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Wer ist Friedel Kappes? Ein Porträt über den parteilosen LandratskandidatenFriedel Kappes: Der Grenzgänger mit Visionen

REGION. Am 24. September sind Landratswahlen. Neben dem amtierenden Landrat Manfred Görig hat sich auch noch ein zweiter Kandidat aufstellen lassen. Der 60-jährige Friedel Karl Kappes aus Vadenrod. Der parteilose Bauer hat einige Visionen und pflegt enge Kontakte zu Esoterikern und Verschwörungstheoretikern. Das Porträt eines Grenzgängers.  

Ein Mann mit Hemd und schrill rot-schwarz-beige gemusterter Krawatte erscheint im rechten Bildteil des Videos. Es ist der Moderator. Er lächelt. „Wir sind mal wieder unterwegs mit unserem Thema – Ihrem Thema. Es ist dieses Mal ein politisches Thema“, erklärt er wild gestikulierend. Auch in diesem Video gebe es wieder einen Gesprächsgast. In der linken Bildhälfte wird ein Mann mit legerem schwarzen Hemd eingeblendet. Die oberen Knöpfe sind offen. Er trägt eine Brille und seine grauen Haare sind zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Es ist Friedel Kappes, der mit hängenden Schultern auf einem Stuhl sitzt. Bei den Begrüßungsworten des Moderators richtet er sich auf, lächelt und schüttelt sich vor Freude.

Die beiden Männer im Video kennen sich, das stellt der Moderator gleich heraus. Nicht, dass jemand ihnen das sonst noch als Gemauschel hinterher vorwirft. Zusammen arbeiten die beiden in einem Gremium eines Aufsichtsrates einer Genossenschaft, in der es um „alles, was mit Medien zu tun hat“ geht. In diesem Video besprechen sie ein Thema, das, wie der Moderator kurz darauf zugibt, auf ihrem Kanal nicht oft besprochen wird: Es geht um Politik. Genauer gesagt: Die Landratswahl im Vogelsbergkreis.

Der Moderator beugt sich nach vorne aus dem Bild und erscheint lächelnd mit einer roten Eieruhr in Form einer Tomate. Er stellt die Eieruhr auf 40 Minuten – das Gespräch sei genau befristet, erklärt er die Spielregeln. Höre er die Eieruhr, wüsste er, er müsse sich dem Ende des Gesprächs nähern.“Da sind wir wieder zurück bei unserer Genossenschaft, denn da geht es darum, nachvollziehbare Berichterstattung zu machen“, sagt er. Kappes stimmt ihm nickend und lächelnd zu. Es sei bei dieser Art Medium (er meint ein Video) nämlich so: Man könne im Nachhinein alles schneiden. Das möchte er aber nicht. Schneiden heißt verfälschen. „Sie sollen wirklich ganz dabei sein bei den Dingen, die wir hier tun. Oder wie Donald Trump sagen würde: Keine Fake News – überhaupt keine“, erklärt der Moderator. Kappes nickt und lächelt abermals.

Keine Fake News, die reine Wahrheit, alles echt und unverfälscht. Mit Nachdruck betont der Moderator die angebliche Professionalität und Authentizität des Filmchens. Dass er das so ausgiebig tut, ist gleich viel weniger verwunderlich, wenn man weiß, auf welcher Plattform das Video zu sehen ist. Es ist der Youtube-Kanal von Extremnews – jener obskuren, alternativen Nachrichtenseite, deren Redaktionssitz sich in Brauerschwend befindet. Selbsterklärtes Ziel der Seite ist es, „mit einer alternativen und vollkommen unabhängigen Nachrichtenseite zur Medienvielfalt beizutragen“. Dabei gehe es dem Team „um den echten und wahren Journalismus, der heutzutage leider in vielen Redaktionen anderen Interessen weichen musste“.

