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Ausbaugegner demonstrierten - Kommentar vom BUNDTeilstück A49 bis Schwalmstadt eröffnet

SCHWALMSTADT (akr). Nach elf Jahren Bauzeit war es an diesem Donnerstag so weit: Die Verkehrsfreigabe im Abschnitt der A49 von Neuental-Bischhausen bis Schwalmstadt-Treysa ist erfolgt. Ausbaugegner demonstrierten gegen die Autobahn.

Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, und Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH sowie Jens Deutschendorf, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen eröffneten am Donnerstag die rund zwölf Kilometer lange neue Strecke. Der Bund investierte dafür insgesamt 250 Millionen Euro, heißt es in der Pressemitteilung der Autobahn.

Oliver Luksic betonte bei der Verkehrsfreigabe am Südportal des Tunnels Frankenhain die Bedeutung der sogenannten Verkehrseinheit (VKE) 20 der A 49: „Wir sind dem Lückenschluss zur Anbindung an die A5 heute ein wichtiges Stück nähergekommen. Mit der A49 verbessern wir die Infrastruktur deutlich. Davon profitieren die Wirtschaftsräume Nordhessens und Mittelhessens, denn Mobilität ist ein wichtiger Standortfaktor.“

Die VKE 20 der A49 schließt an die bestehende A49 bei Neuental-Bischhausen an und endet bei Schwalmstadt-Treysa im Anschluss an die B454. Sie besteht aus 19 Bauwerken einschließlich des Tunnels Frankenhain.

An diesem Donnerstag wurde gemeinsam die Verkehrsfreigabe gefeiert. Foto: Die Autobahn GmbH des Bundes

„Ich freue mich, dass wir vor dem Hintergrund von Covid-19 und der Ukraine-Krise sowie der damit verbundenen Rohstoffknappheit und Kostensteigerungen hier an der VKE 20 pünktlich und im Rahmen des Budgets fertig geworden sind“, sagte Stephan Krenz. Im Mai 2009 wurde der Planfeststellungsbeschluss bestandskräftig. Der erste Spatenstich erfolgte im März 2011 für das Überführungsbauwerk der B454 an der heutigen Anschlussstelle Schwalmstadt.

Projektdaten A49 VKE 20:

– Planfeststellungsbeschluss/Baurecht seit 28. Mai 2009
– Baubeginn: März 2011
– Gesamtlänge: 11,8 Kilometer
– Gesamtkosten rund 250 Millionen Euro
– Prognose durchschnittliche tägliche Verkehrsmenge: 38.000 Fahrzeug in 24 Stunden

Der Streckenbau wurde in drei Bauabschnitte aufgeteilt:

– Mittelabschnitt: Bauzeit Januar 2017 bis März 2019
– Südabschnitt: Bauzeit Juli 2018 bis Juli 2020
– Nordabschnitt: Oktober 2018 bis Juni 2022

Ausbaugegner demonstrierten

Während das rund zwölf Kilometer lange Teilstück der A49 offiziell eröffnet wurde, waren auch Ausbaugegner vor Ort. Am Tag zuvor hatte das „Netzwerk Danni lebt“ in einer Pressemitteilung zur Protestaktion aufgerufen. Auch auf Twitter wurde für die Protestaktion geworben.

„Der aktuelle Weiterbau der A49 ist neben seiner klimaschädlichen Wirkung eine insgesamt umweltpolitische Katastrophe“, hieß es unter anderem in dem Schreiben des Netzwerkes. Wie das Polizeipräsidium Nordhessen auf Nachfrage von Oberhessen-live mitteilt, verlief die Demonstration aber friedlich. „Sie ist aus polizeilicher Sicht ruhig verlaufen“, erklärt ein Polizeisprecher. Es habe keine Verstöße oder besondere Vorkommnisse gegeben.

BUND-Kommentar zur Verkehrsfreigabe

Auch der BUND-Hessen äußerte sich zur Verkehrsfreigabe des Teilstücks der A49. „Mit dem Festakt wird die Zerstörung des Klimas und der Natur gefeiert. Einmal mehr wird der Planungsdionsaurier A49 zum Symbol einer verfehlten Verkehrspolitik, die mehr Probleme erzeugt, als sie löst. Auf die Ortschaften an den Enden des neuen Autobahnabschnittes kommen große Belastungen durch neue Verkehrsströme zu. Für die A49 wurde und wird der Verkehrsbedarf konstruiert“, so Thomas Norgall, stellvertretender Geschäftsführer und Naturschutzreferent des hessischen Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.

