Am 2. Juni bringen verschiedene Bündnisse bei einem Aktionstag an der A49 im Dannenröder Wald die Forderung nach einer sofortigen Mobilitätswende zum Ausdruck. Die Veranstaltung, die mit einer Radsternfahrt beginnt, schließt ein vielfältiges Programm mit Musik, Theater und Informationsblöcken ein.
Das Aktionsbündnis „Keine A49“ verurteilt den Beginn der Fällungen im Dannenröder Wald auf das Schärfste. Ein neues Gutachten habe gezeigt, dass die Trinkwasserversorgung durch die A49 gefährdet werde.
Rückblick auf den Tag: Gegner der A49 haben offenbar Bäume, die für die Autobahn gefällt werden sollen, mit Metallstiften versehen. Unterdessen gingen die Rodungsarbeiten im Herrenwald und im Maulbacher Wald weiter – unter Protesten und Blockaden den Aktivisten. Ein Video, viele Infos und einige Bilder gibt es hier.
Wegen einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts hat das Gießener Regierungspräsidium seine Auflagen für Protestcamps gegen die A49 überarbeitet. Die Umweltaktivisten dürfen nun für kurze Zeit auch im Kirtorfer Stadtteil Lehrbach ein Lager aufschlagen – und dort wie in Schweinsberg und Dannenrod übernachten.
Protestcamps für bis zu 8000 Mann hatten die Gegner der A49 angemeldet, zwei Lager sind derzeit erlaubt. Doch der Start der Aktivisten verlief zunächst schleppend. Und dennoch haben sie die Behörden erfolgreich an der Nase herumgeführt, kommentiert OL-Chef Juri Auel.
Autofahrer, die am Samstagabend im Bereich Kirtorf auf der B62 unterwegs waren, mussten sich auf Behinderungen einstellen: Die Gegner der A49 hatten dazu aufgerufen, aus Protest gegen Schlafverbote auf der Bundesstraße zu übernachten. Und tatsächlich wurde die Straße blockiert.
Der Streit um drei verbotene Protestcamps gegen den Ausbau der A49 geht in die nächste Runde. Wie der Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel mitteilte, sind bei ihm mittlerweile drei Beschwerdeverfahren gegen Gerichtsentscheidungen aus Gießen eingegangen.
Das Verwaltungsgericht Gießen hat einen Eilantrag gegen Auflagen für das genehmigte Protestcamp der A49-Gegner auf dem Dannenröder Sportplatz abgelehnt – allerdings aus formalen Gründen. Aus Sicht des Gerichts hatte die falsche Person geklagt.
Das Verwaltungsgericht Gießen hat Eilanträge gegen Verbote von drei Protestcamps gegen den Ausbau der A49 abgewiesen. Das teilte das Gericht am Mittwoch in einer Erklärung mit. Auch die Auflagen für das bewilligte Camp bei Stadtallendorf kassierten die Richter nicht.
Nach Angaben der Polizei, die gerade zu Pferd im Dannenröder Wald patrouilliert, sind berittene Beamte knapp einer Verletzung entgangen. In Kopfhöhe der Reiter sollen quer über einen Weg im Wald Drahtseile gespannt gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft spricht von versuchter gefährlicher Körperverletzung.
Die Besetzer des Dannenröder Forsts haben in einem Video dazu aufgerufen, sich dem Kampf gegen den Ausbau der A49 anzuschließen. Für den 21. August kündigten die Umweltaktivisten schon vorher einen größeren Protesttag an, der Auftakt einer Kampagne sein soll.
„Wir kündigen unseren Protest an, dafür sind wir hier – und der Protest hier wird groß werden“: Im Oktober sollen die Rodungen für den Bau der A49 beginnen, die Gegner des Projekts bereiten sich auf Widerstand vor und wollen künftig als Aktionsbündnis Autokorrektur gemeinsam auftreten. Mit ihren Körpern wollen sie sich der Räumung entgegensetzen.