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Nach Videoaufnahmen des TieresHLNUG bestätigt: Wolf in Ober-Ofleiden gesichtet

OBER-OFLEIDEN (akr). Wurde im Homberger Stadtteil Ober-Ofleiden tatsächlich ein Wolf gesichtet? Im Internet kursiert ein Video, das zeigt, wie ein Tier, das optisch stark an einen Wolf erinnert, die Straße „Hoherbergsweg“ entlang rennt. Und tatsächlich: Bei dem Tier handelt es sich um einen Wolf, wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie bestätigt.

Es ist nicht die erste Meldung über einen Wolf, der im Vogelsberg unterwegs ist – entsprechend war die Vermutung nicht abwegig, dass es sich bei dem Tier, dass am Wochenende in Ober-Ofleiden gesehen wurde, um einen Wolf handeln könnte. Das Video, das im Netz kursiert, zeigt, wie das Tier am helllichten Tag die Straße „Hoherbergsweg“ entlang läuft.

Karl-Heinz Wilhelm, Vorsitzender der Hegegemeinschaft Homberg Ohm, kennt das Video – seine Nachbarin hat es nämlich gedreht. Er selbst hätte es nicht geglaubt, wenn er das Video nicht gesehen hätte. Er vermutet, dass es sich bei dem Tier um einen „jungen Durchzügler“ handelt, der auf der Suche nach einem Revier sein könnte – das ist seine persönliche Einschätzung. „Das Tier ist mindestens zu 95 Prozent ein Wolf“, sagt der Vorsitzende.

Und seine langjährige Erfahrung lässt ihn nicht im Stich: Wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie auf Nachfrage von Oberhessen-live mitteilt, handelt es sich bei dem Tier tatsächlich um einen Wolf. „Das Video, das eine Anwohnerin eines Ortsteils von Homberg Ohm am Wochenende in einer Straße in Ortsrandlage aufgenommen hat, zeigt einen Wolf. Dies ergab die Analyse des Films durch das Wolfszentrum Hessen (WZH) nach den bundesweit geltenden Kriterien des Wolfsmonitorings.“

Es seien die typischen Merkmale gut zu erkennen, sowohl was die Färbung, den Habitus als auch das Verhalten des Tieres angeht. Das Tier zeigt, so das HLNUG, deutliche Anzeichen von Stress und versucht, schnellstmöglich einen Ausweg aus dem Ort zu finden. Dies lege nahe, dass der Jungwolf mit hoher Wahrscheinlichkeit versehentlich in diese Situation gelangt ist. Eine unmittelbare Gefahr für die Anwohnerinnen und Anwohner habe nicht bestanden.

Der Wolf sei scheu und zeige auch auf dem Film, dass ihm die Siedlungsnähe Stress bereitet. „Vermutlich ist das Tier inzwischen längst weiter gezogen.“ Sollte man tatsächlich mal auf einen Wolf treffen, sollte man sich als Mensch bemerkbar machen, rät das HLNUG. Das würde in der Regel reichen, um Fluchtverhalten auszulösen. „Ansonsten ist Händeklatschen, Gestikulieren und sich lautstark äußern zu empfehlen, wenn man sich unwohl fühlt“, erklärt das Hessische Landesamt.

In Hessen gebe es inzwischen wieder mehrere sesshafte Einzelwölfe sowie ein Wolfspaar und ein Rudel mit Nachwuchs. Grundsätzlich sei in ganz Hessen mit durchziehenden Wölfen zu rechnen. Junge Wölfe wandern meist im ersten bis zweiten Lebensjahr aus dem Elternterritorium ab, um in einem neuen Gebiet sesshaft zu werden und dort eine/n Paarungspartner/in zu finden, so das HLNUG.

„Auf diesen Wanderungen streifen sie – meist nachts – durch unsere Kulturlandschaft und laufen auch an Siedlungsstrukturen entlang. Tagsüber ruhen Wölfe meist im Verborgenen. Möglicherweise wurde dieses Tier in seinem Tagesruheplatz gestört und hat sich deshalb auf den Weg gemacht und sich versehentlich in eine Siedlung begeben. Die Verlängerung der Straße, die der Wolf beläuft, führt direkt ins Feld.“

19 Gedanken zu “HLNUG bestätigt: Wolf in Ober-Ofleiden gesichtet

  1. Nicht auszudenken, wenn dieses riesige, wilde Tier mal in Stress gerät und ein Kind zur falschen Zeit vor ihm steht.

    Noch sind sie scheu, aber die Entwicklung bspw. städtischer Wildschweine zeigt, wie schnell sich diese Scheu legt.

    Ich hoffe die Politik handelt bevor etwas schlimmes passiert.

