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Ausschuss-Mitglieder empfehlen ALA-Antrag zur AnnahmeStadt soll Kauf des Neuen-Arbeit-Geländes prüfen

ALSFELD (ls). Im Oktober wurde der Insolvenzantrag gestellt, im Dezember wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Seither haben der Recyclinghof, das Kaufhaus und das Café „Alte Molkerei“ geschlossen. Die Gebäude stehen leer. Jetzt soll die Stadt Alsfeld prüfen, ob die Gebäude zu kaufen sind – und natürlich zu welchen Konditionen.

Zurück geht diese Idee auf einen Antrag der ALA-Fraktion, der am Dienstagabend im Bauausschuss gemeinsam mit dem Haupt- und Finanzausschuss besprochen wurde und der – so viel vorab – auch zur Annahme an die Stadtverordneten empfohlen wurde. Es geht um die innerstädtischen Grundstücke der Neuen Arbeit Vogelsberg, die seit dem Beginn des Insolvenzverfahrens leer stehen und dabei „sicherlich vermarktet“ werden sollen. Auf Antrag der ALA soll der Magistrat nun im Rahmen der städtebaulichen Initiativen den Erwerb prüfen, erklärte der Fraktionsvorsitzende Michael Riese vor dem Ausschuss.

„Hier geht es darum, ob es die Stadt als wichtig ansieht, diese Grundstücke in den Besitz zu bekommen, die für verschiedene Nutzungen günstig sind“, sagte Riese. Immerhin seien es große und attraktive Standorte innerhalb der Stadt, die verkehrsgünstig gelegen seien. Durch den Erwerb könne die Stadt einerseits die Kontrolle über die weitere Entwicklung haben und schauen, ob die Grundstücke für den Wohnungsbau erschlossen oder aber für eine vernünftige gewerbliche Nutzung genutzt werden.

„Ich denke, dass es durchaus von Interesse ist, dass das Gelände sinnvoll verwendet wird. Ich denke aber auch, dass unsere Stadt mit der Wirtschaftsförderung da sowieso einen Blick drauf hat“, erklärte CDU-Fraktionsvorsitzender Alexander Heinz und betonte zugleich, dass die CDU den Antrag unterstütze. Dennoch würde eine private Investition mit einem guten und vernünftigen Konzept einem städtischen Kauf vorgezogen werden.

Auch Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule stimmte einer Prüfung zu: „Prüfen kann man das sicherlich einmal und schauen, was da überhaupt Masse ist. Das Ergebnis allerdings bleibt hier erst einmal offen“. Auch die SPD- und UWA-Fraktion stimmten der Annahme-Empfehlung zu .

Auch die Anregung von Carsten Weitzel eine Art „Haus der Behörden“ in Verbindung mit der Landesregierung in Wiesenbaden zu schaffen sei hier denkbar, sodass mehr Arbeitsplätze im ländlichen Raum bleiben und die Menschen nicht in die Ballungsgebiete pendeln müssten. „Nach der Ankündigung der Landesregierung rund 3.000 Stellen im ländlichen Raum zu schaffen, stoßen sie damit bei mir auf offene Ohren“, stimmte Paule zu. Mehrheitlich wurde der Antrag zur Annahme an die Stadtverordneten empfohlen, die am Donnerstag endgültig darüber abstimmen.

Zum Hintergrund: Im Oktober hat die Neue Arbeit Vogelsberg Insolvenz angemeldet. Die kirchlich-kommunale Gesellschaft für berufliche Integration, entstand aus der in den 80er-Jahren aktiven Arbeitsloseninitiative Alsfeld. Sie half bislang Langzeitarbeitslosen, Menschen ohne Ausbildung oder Geflüchteten dabei, einen Fuß in den Arbeitsmarkt zu bekommen – mit speziellen Job-, Weiterbildungs-, und Ausbildungsangeboten.

Von den zuletzt 74 Mitarbeitern waren zum Insolvenzzeitpunkt 47 in Teilzeit und 27 in Vollzeit beschäftigt – unter anderem in den Bereichen Garten- und Landschaftsbau, Bausanierung oder im Kaufhaus „Alte Molkerei“ in Alsfeld. Gründe für die Insolvenz waren laut Landrat Manfred Görig die schwierige wirtschaftliche Entwicklung, die sich bereits seit Jahren abgezeichnet habe.

Hier kommen Sie zur Sonderseite mit allen Artikel zur Insolvenz der Neuen Arbeit Vogelsberg.

Ein Gedanke zu “Stadt soll Kauf des Neuen-Arbeit-Geländes prüfen

  1. Anstatt Behörden-Arbeitsplätze zu schaffen, sollten hier moderne Wohnungen entstehen. Das wäre weitaus sinnvoller.

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