Der „wahre Journalismus“ von Extremnews

Dieser „wahre Journalismus“ führt dazu, dass das Redaktionsteam von Extremnews jeden Tag echte Nachrichten mit – sagen wir mal – sehr, sehr außergewöhnlichen Neuigkeiten ins Internet kippt. Meldungen über die Niedrigzinspolitik der EZB und das Wetter der nächsten Tage stehen neben Buchbesprechungen von angeblichen Geistheilern und der schockierenden News, dass Edward Snowden doch tatsächlich die Existenz von Chemtrails enthüllt habe. Dass die Quelle für diese Meldung eine Satire-Seite ist, stört die „Journalisten“, die nach eigener Aussage allwissende Energiefelder als Recherchewerkzeug nutzen, nicht wirklich. Mehr noch: Sie schreiben es sogar offen selbst unter den Artikel. (Lesen Sie hier eine große OL-Reportage über die Extremnews-Redaktion).

Ortswechsel. Wir treffen den 60-jährigen Friedel Karl Kappes in Alsfeld. Wie mit seinem Mitbewerber, wollten wir uns auch mit ihm an seinem Lieblingsort treffen. Kappes nannte das neue Alsfelder Cafè „Ludwig“ als Treffpunkt. Da wollte er dauernd schon mal hin. „Sind Sie ein Verschwörungstheoretiker?“, möchte die Reporterin von ihm wissen. Er ist laut Impressum einer der Redakteure von Extremnews.

Kappes lacht, wirkt gefasst. „Warum? Weil ich mich mit neuen Ideen beschäftige? Weil ich Visionen habe?“, kontert er. Nein, ein Verschwörungstheoretiker sei er nicht. Man müsse sich in der Wissenschaft mit Sachargumenten auseinandersetzen. „Nur Visionäre haben diese Welt bisher nach vorne gebracht oder was meinen Sie?“, gibt er die Frage zurück. Er bewege sich daher „im Grenzbereich der Wissenschaft“ und gebe erstmal jeder Studie eine Chance. Man müsse neue Ideen entwickeln, sagt er. Ideen hat Friedel Kappes viele. Seine Neuste: Er möchte Landrat werden.

Kappes ist kein Landwirt, sondern Bauer. Das ist ihm wichtig

Eigentlich ist Friedel Kappes Bauer. Kein Landwirt, denn Landwirte sind seiner Meinung nach Nahrungsmittelerzeuger. Bauern seien hingegen Lebensmittelerzeuger. Der Unterschied? Kurz gesagt: Nur Lebensmittel könne man ohne Bedenken wirklich essen. Auf diese Unterscheidung lege er viel wert. Trotzdem: Kappes ist Diplom-Agraringenieur. Bevor er allerdings seinen eigenen Milchviehbetrieb unterhielt, studierte er kurz Betriebswissenschaften, machte dann eine Ausbildung zum Bankkaufmann, arbeitete im IT-Bereich, machte verschiedene Weiterbildungen und kehrte dann zurück auf den Hof seiner Eltern. „Ich bin ein bodenständiger Mensch“, erklärt er die Rückkehr zu seinen Wurzeln.

Bereut habe er das nicht. Aber er habe die Entwicklung der Landwirtschaft falsch eingeschätzt. Besonders den Kostendruck. Dass man als Landrat ebenfalls Druck ausgesetzt ist – Kostendruck, Entscheidungsdruck und Zeitdruck –  erläuterte Landrat Görirg in seinem OL-Portrait. Damit komme er schon klar, sagt Kappes.

Der Druck auf die Bauern habe auch dazu geführt, dass die Entwicklung von den Lebensmitteln weg zu Nahrungsmitteln gegangen sei. Vor zwei Jahren dann der Schock für den Bauern: „Ich hatte einen Herdenzusammenbruch“, sagt er offen. Dabei wurden seine Kühe beschlagnahmt. Neue darf er nicht halten. Das Veterinäramt des Landkreises hat „aus tierschutzrechtlichen Gründen“ ein Rinderhaltungsverbot gegen ihn verhängt. Alle Versuche Kappes‘, sich dagegen juristisch zu wehren, sind bislang gescheitert, berichtete vor kurzem der Schlitzer Bote.