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    1. Am besten du handelst vor der Politik und ziehst/wanderst aus mit deinen Kindern evtl. nach New York City oder die Favelas von Rio de Janeiro sollen WolFfrei sein!!!

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    2. @ Rotkäppchen Sabine:
      Wohl zuviele Märchenbücher gelesen.
      Das schöne Tier war hier im Stress! Steht doch im Bericht drin.
      Der Wolf steht in Deutschland unter Artenschutz nach europäischem Recht. Der Gemeindepolitiker macht hier gleich Mal gar nichts. Warum auch?? Wir sprechen hier im Vogelsberg gerade Mal von EINEM Wolf. Und von dem hat man leider seit fast einem Jahr nichts mehr gehört bzw. gelesen. Also Mal hier nicht so eine Panik verbreiten!

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  2. Der Wolf frisst die Hirschkuh von hinten auf, bei lebendigem Leibe. Gibt es auch Filme drüber. Wo bleibt eigentlich der Tierschutz? Wenn der Bauer seine Tiere nicht ordentlich behandelt, dann tun uns die Tiere (zu Recht!) leid. Wenn der Wolf seine Opfer hetzt und bei lebendigem Leibe zerfetzt dann finden wir das in Ordnung.
    Hallo! Dem Tier ist es egal, ob es durch den Menschen oder den Wolf gequält wird.

    Die Rückkehr der Wölfe mag einige abenteuerlustige Naturfreunde erfreuen. Aus Sicht des Tierschutzes ist es eine Katastrophe.

    Würde man die Rückkehr des Wolfes als Tierversuch anmelden, gäbe es keine Genehmigung dafür.

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    1. @ Tierschutz Ade:
      Was erzählen Sie eigentlich hier für einen Stuss?!?
      1.) Der Wolf tötet sein Opfer per Kehlbiss, bevor er es frisst. Fakt!
      2.) Wissen Sie eigentlich wieviele Rehkizze jedes Jahr dem Mähtod der Bauern zum Opfer fallen? Laut Deutscher Wildtierstiftung 92.000(!) pro Jahr.
      3.) Laut Jagdstatistik des Deutschen Jagdverbandes wurden im Jagdjahr 2019/2020 in Deutschland 1,2 Millionen(!) Rehe erlegt.
      Und Sie wollen nun dem Wolf nun sein vergleichsweise Nullkommairgendwas-Futteranteil streitig machen? Machen Sie sich nicht lächerlich!

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    2. Egal was Sie einwerfen. Hören Sie lieber damit auf.
      Der Wolf tötet andere Tiere, um sich zu ernähren. Zudem frisst er sie nicht bei lebendigem Leib. Das Beutetier wird durch einen gezielten Biss in die Kehle erstickt. Und nein, der Mensch gehört nicht zu seinen Beutetieren. In Ihrer Kindheit wurde Ihnen anscheinend zu oft Rotkäppchen vorgelesen.

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    3. Aha, der Wolf soll sich tierschutzgerecht verhalten. Die Hirschkuh im ganzen verschlucken oder einspinnen und etwas fermentieren lassen? Die Natur ist wie sie ist und das ist für Menschen manchmal schwer zu ertragen.

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  3. Die ganzen Menschen, die hier die Rückkehr des Wolfes so feiern, sind ziemlich egoistisch.

    Sie haben wohl weder Kinder noch (Nutz-)Tiere, für die der Wolf nachweislich eine riesige Gefahr darstellt.

    Ich finde das Tier selbst auch schön, aber es hatte schon seine Gründe, warum mit zunehmend dichter Besiedlung unsere Vorfahren den Wolf hier vertrieben haben.

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    1. Lieber Heinrich,

      Sie wissen schon, dass es lesen UND verstehen heißt, oder nicht?
      Wenn hier schon über „viel“ und „wenig“ gesprochen wird.

      Laut Studie – Primärquelle Wikipedia – sprechen wir über folgende Zahlen:

      Zitat: „Insgesamt wurden zwischen 2010 und 2018 [weltweit] 130 Angriffe von Wölfen auf Menschen registriert, denen 302 Personen – darunter 24 Tote – zum Opfer fielen“

      Die Weltbevölkerung lag in dieser Zeit zwischen 6,96 Mrd. (2010) und 7,63 Mrd. (2018), Quelle: Statista – Entwicklung der Weltbevökerung.

      Die Wahrscheinlichkeit durch einen Wolfsangriff zu sterben dürfen Sie sich selbst ausrechnen.

      Selbst wenn die Dunkelziffer 1000x höher läge, sollten Sie mehr Angst vor dem Auto Ihres Nachbarn als vor Wölfen haben.

      Leider lässt sich aber mit Panikmache mehr Reichtweite generieren.

