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Kommentar zum Entschluss der StadtDie Absage des Alsfelder Weihnachtsmarktes ist vernünftig

MeinungALSFELD (jal). Der Frust der Planer ist verständlich. Aber dass Alsfeld die Notbremse zieht und den Weihnachtsmarkt doch noch absagt, ist richtig. Der Vormarsch der Omikron-Variante hilft den Verantwortlichen nun, trotz des Schritts ihr Gesicht zu wahren. Ein Kommentar.

Jeder, der ein bisschen Leben in der Stadt und weihnachtliche Stimmung mag, hätte es den Händlern, Budenbesitzern und Alsfeldern von Herzen gegönnt: Einen Weihnachtsmarkt, trotz Corona, aber mit Sicherheitskonzept. Ein bisschen Normalität in Zeiten der Pandemie. Jetzt, wo es anders als vor einem Jahr doch die Impfung für alle gibt. Mit der Spritze, so dachten wir damals, werde alles wieder gut und normal.

Doch der Blick auf die Zahlen und vor allem in die Krankenhäuser verrät, dass wir uns geirrt haben.

Der Grund dafür ist nicht von der Hand zu weisen: Zu wenig Menschen nehmen das Impfangebot war. Das zeigt der Blick ins Ausland wie Spanien, das zeigt der Blick in Studien, die belegen: Ja, auch Geimpfte können das Virus übertragen, jedoch ist das Risiko dafür deutlich geringer. Und ja, auch Geimpfte landen im Krankenhaus. Aber – und auch das ist klar belegt: Wesentlich seltener und häufiger mit schwächerem Verlauf, als Ungeimpfte.

Alsfelder Weihnachtsmarkt de facto abgesagt

Die Intention der Verantwortlichen in Alsfeld, mit Blick auf ein Sicherheitskonzept den Alsfeldern trotz Pandemie einen Weihnachtsmarkt zu ermöglichen, ist verständlich und im Kern auch lobenswert. Doch wegen der Gesamtinfektionslage im Land, in einer Zeit, in der die Bundeswehr Menschen von A nach B fliegt, weil die Krankenhäuser überlastet sind und heimische Kliniken wieder komplett für Besucher schließen, war der Plan schon vergangene Woche schwer zu verteidigen. Super Idee, aber schlechtes Timing, ließe sich dazu sagen. Denn als die Zahlen ein bisschen besser waren, hatte ja niemand etwas gegen Veranstaltungen wie den Feierabendmarkt oder ähnliches einzuwenden.

Nun kommt als Argument für die Vorsichtigen auch noch die neue Corona-Variante Omikron aus Südafrika ins Spiel, die bereits in Hessen angekommen ist und im Verdacht steht, um einiges ansteckender zu sein. Außerdem droht mittlerweile eine neue Bundes-Notbremse. Diese Entwicklung hilft der Stadt, auf neue Umstände zu verweisen und so gesichtswahrend den Markt doch noch abzusagen – so wie die anderen Kommunen im Vogelsberg es schon zuvor getan haben. Die Gesamtsituation sprach aber auch vor Omikron schon für eine Absage.

Zwar soll der Magistrat noch zustimmen, aber das Ja gilt als sicher und reine Formsache. Die Entscheidung gegen die Veranstaltung ist de facto also gefallen. Dieses Ergebnis sollte man nicht so interpretieren, als seien die Verantwortlichen vor der politischen Opposition oder der Presse eingeknickt, die mal mehr, mal weniger deutlich eine Absage des Markts gefordert hatten. Man sollte vielmehr anerkennen, dass die Entscheidungsträger noch rechtzeitig reagiert haben. Ihr Ziel war es nicht, Menschenleben zu gefährden, sondern den Alsfeldern mit bestmöglicher Sicherheit ein Stück Gemütlichkeit zu bescheren. Aber in einer Demokratie hat jeder das Recht, seine Meinung aufgrund neuer Erkenntnisse zu ändern. Das gilt auch, wenn nicht sogar gerade in Pandemiezeiten.

6 Gedanken zu “Die Absage des Alsfelder Weihnachtsmarktes ist vernünftig

  1. Die privaten Veranstaltungen kontrolliert keiner das ist schlimmer und die werden mit einer Absage mehr werden

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  2. Was gehn uns die Ungeimpften an!!!! Mit Ungeimpften meine ich die die sich nicht Impfen lassen wollen oder wollten. Allmählich hat man die „Schnauze“ voll. Und noch was, die neue Virusvariante Omikron hat vor 3 Tagen noch keiner gekannt, man weiß noch nicht mal wie ansteckend oder gefährlich diese ist und man macht eine Panik. Die Politik schafft es noch den gesamten Einzelhandel der kleinen Leute und die Familienbetriebe kaputt zu machen. Danke!!!Hättet mal lieber den Flugverkehr dicht gemacht. „Sperrt die Impfverweigerer ein, fertig“.

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    1. Auch ich habe die Schnautze voll.Im Sommer hatt die ganze
      Politische und Viruologiche
      ‚Karona“bei Corona versagt.
      Wir brauchen die Impfcentren nicht mehr,aber wir müssten sofort Borsten jeder wusste was kommt,hättetihr im Frühherbst allen ein Spritze in den Hintern gerammt gebe es
      Jetzt keine Probleme.

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  3. 80 Mio Bundesbürger. 2 Omrikon Fälle in Bayern. 6 omrikon Fälle in ganz Deutschland und Alsfeld sagt aufgrund Omrikon den WM ab.
    Völlig übertrieben.
    2 G Regel und Maske wäre ganz OK gewesen. Wir wären im freien und bei den Verzegrständen zieht man halt die Maske ab.

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    1. Hallo Herr Schwalm.
      Alle Aufregung zweglos,die Vögel kapieren es sowieso nicht.
      Morgen geht bei denen die Welt
      Unter,treffen sich alle auf
      dem Taufstein,warten auf die Erlösung,ohne Impfung

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