Friedel Kappes posiert mit Kühen, die allerdings nicht ihm gehören. Foto: Friedel Kappes

Friedel Kappes posiert mit Kühen, die allerdings nicht ihm gehören. Foto: Friedel Kappes

Trotzdem zeigt Kappes sich auf den Pressebildern auf seiner Homepage zur Landratswahl mit Kühen. „Das sind Pensionkühe eines Biobauern, der einen Teil der Ländereien und der Ställe gepachtet hat“, erklärt er gelassen, nimmt einen Schluck heiße Schokolade und senkt den Blick. „Ich habe damals nicht richtig aufgepasst, muss ich zugeben“, sagt er. Nachdem seine Tiere krank wurden, habe er nach Rücksprache mit dem Tierarzt Medikamentenreste eingesetzt, dabei habe er dafür aber „keine Abgabebelege und keine Dokumentationen“ gehabt. Das sei letztendlich der Anlass gewesen, warum man ihm seine Kühe genommen habe. Im anfangs erwähnten Video sagt Kappes hingegen, der Grund, weshalb es zu dem Herdenzusammenbruch  – also dem Tod einiger Tiere – gekommen sei, hätte auch durch die „Mainstream-Tiermedizin“ nie wirklich geklärt werden können.

„Ein paar Schweine und Katzen habe ich noch. Aber seit mir meine Kühe genommen wurden, hat man mir auch mein Einkommen genommen“, erzählt der Vadenröder Bauer mit ruhiger Stimme. Durch Gelegenheitsjobs verdiene er sich nun sein Geld.

Mit ein Grund, warum er nun hier sitzt, sagt er schmunzelnd. „In der Zeitung habe ich gelesen, dass nur ein Kandidat zur Wahl gestellt wird. Das war mir zuwider. Das kann es doch nicht sein, habe ich gedacht, dass es innerhalb der Parteien zu Absprachen kam und letztendlich nur ein Kandidat aufgestellt wird“. Wenn sich niemand aufstellen lasse, dann versuche er es mal, dachte er sich. Schließlich sei das nicht im Sinne der Urform der Demokratie – bloß ein Kandidat. Wo bleibt da die Wahlmöglichkeit?

Darauf habe ihn ein Rechtsphilosoph gebracht. „Hier wird nämlich kein schöner Weg eingeschlagen für die Zukunft, auch im Sinne der Demokratie“, sagt er und bedient sich seitdem eines Wahlspruches seines Rechtsphilosophen: Kandidat der schweigenden Mehrheit. So wirbt Kappes auch auf seiner Website für sich.

Als parteiloser Kandidat ist genau das mein Vorteil: Ich bin keiner Partei verpflichtet (…) .Friedel Kappes über seine Kandidatur

Schweigende Mehrheit? „Das sind die Leute, die sich nicht in Parteien organisieren und dadurch nur das Mitspracherecht der Stimme haben, wenn sie zur Wahl gehen. Und nicht mal das nutzen die meisten Menschen“, sagt Kappes. „Als parteiloser Kandidat ist genau das mein Vorteil: Ich bin keiner Partei verpflichtet und versuche es auf diesem Weg“. So könne er überlegen, was gut für die Bevölkerung im Vogelsberg sei und könne auch Vorschläge von kleineren Parteien gut finden.

Friedel Kappes hat einiges, was ihn beschäftigt. Er spricht von gefährlichen Cyanbakterien in Kuhmägen, die von der Wissenschaft nicht weiter untersucht worden seien. Von nicht weniger gefährlichen Datenschutzrichtlinien der EU oder Bail-In Verfahren – einem Begriff zur Bankenrettung aus der Wirtschaftskrise. Auch die angebliche Gefährdung der Menschen durch alternative Energien wie Windkraft sind ein Thema für ihn – und zu allem hat Kappes mindestens einen „Experten“ parat, mit dem er sich darüber unterhalten haben will.

