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Dieses Wochenende Jagdmesse in der Hessenhalle - Geschäftsführer Hill tritt abDie Eröffnung, die ein endgültiger Abschied war

ALSFELD (jal). Zwei letzte Male gab es schon. Das dritte soll nun das endgültige sein. Zum aller, aller, aller letzten Mal also eröffnete der scheidende Hessenhallenchef Wigbert Hill die Messe rund ums Jagen, Fischen und Reiten. Es ist die 14. Auflage der Ausstellung, die zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender der Hessenhalle geworden ist, sagte Hill in seiner Eröffnungsrede. Bis Sonntag werden auf dieser Großveranstaltung wieder über 8000 Besucher erwartet. 

Über 200 Stände sind an diesem Wochenende in und um die Halle aufgebaut. Das Repertoire ist weit gefächert: Vom Bergkäse über Zielfernrohre, Wanderschuhe, Taschenlampen und Waffenschränken reicht das Angebot für Naturfreunde. Die Masse der Stände zeigt, sagte Wigbert Hill, die Aussteller sind mit der Wirkung der Messe zufrieden –  die nicht nur Naturliebhaber aus der Region, sondern auch aus den angrenzenden Bundesländern nach Alsfeld lockt.

Nach 25 Jahren an der Spitze der Hessenhalle will Wigbert Hill endgültig aufhören. Ein schon gefundener Nachfolger sprang in letzter Minute ab, sodass der 66-Jährige seinen Ruhestand um ein Jahr verschieben musste. Sein neuer Nachfolger Christian Schmidt, den Hill nochmals vorstellte, verfolgte die Eröffnung aus der ersten Reihe des Publikums.

 

Im Gespräch: Der neue Hessenhallenchef Christian Schmidt (links) und der scheidende Wigbert Hill, der die Hessenhalle seit ihrer Einweihung 25 Jahre lang leitete.

Im Gespräch: Der neue Hessenhallenchef Christian Schmidt (links) und der scheidende Wigbert Hill, der die Hessenhalle seit ihrer Einweihung vor 25 Jahren leitete.

Die Messe habe einen festen Platz gefunden, sagte Landrad Manfred Görig (SPD) in seinen Begrüßungsworten. Görig, der selbst auf die Jagd geht, erinnerte an die wichtige Rolle der Jäger und Fischer, wenn es darum geht, dem einzelnen unsere Umwelt näher zu bringen. Sie zeigten: Es reiche nicht aus, sich die Natur vom Sofa aus im Fernsehen zu betrachten. Wer wirklich etwas lernen wolle, der müsse dafür schon nach draußen gehen.

Eine kleine Bitte gab der Vogelsberger Verwaltungschef seinen Jagdkameraden noch mit auf den Weg. Der Kreis versuche, mehr über die Schweinepest in der Region zu erfahren. Deswegen bat Görig die Jäger, mit den Gewebeproben von erlegten Wildschweinen, die sie sowieso beim Kreis abgeben müssen, auch eine Blutprobe einzureichen. Gesetzlich vorgeschrieben ist so eine Probe in Hessen bislang nicht.

Jäger und Fischer „fest mit Alsfeld verknüpft“

Das Jagd- und Fischereiwesen sei für Alsfeld als Stadt im ländlichen Raum besonders prägend, sagte Bürgermeister Stephan Paule. Die Region sei mit beidem „fest verknüpft“. Als Vorsitzender von drei Jagdgenossenschaften habe er öfters mit Jägern zu tun und freue sich ähnlich wie der Landrat immer wieder darüber, wie viel man beim Gespräch mit den Waidmännern doch über unsere Natur lernen könne.

Peter Werner wäre es ganz recht, wenn mehr Menschen die Jäger so sehen würden wie die beiden Politiker. Das Vorstandsmitglied des Hessischen Landesjagdverbandes sieht sich in einer zunehmenden Konfrontation mit Naturschützern, die die Jagd  aus ideologischen Gründen einschränken wollen. Es seien die Jäger und Fischer selbst, die durch ihr Tun aktiven Naturschutz betrieben. Er rief seine Gesinnungsgenossen auf, bei einer Fotoaktion mitzumachen, um für das Jagdwesen gemeinsam Flagge zu zeigen. „Jeder Quertreiber ist eine Stimme für die Jagdgegner, sagte Werner.

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Schützenhilfe von den Fischern: Rjurik Nentwig, Präsident des Landesfischerverbandes, warnt ebenfalls vor schärferen Jagdvorschriften.

Im wahrsten Sinne des Wortes Schützenhilfe bekam Werner von Rjurik Nentwig, dem Präsidenten des Landesfischerverbandes. Heute seien es die Jäger, morgen die Fischer, die mit „ideologisch  gefärbten Verbotsvorschriften“ zu kämpfen hätten. Dabei sei die Jagd wichtig, erinnerte Nentwig. „Wenn wir nicht wie in Berlin die Wildschweine in unseren Vorgärten haben wollen, müssen wir regulierend eingreifen“, sagte er. In der Tat scheint ein ziemlich beachtlicher Teil der Bevölkerung dem Jagen kritisch gegenüber zu stehen, wie die teilweise äußerst heftigen Reaktionen auf zwei erschossene Hunde in der Region Anfang des Jahres zeigten. 

Noch bis Sonntag ist die Messe geöffnet. Neben den Messeständen gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm. Nähres dazu finden Sie hier. 

Weitere Eindrücke vom ersten Messetag

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Alle Stühle besetzt: Die Eröffnung der Messe war gut besucht.

Gute Tradition: Nach den Eröffnungsworten traf man sich am Stand zu einem Gläschen am Stand des Wetterauer Edelobstbrandes.

Gute Tradition: Nach den Eröffnungsworten traf man sich zu einem Gläschen am Stand des Wetterauer Edelobstbrandes.

Präzession gefragt: Der Stand eines Zielfernrohr-Herstellers.

Präzession gefragt: Der Stand eines Zielfernrohr-Herstellers.

 

 

Vierbeiner im Regal: Verschiedene Jagdhundverbände stellen auf der Messe ihre Lieblinge vor...

Vierbeiner im Regal: Verschiedene Jagdhundverbände stellen auf der Messe ihre Lieblinge vor…

... und damit dem kleinen Gefährten nichts passiert, gibt's auch passende Warnwesten.

… und damit dem kleinen Gefährten nichts passiert, gibt’s auch passende Warnwesten.

Gut zu Fuß: Auch Wanderfreunde finden das richtige auf der Alsfelder Messe.

Gut zu Fuß: Auch Wanderfreunde finden das richtige auf der Alsfelder Messe.

... genau wie Leckermäuler...

… genau wie Leckermäuler…

... und Gatenfans.

… und Gatenfans.

 

 

 

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