Der Weiterbau sei teuer und dieses Geld fehle bei der Mobilitätswende. „Wer die Zukunft lebenswert erhalten will, muss den Weiterbau stoppen und in die Bahn und den ÖPNV investieren. Die Einführung von dauerhaft günstigen Zugtickets, wie das 9-Euro-Ticket, wird finanzierbar, wenn der Ausbau der Bundesfernstraßen endlich gestoppt wird“, betont er.

Michael Riese, Fraktionsvorsitzender der ALA, meldet sich ebenfalls zu Wort. Er erinnert im Zuge der Verkehrsfreigabe an die Planungsideen vor 27 Jahren. 1995 seien SPD-Bürgermeister Herbert Diestelmann und die Alsfelder Fraktionen von SPD und CDU versessen darauf gewesen, dass die zu bauende A49 bei Alsfeld-West an der Pfefferhöhe in die A5 münden sollte, teilt die ALA in ihrer Pressemitteilung mit. Sie versprachen sich davon, so die Alternative Liste Alsfeld, einen Wirtschaftsaufschwung für Alsfeld und die Zunahme des Tourismus.

„Nicht auszudenken, welcher Verkehrstsunamie sich in Alsfeld ergeben hätte, (die UWA warnte davor) wenn dies Planungsrealität geworden wäre“, so Michael Riese. Diese laut ALA „obskure Idee“ vor 27 Jahren begründe einige Skepsis, wenn heute bei Alsfelder Großprojekten die Wirtschaftskompetenz der CDU zu beurteilen sei, so die ALA.

27 Gedanken zu “Teilstück A49 bis Schwalmstadt eröffnet

  1. Sehr schön gebaut. Bin die Strecke jetzt schon viele Male gefahren.

    Ohne bis nach Neuental zu fahren, spare ich jetzt schon täglich jede Menge CO2 ein. Wenn ich direkt von Niederklein auffahren und nach Kassel pendeln kann, wird das noch besser.

    Einen großen Dank an dieser Stelle an die Bauarbeiter.

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  2. @ Kirtorfer Hannes
    Als Referenz Roland Tichy anzugeben, ist so als würde man Björn Höcke als Experten für demokratische Kompetenz zu Rate ziehen. Geschäftsmodell der neurechten Plattform „Tichys Einblick“ ist Hetze, sind Falschbehauptungen ….. etc.
    Dies bezüglich hat er ja auch schon mehrmals vor Gericht gestanden.

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  3. @ Moralapostel: Oh mein Gott, wie **** kann man sein. Franziska hat sogar den ÖPNV als realistische Alternative zum Auto hervorgebracht, und du willst ihr am Klimawandel die Schuld geben. Immerhin weiß sie wie man mit dem ÖPNV nach Treysa kommt, im Gegensatz zu euch doppelmoralistischen Möchtegern-Weltrettern…

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    1. @Mareike

      Ihre Antwort beweist, dass Sie nichts aber auch gar nichts verstanden haben. Weil es sinnlos ist werde ich auch nicht versuchen es zu erklären. Unangenehme Wahrheiten will die Mehrheit nicht zur Kenntnis nehmen.

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      1. Moralapostel, was sollen wir verstehen? Noch mehr Verkehr in unsere Region zu holen und das auch noch zu feiern.
        Das schaffe nur Leute wie du und deine Freunde, die sich einen Dreck um unsere Zkunft kümmern

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      2. @ Moralapostel: Ich finde Franziskas Argumentation sehr schlüssig.

        Sie beleidigen sie und finden eine Diskussion sinnlos.

        Für mich wirkt es eher so, als gingen Ihnen die Argumente aus, wenn sich jemand ernsthaft mit Ihren Plattitüden auseinandersetzt.

        Schade. Dem Umweltschutz tun Sie mit Ihrer Engstirnigkeit keinen Gefallen.

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  4. Hä? Warum soll er die Bahntrasse bauen lassen? Die Antwort von dir ist ja kindisch. Man kommt mit der Bahn oder dem Bus von Alsfeld nach Treysa.

