Kürzlich fand ein Abstimmungs- und Informationstermin zwischen Vertretern der Straßenverkehrsbehörden und der Polizei mit der BAU-ARGE A49 statt. Der Bau der Autobahn A49 wird laut Pressemitteilung der Stadt Homberg Ohm in den nächsten Monaten folgende Fortschritte nehmen.
Vor Kurzem organisierte die „Bürger*inneninitiative gegen die A49“ gleich zwei Veranstaltungen, um auf „eklatante Missstände“ bei der Beprobung von Sprengstoffvorkommen auf der geplanten Trasse der A49 im Herrenwald aufmerksam zu machen.
Fast zwei Jahre ist es mittlerweile her, dass der besetzte Dannenröder Forst für den Ausbau der A49 geräumt wurde. Seither wurden 172 Kostenbescheide mit einem Gesamtvolumen von rund 130.000 Euro an die Ausbaugegner versandt – bezahlt wurden allerdings erst knapp 15.000 Euro.
In der Zeit vom Freitag, 4. November, bis Montag, 7. November, fanden auf A49-Baustellen mehrere Sachbeschädigungen statt. So wurden laut Polizei nicht nur mehrere Kabel einer Arbeitsmaschine durchschnitten, sondern unter anderem auch eine Scheibe eines Teleskopstaplers eingeschlagen und ein Stromaggregat sowie das Schloss eines Baucontainers beschädigt.
Eine 22-jährige A49-Gegnerin ist an diesem Mittwoch vor dem Alsfelder Amtsgericht nach Jugendstrafrecht verwarnt und zur Zahlung einer Geldauflage verurteilt worden. Das Jugendschöffengericht befand sie für schuldig, einen Polizisten im Zuge der Räumung im Dannenröder Forst durch einen Steinwurf verletzt und eine Rauchfackel bei sich getragen zu haben.
Seit diesem Mittwoch muss sich eine 22-jährige A49-Gegnerin vor dem Alsfelder Amtsgericht verantworten. Sie soll im Rahmen der Räumung im Dannenröder Forst unter anderem Steine auf Polizisten geworfen haben, zwei Beamte seien dabei verletzt worden.
Die Gegner der A49 bemängeln, dass für den Bau der Autobahn viel Wasser aus städtischen Brunnen in Homberg gezapft wird. Die akute Dürre gibt dem Thema aktuelle Brisanz. Auf der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments beantwortete die Verwaltung nun Fragen dazu – und versicherte, dass Hombergs Wasserversorgung stabil sei.
Nach elf Jahren Bauzeit war es an diesem Donnerstag so weit: Die Verkehrsfreigabe im Abschnitt der A49 von Neuental-Bischhausen bis Schwalmstadt-Treysa ist erfolgt. Ausbaugegner demonstrierten gegen die Autobahn.
Seit längerer Zeit sorgen vermeintlich nicht genehmigte Sprengungen im Bereich der künftigen A49-Trasse für Aufregung bei Autobahn-Gegnern. Mittlerweile laufen die Sprengungen tatsächlich, sind aber aus Sicht der Behörden keine Gefahr.
Im November 2020 kam es im Dannenröder Wald im Zuge der A49-Räumungsarbeiten zu einem Unfall: Ein Polizist durchtrennte ein Seil an einem Tripod, woraufhin eine junge Aktivistin in die Tiefe stürzte. Die Staatsanwaltschaft Gießen hat mittlerweile die Ermittlungen gegen den Polizeibeamten eingestellt.
Sechs Jahre lang war Claudia Blum Bürgermeisterin von Homberg Ohm. Am 30. Juni endet ihre Amtszeit, die sie selbst als „extrem“ bezeichnet, auf die sie aber dennoch nicht ärgerlich zurückblickt. Ein letzter Besuch.
Der Widerstand gegen die A49, er existiert weiterhin – und der Klimawandel ist immer noch eine gefährliche Bedrohung. Das sind wohl die Kernbotschaften, die von einem Aktionstag der Autobaugegner ausbauen sollten, der dieses Wochenende mit einer Pressekonferenz auf dem Sportplatz bei Dannenrod stattfand.
Der Bau der A49 und der Protest von Umwelt- und Klimaaktivisten im besetzten Wald haben für viele Diskussionen in der Region gesorgt. Wie der Bau einer Autobahn die Gesellschaft spaltet wird im Dokumentarfilm „Die Autobahn – Kampf um die A49“ gezeigt. Am 15. Mai läuft der Film um 13 Uhr im Alsfelder Kino.