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Michael Brand, Felix Döring und Bettina MüllerBundestagswahl im Vogelsberg: Das sind die drei gewählten Direktkandidaten

VOGELSBERG (ls). Bei der letzten Wahl waren es noch drei CDU-Kandidaten, die für die drei Wahlkreise des Vogelsbergs in den Bundestag gewählt wurden. Das hat sich nun geändert: Statt drei CDUlern hat es mit Michael Brand jetzt nur noch ein CDU-Direktkandidat geschafft. Mit Felix Döring und Bettina Müller wurden zwei SPD-Kandidaten direkt gewählt.

Die größte Überraschung gab es wohl im Wahlkreis für Gießen/Vogelsberg: Dort hat sich ein absoluter Neuling völlig überraschend gegen den amtierenden CDU-Direktkandidaten Helge Braun durchgesetzt: Felix Döring, der 30-jähriger Gymnasiallehrer und SPD-Politiker, schaffte es dem Kanzleramtsminister Dr. Helge Braun das Direktmandat des Gießener Wahlkreises wegzuschnappen.

Bei den Prozentzahlen sieht das Ergebnis ziemlich knapp aus, doch was die Anzahl der Stimmen betrifft, das liegt Felix Döring dann doch ein ganzes Stück vorne: 48.363 stimmten für Döring, 47.136 für Braun – oder in Prozentzahlen: 30,36 Prozent für Döring und 29,59 Prozent für Braun.

Döring selbst stand auf Listenplatz 17, hätte ohne das Direktmandat eher niedrigere Chancen gehabt, in den Bundestag zu ziehen. Bei Braun sieht das jedoch anders aus. Der Kanzleramtsminister ist der Spitzenkandidat auf Platz 1 und hat damit auch ohne Direktmandat gute Chancen in den Bundestag zu ziehen. Die höchsten Ergebnisse für Döring gab es übrigens im Vogelsberg: 37,91 Prozent in Romrod, 35,95 Prozent in Feldatal und 34,09 Prozent in Homberg Ohm. Auch für Braun kamen die höchsten Ergebnisse aus dem Vogelsberg: 50,00 Prozent aus Antrifttal und 41,21 Prozent aus Kirtorf.

CDU-Kandidat Michael Brand im Wahlkreis Fulda wiedergewählt

Mit 38,09 Prozent ging das Direktmandat im Wahlkreis 174 an CDU-Kandidat Michael Brand. Im Vogelsberg selbst hat Brand lediglich drei Gemeinden für sich gewinnen können: Herbstein, Schlitz und Freiensteinau, in allen anderen Gemeinden setzte sich Kömpel durch. In Herbstein holte er 34,35 Prozent, in Schlitz 32,04 Prozent und in Freiensteinau 28,66 Prozent. Das stärkste Ergebnis für Brand gab es 50,46 Prozent in der Point-Alpha-Gemeinde Rasdorf, das schwächste in Lautertal mit 25,72 Prozent.

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Mit Blick auf das Gesamtergebnis der Union erklärt Brand: „Das ist für die Union natürlich eine große Klatsche, aber kein K.O.-Schlag, und wir stehlen uns ohnehin nicht aus der Verantwortung. Wir waren sehr unter Wasser und haben uns in den letzten Wochen mit viel Einsatz auf Augenhöhe zurückgekämpft, und nach der Entscheidung der Bürger geht es jetzt um die Bildung einer stabilen und auch zukunftsfähigen Regierung für Deutschland.“

Konkurrentin Birgit Kömpel konnte in Lautertal mit 36,75 Prozent das höchste Ergebnis holen, das niedrigste gab es in Nüsttal mit 13,06 Prozent. Insgesamt blieb es bei Kömpel bei 21,75 Prozent – damit reichte es nicht für den Wiedereinzug in den Bundestag, wo Kömpel noch bis 2017 saß. Wenn es nur nach dem Vogelsberg ginge, hätte man ihr zum Direktmandat gratulieren können, lag sie doch in den zum Wahlkreis gehörigen Vogelsberger Gemeinden ziemlich oft vor ihrem CDU-Kontrahenten.

Sozialdemokratin Bettina Müller vor CDU-Wiegelmann

Im Wahlkreis 175 ist es ebenfalls die SPD-Kandidatin, die das Rennen macht und das Direktmandat gewinnt: Bettina Müller setzt sich mit 30,51 Prozent durch und zieht in den Bundestag ein. Auch in der einzigen Vogelsberger Stadt im Wahlkreis, Schotten, hatte Müller die meisten Stimmen – mit 32,70 Prozent zwar nicht das beste Ergebnis der Sozialdemokratin, aber immerhin an siebter Stelle. CDU-Konkurrent Johannes Wiegelmann bekam hier lediglich 24,44 Prozent.

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