hohe Stickoxidbelastung nicht nur in Großstädten und den Medien abspielt, sondern ein ernst zu nehmendes Problem ihrer Atemluft ist. Foto: privat
„Man braucht weniger Verkehr und dazu ist politischer Umsetzungswillen gefragt“: Mit Plakaten und Atemschutzmasken machten Alsfelder Umweltverbände auf die hohe Stickoxidbelastung in der Stadt aufmerksam.
Die hohen Stickoxidwerte, die am Donnerstagmorgen bei einer Pressekonferenz veröffentlicht worden sind, verwunderten den Bürgermeister nicht. Doch was sagen die Alsfelder Bewohner dazu? Oberhessen-live hat nachgefragt.