    Dauert dir wohl als „Aktivist“ zu lange, wie?

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  5. Nach elf Jahren wurde es auch Zeit das die Strecke freigegeben wurde. Sie lässt sich gut fahren, man kommt flott voran, viel weniger CO² zwischen Treysa und Kassel wird gut messbar sein. Die Vorfreude auf eine Fahrt zwischen dem Ohmtal-Dreieck und Kassel steigt von Tag zu Tag,. Jetzt ist das Ziel ist in Sicht.

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    1. Verkehrte Welt, in der sich Menschen freuen, dass gesunde Wälder umgehauen werden, nur um weiterhin der ungehemmten Massenmobilität durch des Deutschen liebstem Kind – dem Auto – zu frönen.

      Ob die Verantwortlichen die Freigabe der weiteren Teilstücke gleichfalls im Sommer stattfinden lassen, bei 40 Grad im Schatten, oder warten sie bis zum kühleren Herbst oder Winter, weil man sich dann nicht so offensichtlich schämen muss, zur weiteren Erderhitzung beigetragen zu haben?

      Ihr Autobahnfuzzys verhaltet Euch ähnlich irrational wie die Amis. Dort geht’s ständig um die Sucht nach Waffen, doch was des Amis Knarre, das ist des Deutschen Karre.

      Und wenn die Lebensmittelpreise noch mehr steigen werden, weil die Ernte auf den Feldern verdorrt, schimpft ihr wieder auf die Regierung und wählt AfD. Das würde ins Bild passen.

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      1. @ Hier stand mal ein schöner Wald

        Die ach ja so schöne von ihnen gepriesene Mobilitätswende bekommt auch große Risse weil die Verantwortlichen jetzt langsam merken das man das alles nicht so umsetzen kann wie es in der grünen heilen Traumwelt dem Bürger vorgegaukelt wird: https://www.tichyseinblick.de/meinungen/wiesbaden-elektrobusse-gruene-traeume-geplatzt/

        Wenn die Mobilitätswende selbst in der Landeshauptstadt von Hessen ins Stocken gerät wie soll sie denn dann im ländlichen Raum gelingen ?

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      2. Es geht doch bei der Frage nicht grundsätzlich um Privatpersonen, die die Autobahn nutzen. Du fährst sicher nicht auf der Autobahn, daher ein Tip: Fahr mal mit dem Rad bis zu einer Autobahnbrücke und zähle mal die LKWś, die uns Waren für den täglichen Gebrauch bringen, sowie Materialien, damit wir arbeiten können, usw. Wie sollen denn alle Güter sonst in die Läden kommen? Kaufst Du nichts ein???
        Vielleicht mietest Du Dir aber auch mal eine Wohnung in den Orten, wo die LKWś dann direkt an Deinem Küchenfenster vorbeidonnern, so dass die Gläser im Schrank klirren. Dann fragen wir dich wieder, ob der Bau der Autobahn sinnvoll war.
        Der Baumbestand wird neu gepflanzt, dann eben an anderer Stelle. Und das Holz macht jetzt noch Wohnungen warm oder wird anderweitig verwendet.
        Lass einfach die Kirche im Dorf. Wir haben wirklich andere Probleme, um die wir uns kümmern müssten.

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      3. Der Wald steht ja zu 99,2% noch. Der fehlende Teil wird mehrfach aufgeforstet.

        Wie kann man denn nur solche ideologischen Lügen verbreiten?

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    2. @Severin

      1. In einem solchen Forum kann man
      nicht diskutieren.

      2. Welche meiner Bemerkungen erfüllen
      den Tatbestand der Beleidigung?

      Sie hingegen halten mir engstirniges Verhalten vor. Halten Sie das für logisch oder gar schlüssig?

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      1. @kirtorfer Haanes: da hast Du ja einen ganz seriösen „Wissenschaftler“ ausgegraben, fast so gut, wie ein Artikel aus der AfD nahen „jungen Freiheit“. Alternativ Fakten machen es halt.
        @der eine, de die Fakten kennt: natürlich hast Du vollkommen Recht: die Bäume werden mehrfach wieder eingepflanzt. Leider verdörren diese, bevor sie groß geworden sind. Dem Klimawandel, mit fehlendem Regen sei dank.