Kappes lobt Görig für Breitbandausbau

Doch fragt man ihn nach konkreten Projekten, die er als Landrat vorantreiben möchte, kommt er ins Stocken. „Wo wollen wir anfangen“, fragt er nach einer kurzen Bedenkzeit zurück und lacht. Ein würdevolles Seniorendasein durch eine Kombination von Seniorenheim und Kita, Landwirtschaft, Ernährung und Gesundheit, mehr direkte Demokratie, Breitbandausbau und Infrastruktur – all das gehöre zu seinen „Visionen“, wie er es nennt. Dabei ist er mit dem Breitbandausbau, um den sich sein Gegenkandidat Görig bereits gekümmert hat, sehr zufrieden. Trotzdem: „Meiner Ansicht nach hätte das schneller und früher passieren müssen“, sagt er verständnislos und schüttelt den Kopf.

„Als Landrat ist es mein ureigenstes Interesse, die Unternehmen gesund zu halten“, ergänzt er und schweift damit über zu Datenschutz und Bail-In. Darüber wolle er als Landrat beratend den Unternehmen im Vogelsberg zur Seite stehen, sie seien das „Herzstück der Region“.

Ein Landrat müsse nicht nur einen hohen Kenntnis- und Wissensstand haben, sondern auch soziale Kompetenz, gepaart mir hohem Durchsetzungsvermögen, auch in schwierigen Situationen, sagt er. „Die werden wir nämlich in Zukunft im Vogelsberg bekommen, gerade, wenn die finanzielle Situation angespannt ist“, prophezeit der selbsternannte Visionär.

Trotz des derzeitigen Haushaltsüberschusses sieht Kappes düstere Wolken am Horizont: In den USA seien die Unternehmensaufträge eingebrochen und es gebe Anzeichen, dass das auch dem Vogelsberg drohe. Welche Anzeichen das sind, will er nicht weiter erläutern und führt die Merkmale eines guten Landrates weiter aus. „Und da bin ich eigentlich schon ein bisschen – ohne überheblich klingen zu wollen – fähig, das zu erfüllen und auch mal außerhalb des Mainstreams zu gucken“, sagt er. Genau das sollte ein Landrat seiner Meinung nach können: Über den Tellerrand schauen und gucken, was es sonst noch neben „dem Mainstream“ gibt.

Fridel Kappes im Gespräch mit OL-Volontärin Luisa Stock. Foto: ls

Fridel Kappes im Gespräch mit OL-Volontärin Luisa Stock. Foto: ls

Mainstream. Ein Wort, das bei Friedel Kappes negativ behaftet ist. Er spricht von Mainstream-Tiermedizin – und eben auch den Mainstream-Medien. Die großen Nachrichtenseiten würden oft Bilder benutzen, die gar nicht von den Orten stammten, von denen der Bericht handele, sagt er. Irgendwann wurde Friedel Kappes stutzig.

Als er seinen Herdenzusammenbruch gehabt habe, habe er viel im Internet recherchiert und sei dabei auf Seiten und Menschen gestoßen, die abseits der Mainstream-Trampelfade unterwegs seien. Einer davon ist der selbsternannte Wunderheiler Karma Singh, der wiederum in engem Kontakt zu einem Mann namens Peter Fitzek steht. Fitzek wiederum, der sich selbst zum  „König von Deutschland“ ernannte und mittlerweile im Gefängnis sitzt, ist so etwas wie eine Ikone der sogenannten Reichsbürgerszene – jener buntgemischten Gruppe aus Verschwörungstheoretikern, Spinnern und Rechtsextremen also, die unter anderem denken, Deutschland sei nur eine große GmbH und immer noch besetzt, die deutsche Gerichte und Behörden nicht anerkennen und seit vergangenem Jahr vom Verfassungsschutz beobachtet werden.

„Reichsbürger“ bei Extremnews

In dem wilden Wust an Halbwahrheiten, echten Nachrichten und offensichtlichem Nonsens, der sich auf Extremnews finden lässt, sind auch Artikel, die sich sehr unreflektiert mit Thematiken aus der „Reichsbürger“-Szene befassen. So heißt es in der Vorstellung eines Buches mit dem Titel „Die Souveränitätslüge“ beispielsweise: „Das durch die Politik angepriesene Grundgesetz ist unter diesen Gesichtspunkten wohl eher als die ‚Allgemeine Geschäftsbedingungen‘ der BRD GmbH bzw. als ein ‚Gesellschaftervertrag‘ der Siegermächte zu verstehen“.

