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Luftreinhalteplan jetzt: Alsfelder Naturschutzverbände fordern entschlossenes HandelnJahresgrenzwerte der Stickoxidbelastung zu hoch

ALSFELD (ol). Alsfelds Problem mit den hohen Stickoxidwerten dürfte mittlerweile bekannt sein. Seit Mai 2018 misst das Hessische Landesamt für Umwelt deshalb offiziell um mögliche Grenzüberschreitungen festzustellen. Der Jahresmittelwert steht zwar noch nicht fest, doch die monatlichen Einzelwerte sind zu hoch. Die Alsfelder Umweltverbände fordern allerdings jetzt schon einmal ein schnelles Handeln – und einen Plan, um die Luft rein zu halten.

In der Pressemitteilung der drei Umweltverbände heißt es, die von der Fachbehörde Hessische Landesanstalt für Naturschutz Umwelt und Geologie (HLNUG) an Alsfelds Hauptverkehrsachse durchgeführten Schadstoffmessungen zeigen deutliche Grenzwertüberschreitungen für das ganze Jahr. Die amtliche Feststellung des Jahresmittelwerts steht zwar noch aus, aber die monatlichen Einzelwerte sind zu hoch. Seit Mai 2018 messe das HLNUG.

„Auch wenn der bereinigte Jahresmittelwert noch nicht vorliegt, erwarten wir aufgrund der Verkehrsbelastung ein Ergebnis deutlich über dem Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter“, meint Philipp Balles vom örtlichen Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Nach seinen Informationen wolle sich das Stadtparlament in einer Fachausschusssitzung mit dem Thema auseinandersetzen.

„Wir erwarten, dass das sehr zeitnah geschieht. Mit dem hessenweit höchsten Einzelmesswert haben die Umweltschutzverbände bereits vor mehr als anderthalb Jahren den Anstoß für ein Eingreifen der Behörden gegeben. Jetzt ist klar, dass es ein dauerhaft existierendes Problem gibt, für das dringend eine Lösung gefunden werden muss“, ergänzt Gerhard Kaminski vom Kreisvorstand des Verkehrsclubs VCD.

Zusammen mit dem BUND und dem VCD habe der Fahrradclub ADFC schon vor drei Jahren für einen Teilbereich der Lösung ein Konzept vorgelegt. Darin ging es um die Verbesserung des Radverkehrs in der Stadt. Mit dem Alsfelder Radbegehren hatte weit mehr als 1000 Bürger dieses unterstützt. „Passiert ist seitdem wenig. Die Umsetzung muss deutlich engagierter und zügiger erfolgen, als es bisher erkennbar ist“, sagt Mirjam Kneußel ADFC. Bessere Bedingungen für die Fußgänger, ein weiterer Ausbau des Stadtbusses, Verbesserungen für die Bahnbenutzung und möglicherweise auch ein Bürgerbus seien weitere Themen für nachhaltigere Mobilitätsstrukturen.

Die möglichst zügig festzulegenden Maßnahmen, um die Luftbelastung durch den motorisierten Verkehr zu senken, werden üblicherweise in einem so genannten Luftreinhalteplan zusammengefasst. Die Umweltverbände fordern, dass die Stadt und das Land diesen jetzt erarbeiten und beschließen –mit dem nötigen Vorrang.

8 Gedanken zu “Jahresgrenzwerte der Stickoxidbelastung zu hoch

  1. Die naheliegende Lösung wäre eine dritte Spur auf der A5 in beide Richtungen natürlich um den Verkehr durch Alsfeld signifikant zu reduzieren. Die A49 könnte man sich nach den derzeitigen Plänen damit auch gleich an den Hut stecken. Dazu natürlich endlich Lärmschutz an der A5! Einkaufszentren auf der grünen Wiese kriegt man so schnell nicht wieder weg, von interessierten Kreisen sicherlich nicht gewollt. Positiv ist der Beitrag durch die überfällige Sanierung der Fahr- u Gehwege „Am Lieden“, an der „Schillerstraße“. Fehlt nonoch die „Marburger“, die „Landgraf-Herrmann“ u der „Hofwiesenweg“, so dass sich Fußgänger und Radfahrer hier sicher bewegen können.

  2. Hey Manni Blum! Wohnst du in einem anderen Alsfeld als ich? Außer mal am Freitag ist doch wirklich nichts los in unserer Stadt. Der Verkehr ist ein absoluter Witz, die Positionierung der Messanlage lachhaft.

    Wenn du erstickst in Alsfeld muss ich fragen: trägst du eine Plastiktüte über dem Kopf?

  3. Hat sich denn eigentlich schon mal jemand über die enorme Ampeldichte in Alsfeld Gedanken gemacht???
    Es ist doch logisch, dass stehender Verkehr noch viel mehr die Umwelt belastet, als rollender Verkehr.
    Von einer Umgehungsstraße hört man auch nichts mehr.
    Aber Hauptsache mit dem E-Auto an der roten Ampel stehen, da verbraucht der Akku ja auch keinen Strom.
    ;-)

  4. Genau wie in der OZ! Es wird ein Bild gezeigt in dem ein paar PKW an der Messstadion vorbeifahren. Das total verkehrte Bild. Und das weiß auch OL und die OZ. Hier fahren,von beiden Seiten,LKW an LKW (40t). Wenn die Ampel rot erstickt man fast. Alsfeld wird von diesen Massen von LKW verdreckt und kaputt gefahren und was passiert, die Stadt holt auch noch eine Spedition nach Alsfeld dessen Lkws sich jetzt auch noch durch Alsfeld quälen. Es muss heißen raus aus Alsfeld mit den Lkws. Mittlerweile betrifft das Problem LKW die ganze Stadt.

    1. Schauen Sie doch mal, wo die Spedition sich in Asfeld ansiedelt: Auf’m Disröder Feld, ggü von BK.
      Die LKW werden also wohl eher weniger durch Alsfeld fahren, weil sie gerade „nebenan“ auf die A5 fahren können

      1. Wie oft ist die Autobahn den zu!!!??? dann kommen die über die Bundesstraße oder wenn die andere Richtung dicht ist auch über die Bundesstraße oder fahren Alsfeld Ost ab. Und dann? So oder so der „Dreck“ kommt nach Alsfeld. Was LKWs anrichten weil keiner mehr die Kontrolle hat, zum Glück konnte sich der Fahrer nicht wegschleichen: Bestes Beispiel der 28.09.2019, Ol hat davon berichtet.

  5. Sofort und unverzüglich den Klimanotstand ausrufen, wir sind hochgradig gefärdet. Mir reichts, diese Klimahysterie nervt, ich kann es nicht mehr hören. Seit wer weiß wieviel Jahrzehnten hat es keinen interessiert was hier tagtäglich an Verkehr durch unsere Straßen rollt, die Autobahn wieder mal dicht ist und sich noch mehr Autos vor allem Schwerverkehr durch unser einst so beschauliches Städtchen quälen. Nicht nur Alsfeld ist betroffen, auch Städte und Gemeinden ringsum, wen hat es wirklich gejuckt wenn die Stadt so dicht war und man als Fußgänger keine Chance hatte die Straßen per Überweg und grüner Ampel zu überqueren. Wenn eine Klimasteuer das zum Vorteil ändern würde hätte das schon eher passieren können.

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