ALSFELD (ls). Die Schellengasse ist durch die Baustelle gesperrt. Ausgerechnet auf der Straße, an der seit 2018 offizielle Luftmessungen stattfinden, um den Stickoxidwert von Alsfelds Luft festzustellen, fließt kaum Verkehr. Braucht es dann überhaupt einen Luftreinhalteplan? Nach vorsichtigen ersten Einschätzungen des Umweltministeriums muss es den möglicherweise nicht zwangsläufig geben.

Durch die Baustelle und den gesunkenen Verkehr durch die Auswirkungen des Corona-Lockdown gab es keinen Verkehr auf der Straße, eine Überschreitung der Grenzwerte ist damit ebenfalls nicht zu erwarten. Das sagte Bürgermeister Stephan Paule bei der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments. Demnach würde man erst einmal die Werte aus dem kommenden Jahr – und gegebenenfalls sogar aus den Folgejahren – abwarten müssen. Außerdem sei die nachgewiesene Grenzüberschreitung in 2019 nur gering gewesen.

Zur Erinnerung: Die Messungen durch das Ministerium im Zeitraum von Januar bis August 2019 ergaben an der ersten Messstelle in der Schellengasse ein Wert von 45,2 Mikrogramm Stickoxid pro Kubikmeter, an der Messstelle direkt gegenüber einen Wert von 34,4 und an der dritten, weiter unten in der Schellengasse, 38,6.

Auch eine künftige Überschreitung gelte als „relativ unwahrscheinlich“, vor allem durch umweltfreundlichere Autos. Außerdem bekommt die Schellengasse einen speziellen Straßenbelag, der gegen Stickoxide wirken soll. Das Ministerium wolle, so informierte Paule, auf die zwischenzeitliche Einhaltung der Grenzwerte in Alsfeld bei den jährlichen Meldungen an die EU-Kommission hinweisen. Ganz sicher ist damit allerdings noch nicht, ob die Stadt wirklich um einen Luftreinhalteplan herum kommt oder nicht.

Lesen Sie hier auf der Sonderseite alle Artikel zu Alsfelds schlechter Luft und wie es am Ende zu einem Luftreinhalteplan kam.

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