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SPD-Landrat sagte bei OL, dass der Kreistag ihn manchmal langweileMischak kritisiert JU für Kritik an Görig

REGION. (jal) Eine Äußerung von SPD-Landrat Manfred Görig bei Oberhessen-live läuft gerade Gefahr der Grund einer echten Provinzposse zu werden. Görig hatte sich im Gespräch mit OL etwas mehr Spannung im Kreistag gewünscht, woraufhin ihn die Junge Union mit einem „übersättigten Monarchen“ verglich. Görigs Stellvertreter Dr. Jens Mischak, selbst CDU-Mitglied, verteidigt Görig nun – und weist die Kritik der Jugendorganisation seiner eigenen Partei zurück. 

Görig hatte im Gespräch mit OL für ein Porträt über ihn anlässlich der Landratswahl gesagt, er finde den Kreistag manchmal langweilig und wünsche sich mehr Widerrede in den Sitzungen. Er habe keine Lust, sich „nur die Beine in den Bauch zu sitzen.“

Daraufhin verschickte die Junge Union eine Pressemitteilung, in der ihre Kreisvorsitzende Jennifer Gießler den Landrat mit einem „übersättigten Monarchen“ verglich, der sich den Aufgaben des Kreistags, nämlich der „Überwachung der Verwaltung sowie das Treffen wichtiger demokratisch legitimierter Entscheidungen“ offenbar nicht ganz bewusst sei. Derartige Äußerungen wie von Görig seien „stillos“, „eines Landrats nicht würdig“ und würden das unbesoldete Engagement der Kreistagsmitglieder untergraben.

Nach der Veröffentlichung dieser Pressemitteilung schickte nun Dr. Jens Mischak einige Zeilen an die Presse. Der Erste Kreisbeigeordnete greift darin die Junge Union nicht direkt an. Doch seine Aussagen lassen keinen Zweifel daran, dass er Jennifer Gießlers Meinung nicht teilt und sind daher klar als Kritik zu verstehen.

„Das kann man auch mal so kritisch anmerken“

„Im Ergebnis hat Manfred Görig mit seiner Beschreibung der Debattenkultur im Kreistag völlig recht. Die Qualität mancher Anträge sowie Diskussionen lässt doch sehr zu wünschen übrig“, heißt es in dem Schreiben. „Das kann man auch mal so kritisch anmerken“, fährt Mischak fort.

Über Formulierungen könne man immer streiten, wenngleich Görig für seine zuspitzenden Äußerungen bekannt sei, die manchmal auch der Klarstellung dienten. „Ich habe seine Äußerungen aber nicht als persönlichen Angriff auf die Abgeordneten verstanden, sondern auch ein Stück weit als ‚Weckruf‘, dass man wirklich auch mal intensiv über die wichtigen Dinge streitet und diskutiert, ohne sich hier und da in kleinen Dingen zu verlieren, die mitunter nicht einmal zur Zuständigkeit des Landkreises gehören.“

In der letzen Kreistagssitzung am Donnerstag sei das Interview von Manfred Görig daher auch kein Thema gewesen. „Wer aber gerade die Debatten und den Verlauf dieser Kreistagssitzung verfolgt habe, wird verstehen können, warum sich eine sachliche Diskussion über Antrags- und Diskussionskultur lohnen würde“, hieß es von Mischak.

2 Gedanken zu “Mischak kritisiert JU für Kritik an Görig

  1. Man könnte auch sagen, Herr Görig ist für unqualifizierte Schnellschüsse und unangemessene Aussagen bekannt. Und kein Wunder, dass es nie zu mehr reichen wird, als der langweilige Kreistag.

    Aber ich gebe Ihnen völlig recht Herr Merle: Es gibt wahrlich wichtigeres, als dieses Thema breit zu treten.

  2. Herr Görig ist für seine ruppigen Aussagen und Antworten bekannt. Na und….

    Manchmal darf auch mal das gesagt werden was gedacht wird. Jetzt deswegen so einen Wind zu veranstalten?

    Sorry, es gibt wichtigere Themen.

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