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    1. @Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen

      Endlich einmal jemand der weiss wovon er spricht. Dank des Klimawandel leiden wir unter wachsender Trockenheit und sinkendem Grundwasserspiegel. Unter diesen Bedingungen wachsen Plantagenpflanzungen nur sehr schwierig an. Bei mir sind es noch nicht einmal 20 Prozent der kleinen Bäume die überlebt haben. Aber alles kein Problem, schließlich leben wir alle vom Autofahren.
      Alles andere wird sich dann schon finden.

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  6. Zuerst hat der BUND alles getan, um die Kosten in die Höhe zu treiben und jetzt beschwert man sich darüber. Man kann diesen Leuten nicht trauen.
    Wenn eine Bahntrasse hätte gebaut werden sollen, dann wäre der BUND auch dagegen gewesen.

    Das Klima wird man nicht schützen indem man Autofahrer schikaniert. Das Klima wird geschützt indem die Fahrzeuge CO2-neutral angetrieben werden.

    Ansonsten ein guter Tag. Der Verkehr gehört auf Autobahnen und nicht in Städte und Dörfer.

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    1. Der Verkehr gehört reduziert, und werde auf Autobahnen noch in Dörfer, die Eudorfer freuen sich bestimmt schon über das neue Teilstück der A49

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    2. Woher haben Sie die Weisheit, dass der BUND die Kosten für den Bau der A49 nach oben getrieben hat? Ist unser Staat so unfähig und so wenig souverän, dass man einer Umweltorganisation die Verantwortung für das Versagen der Politik anlasten muss? Oder fehlt Ihnen ganz einfach die Fähigkeit Abläufe realistisch einzuordnen? Vielleicht sollten Sie keine Kommentare schreiben wenn Sie nicht in der Lage sind objektiv zu urteilen? Vielleicht aber möchten Sie einfach nur „Stänkern“ weil Ihnen selbst der Mut fehlt sich aufzulehnen? Das wäre verwerflich, würde aber zum Niveau passen.

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  7. Ich bin heute dort vorbeigefahren. Ist ja überall nur 50 erlaubt, so dass man schon Zeit hat die Szenarie etwas zu beobachten.

    Die Autobahngegner kamen fast alle mit dem Auto dorthin 😂😂😂 Ich weiß nicht ob es Selbstironie ist oder man wirklich so ideologisch verblendet sein kann. Aber dann fahrt doch wenigstens mit dem Zug bis zum Bahnhof in Treysa und lauft die 4km bis zur Auffahrt Treysa. Dann könnte man Euch ernst nehmen.

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    1. Die Bahntrasse von Alsfeld nach Treysa wolltest DU uns doch bauen, oder!?!

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      1. Hehe… so weit ist es mit dem Hirn aber nicht, oder?

        Du kommst doch von Alsfeld ganz easy über Gießen nach Treysa mit dem Zug.

        Ach ja… das dauert dir zu lange. Richtig. Na dann lieber mit dem Auto gegen Straßen für Autos demonstrieren.

        Man habt ihr A49 Gegner eine Doppelmoral…

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      2. Treysa ist sowohl an die Bahn angebunden als auch direkt von Alsfeld mit dem Bus zu erreichen.

        Ihr nicht sehr hirnreicher Kommentar zeigt genau for Doppelmoral, die der Augenzeuge 👁 angesprochen hat.

        Da haben sie sich schön selbst entlarvt…

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      3. Aha! Sie fahren also nur mit dem Zug, wenn es eine Direktverbindung gibt? So kann die Verkehrswende allerdings nicht gelingen.

        Besonders schlau ist der Kommentar nicht, bekräftigt er doch die an den A49 Gegnern geäußerte Kritik.

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      4. @ Hirn vom Himmel:

        Heißt das, dass du nur ÖPNV fährst, wenn es eine direkte Verbindung gibt? Das ist reichlich unlogisch. Dann musst du dich ja eigentlich freuen, wenn es mehr Autobahnen für private PKWs gibt.

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      5. @Franziska

        Wie ist es denn mit Ihrer Moral bestellt?
        Ich denke dabei z. B. an Klima, Wasser, Natur, Ernährung usw
        Die Kommentare zu dem Thema A49 sind angesichts der großen Krisen unserer Zeit überwiegend einfach nur beschämend. Egoismus pur wohin man schaut. Immer weiter so. Wie lange noch?

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