      In diesem Sinne, ruhig bleiben und auf die Fakten schauen.

      Für Homberg am gefährlichsten sind seine Politiker, aber keine wilden Tiere ;-)

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  4. Und was soll am Wolf schlimm sein?Ich wurde z.b. beim joggen nie von einem Wolf belästigt, aber von Kötern fast immer.

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    1. Mit welchem Recht bezeichnen Sie Kreatur eigentlich andere Lebewesen (vermutlich Hunde) so abfällig als Köter??
      Haben Sie eigentlich schon einmal darüber nachgedacht, dass das Verhalten eines Hundes auch zu einem großen Teil davon abhängt, wie wie ihm andere Lebewesen begegnen?
      Ich kann jedenfalls auch ein Lied davon singen, wie viele rücksichtslose Jogger so durch die Gegend laufen.
      Also bitte, mit etwas gegenseitiger Rücksichtnahme gibt es für Sie dann sehr wahrscheinlich auch weniger von den von Ihnen geschilderten Vorfälle.

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      1. @OHL
        Den beleidigenden Kommentar von diesem Subjekt namens „Claus“ bitte löschen
        KREATUR=
        „bedauernswerter oder verachtenswerter Mensch
        „eine arme, elende, gemeine, widerliche Kreatur

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    2. Lieber JULIUS CESAR,
      das ist ja mal typisch. Hier mit solchen Worten wie Kö….. um sich werfen aber selbst nichts Vertragen können oder wollen. Das lässt tief blicken.
      Ein Hund ist für mich genauso ein Lebewesen wie Sie auch und sollte deshalb nicht so abwertend tituliert werden!!
      Vielleicht denken Sie mal darüber nach.

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  5. Es ist doch gut, daß unsere Fachleute aus einer achtminütigen Videosequenz herausfinden können: es handelt sich um einen gestressten Jungwolf, der sich nur mal verlaufen hat.
    Ich wage mir nicht vorzustellen, was passiert wäre, wenn im gleichen Moment Fiffi, Bello oder Lupo auf dem Weg zu ihrer Liebsten gewesen wären. Möglich auch, daß Kinder auf dem Weg zum nahegelegenen Sportplatz, dem Wolf begegnet waren. Ob dann ein gestresster Wolf ähnlich reagiert wie ein gestresstes Wildschwein oder ein ausgebüxter Kampfhund?

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    1. HJS schrieb:

      „Es ist doch gut, daß unsere Fachleute aus einer achtminütigen Videosequenz herausfinden können: es handelt sich um einen gestressten Jungwolf, der sich nur mal verlaufen hat.“

      Ja, Fachleute können das. So schwierig ist dies nicht. Im Übrigen sind vermutlich selbst versierte Hundehalter in der Lage, ein solches Verhalten zu analysieren. Man kann Tiere „lesen“, sofern man eine Beziehung zu Ihnen hat und sich Mühe macht, diese zu verstehen. Diese Eigenschaften sind natürlich nicht jedem Menschen gegeben.

      „Ich wage mir nicht vorzustellen, was passiert wäre, wenn im gleichen Moment Fiffi, Bello oder Lupo auf dem Weg zu ihrer Liebsten gewesen wären.“

      Das wäre evtl. unangenehm gelaufen, aber eher für den Wolf, der ein Wildtier ist und solche Kontakte scheut.

      „Möglich auch, daß Kinder auf dem Weg zum nahegelegenen Sportplatz, dem Wolf begegnet waren. Ob dann ein gestresster Wolf ähnlich reagiert wie ein gestresstes Wildschwein oder ein ausgebüxter Kampfhund?“

      Von allen drei erwähnten Tieren stellt der Wolf sicherlich die geringste Gefahr dar.

      Es bleibt Ihnen selbstverständlich vorbehalten, weiterhin solche Tiere für abgrundtief gefährlich zu halten, falls Sie uns dies mit Ihrem Kommentar durch die Blume zu verstehen geben wollten.

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    2. „Auf dem Weg zu ihren Liebsten gewesen wären“ …
      Gar nichts wäre passiert, denn die Anleinpflicht für Hunde wurde für Ober-Ofleiden nicht ausgesetzt! Oder lassen Sie Ihren Brutus frei rumlaufen/rumkacken?
      Zum Vergleich: In Deutschland werden pro Jahr 40.000 Bissattacken von Hunden behandelt (12 Menschen sterben pro Jahr daran). Kein einziger Fall eines Wolfsangriffes auf Menschen ist bisher dokumentiert. Die Tiere sind scheu. Es war ein Jung-Wolf, der sich auf seiner neugierigen Reise Mal verirrt hatte. Kommt vor.

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