Friedel Kappes streitet nicht ab, sich mehrfach mit Fitzek und anderen Reichsbürgern intensiv unterhalten zu haben – weil er, wie er sagt, sich „mit ihren Ideen beschäftigt“ habe. Verinnerlicht habe er sie allerdings nicht. Er spricht schnell und aufgebracht. Dieses Thema, so scheint es, möchte er schnell hinter sich bringen. In dem oben erwähnten Video nennt Kappes Reichsbürger „einen irregeleiteten Teil der Bevölkerung“, den es gelte, „auf den richtigen Weg“ zurückzubringen. Kappes bekennt sich zudem zum Grundgesetz, welches die Alliierten den Deutschen gebracht hätten und das „noch gar nicht mal schlecht“ sei. „Es ist gut“, schiebt er nach.

Der Kandidat geht noch einen Schritt weiter. „Reichsbürger“ sind dafür bekannt, Behörden und Beamte mit ellenlangen pseudo-juristischen Schreiben und Erklärungen zu überhäufen, in denen sie erklären, dass die Vertreter des nicht-existenten Staates ihnen nichts anhaben könnten. Kappes sagt dazu in dem Video: „Ich werde mit denen diskutieren. Ich werde aber nicht zulassen, dass meine Angestellten, Beamten, mit irgendwelchen fadenscheinigen Methoden wie der Malta-Masche in irgendeiner Art und Weise schikaniert werden.“

Ich stehe auf diesem Boden.Friedel Kappes über die EU

Auch die EU, die in weiten Kreisen der Szene ebenfalls negativ betrachtet wird, verteidigt Kappes. Sie berge wegen ihrer „Supranationalität“ gewisse Herausforderungen, denen man sich jedoch stellen müsse. „Ich stehe auf diesem Boden“, sagt Kappes – und meint dabei die Grundprinzipien der Europäischen Union, die für ihn einige Möglichkeiten bietet, „die zu wenig bedacht werden“.

Vier Jahre hat Kappes laut eigener Aussage bereits Erfahrungen in der Lokalpolitik sammeln können. In der Gemeindeverwaltung unter den Freien Wählern und im Ortsbeirat Vadenrod habe er „das politische Spiel“, wie er es nennt, bereits kennengelernt.  „Auch wenn die Kreisebene nochmal anders ist, einarbeiten kann sich jeder“, sagt er. Das hätte auch ein Görig gemusst. Auf welche Art und Weise er das machen will, wisse er noch nicht – aber dafür sei auch noch Zeit. Genauer: Zwischen der Wahl und der Amtseinführung, sagt er. Friedel Kappes räumt sich selbst eine 50:50 Chance ein. Wir dürfen gespannt sein, ob er Recht behält.

Von Luisa Stock

12 Gedanken zu “Friedel Kappes: Der Grenzgänger mit Visionen

  1. Jo, Schwalmtaler,du hast Recht, die Kühe die im Video zu sehen sind, machen keinen kranken Eindruck, aber ich denke das ist nur die halbe Wahrheit. Das Video zeigt nur einen Teil der Beschlagnahmung , ich gehe davon aus, dass die Kühe in schlechtem Zustand zu dem Zeitpunkt den Stall schon verlassen hatten, bzw. vorher schon verendet sind. Extremnews behauptet die „wahre Wahrheit“ zu berichten, sorry, so wird das nix…
    Von der Diagnose „Herdenzusammenbruch“ habe ich vor diesem Artikel noch nie gehört, auch bei Wikipedia findet sich kein Eintrag dazu. Wenn ein Milchviehbestand in einem schlechten Zustand ist liegen Ursachen in den Haltungsbedingungen, Futterqualität und Management, verantwortlich dafür ist der Tierhalter. Herr Kappes hat in den Jahren vor der Beschlagnahmung mehrfach gegen Tierschutzgesetze verstossen und dies wurde auch mit Strafen geahndet. Ich glaube nicht dass er die Tiere absichtlich schlecht behandelt hat, er macht eigentlich einen gutmütigen Eindruck, ich denke , dass er einfach, in dieser Betriebsgröße, allein mit seiner Mutter völlig überfordert war und er sich nicht genug um seinen Tierbestand kümmern konnte. (Möglicherweise hat er zuviel Zeit mit dem Versuch, nebenbei noch die Welt zu retten, verbracht)

  2. @Alyeska
    Absolut klar und hilflos. Die Realität holt jeden ein.Dann muss man halt vom Thema abkommen. Es wird immer Leiser.

  3. @Alyeska: Mache Dir doch bitte wenigstens die Mühe und schaue Dir den von mir angegebenen Videolink an, bevor du in die Tasten haust. Dort siehst du die mitgefilmte Beschlagnahme der Kühe und brauchst nicht auf unqualifizierte Kommentare zurückzugreifen. Die Kühe machen einen allesamt außerordentlich gesunden Eindruck, was dem Kommentar von Steens nicht nur entgegenspricht, sondern gänzlich den Boden entzieht.

    Hier erneut: https://youtu.be/WNSUCWtXLh4?t=8m7s

  4. @Schwalmtaler
    Als Bildunterschrift steht eindeutig: „Friedel Kappes posiert mit Kühen, die allerdings nicht ihm gehören. Foto: Friedel Kappes“
    Ich stimme übrigens „Steens“ Aussage zu, sie ist m.E. realistisch & bodenständig.

  5. Ein Kommentator spricht von „einem entsprechend schlechten Zustand vieler Kühe zum Zeitpunkt der Beschlagnahme“, davon ist aber in oben eingebetteten Video nichts zu sehen..

    Im Gegenteil, die Tiere machen einen erstaunlich gesunden und lebendigen Eindruck: https://youtu.be/WNSUCWtXLh4?t=8m7s

    Ich wähle Friedel Kappes, es ist der einzige, der sich traut, die unbequemen Themen anzusprechen, über die man eigentlich noch nicht mal nachdenken darf.

  6. Unfassbar, ich weiß, nicht ob es sich hier um überschätztes Selbstbewusstsein ist oder hochgradiger Realitätsverlust handelt!

  7. Ich finde das Portrait von Herrn Kappes aufschlussreich und sehr gut recherchiert. (Im Gegensatz zur OZ, die zur Aussage, er habe seine Rinderherde verloren, nicht mal nachfragt warum…)
    Ich bin selbst Milchviehhalter im Vogelsberg, und lt Definition von Kappes nur Nahrungsmittelerzeuger.Ich wundere mich bisschen über die angeführten Gründe für die Beschlagnahme der Rinderherde von Kappes. Allein fehlende Dokumentation eingesetzter Medikamente schliesse ich als Grund aus. Dies würde allenfalls zu einer Bussgeldstrafe führen. Wenn das Veterinäramt zu einer solch drastischen Massnahme greift liegen mit Sicherheit schwerwiegendere Gründe vor, zumal auch noch ein Tierhaltungsverbot ausgesprochen wurde. Das Amt prüft sicherlich intensiv, schon allein wegen zu erwartender Regressforderungen des Betroffenen. Vom Hörensagen weiss ich von mangelhaften Haltungsbedingungen und einem entsprechend schlechten Zustand vieler Kühe zum Zeitpunkt der Beschlagnahme.
    Ich frage mich, wie jemand, der nicht in der Lage ist einen landwirtschaftlichen Betrieb ordentlich zu führen, auf die Idee kommt, er könne einen ganzen Landkreis anführen.

  8. Welcher Partei bekommt denn da Panik??? An alle im VB lasst euch nicht benutzen. Gerade wie das vor der Landradwahl gelaufen ist dass die Herren gedacht haben, wir machen das mal so, wird schon. Viel Erfolg Herr Friedel Kappes.

  9. Boah! Das nen ich mal eine neutrale und objektive Berichterstattung.
    *Ironie off*
    Meine Stimme hat Herr Kappes ebenfalls.

  10. Alleine dass SPD und CDU und die anderen Parteien im VB die Demokratie, bei der Landratswahl,durch Absprache und Verabredungen abschaffen wollten ist für mich der Grund Herrn Friedel Kappes zu wählen. Viel Glück!

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