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KOMMENTAR zur Bürgermeisterwahl in AntrifttalKrist war die sichere Wahl für Antrifttal

MeinungMEINUNG|ANTRIFTTAL (ls). Antrifttals neuer Bürgermeister, ist der alte. Damit hat die Gemeinde sicherlich den einfachen Weg gewählt. Einen Weg ohne Angst vor Veränderung, kommentiert OL-Redakteurin Luisa Stock.

Mit Veränderungen ist das immer so eine Sache – entweder man mag sie, oder man mag sie eben nicht. Es ist das Ungewisse, was durch Veränderungen folgt und viele Menschen abschreckt, selbst wenn man weiß, dass Veränderungen auch auch mal etwas Gutes sein können. Nun, in Antrifttal scheint man so nicht zu denken oder wie eine alte Redensart auf dem Dorf besagt „Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht“.

Dort entschied man sich bei der Bürgermeisterwahl für das Bekannte, für die sichere Variante. Für Amtsinhaber Dietmar Krist. Krist steht nicht nur selbst für das Bekannte, er hat die Antrifttaler auch ganz konkret vor dem Unbekannten bewahrt. Vor der Fusion mit Kirtorf. Vor der Angst, vom Großen geschluckt zu werden. Er hat gewonnen, weil er die Veränderung gestoppt hat.

An dieser Stelle wird so mancher vielleicht sagen, dass Krist den Antrifttalern mit seinem abrupten Ausstieg aus den Fusions-Gesprächen die Stimme genommen hat – schließlich ging es damals doch erst einmal nur um die Abstimmung, ob es einen Bürgerentscheid geben soll. Genauso heißt es, Krist habe sich mit Künz überworfen und aus rein persönlichen Gründen das Projekt gestoppt.

Das mag vielleicht sein. Doch immer wieder wurden Stimmen in der 2.000-Seelen-Gemeinde laut, dass man sich nicht genug informiert fühlte. Es dauerte zwar, aber Krist reagierte und stieg kurzfristig aus. Leicht war es für Krist bestimmt nicht, das Ruder so kurzfristig rumzureißen. Das waghalsige Manöver verstörte die Gesprächspartner in Kirtorf. In Antrifttal kam es ganz offensichtlich hingegen sehr gut an. Krist, der Retter, der das selbst mit auf den Weg gebrachte Unheil in letzter Sekunde von der Gemeinde abwandte.

Der spannende Wahlkampf im Katzenberg

Gewonnen hat er damit sicherlich viel Vertrauen – und ganz nebenbei auch die Bürgermeisterwahl. Das sollte Krist jetzt nutzen und sich nicht weiter hinter den Rathaustüren verschließen, sondern mutig und öffentlich für seine Gemeinde einstehen, sich weiter beweisen. Denn vielleicht war es sogar ein bisschen der spannende Wahlkampf im Katzenberg, der dem Rathauschef in die Karten spielte. Durch den musste sich Krist nämlich von seinem Schreibtischstuhl erheben und einmal mehr beweisen, dass er für seine Gemeinde einsteht.

Insofern sollte den anderen beiden Kandidaten, Sebastian Schwarzburg und Martin Schlitt, gedankt werden. Sie gaben den Antrifttalern nicht nur einen spannenden Wahlkampf, sondern auch die Möglichkeit überhaupt eine Auswahl zu haben und ihre Stimme zu nutzen – auch wenn die sich gegen den engagierten Soldaten und den bekannten Unbekannten richtete. Und, wer weiß, in Kirtorf sitzt mittlerweile ein anderer im Büro des Bürgermeisters. Was das für eine Neuauflage der Fusionsgespräche bedeutet, werden die nächsten sechs Jahre zeigen.

4 Gedanken zu “Krist war die sichere Wahl für Antrifttal

  1. Krist ist Profi genug um zu wissen dass die Fusion mit Kirtorf sein politischer Untergang gewesen wäre. Die Bürger Antrifttals hätten ihm diesen Schritt nie verziehen.In Kirtorf hätte er niemals einen Fuß auf politischen Boden bekommen. Auch nicht in Kirtal. Er hat sich und die Bürger Antrifttals 2018 sehr geschickt aus der Affäre gezogen. Das politische Geschick hätte keiner der beiden Gegenkandidaten bieten können.

  2. Dietmar Krist ist einfach glaubwürdig und hat mit dem Fusionsstopp genau das getan, was die Mehrheit der Bürger von ihm verlangt hat. Er wurde von den Katzenbergn gewählt und hat sie perfekt vertreten. Die Notbremse musste gezogen werden. Besser spät wie nie. Genau das haben ihm die Wähler am Sonntag gedankt.

  3. Schwarzburg ist keineswegs mit dem Katzenberg verbunden, kennt die dort herrschenden Strukturen nicht und hat diese völlig unterschätzt. Seine Eskapaden in Sachen „ Alkohol am Steuer“ , der schlecht gestaltete Flyer, die fehlende Qualifikation, die Geheimnistuerei um seinen Lebenslauf und vor allen Dingen die Bereitschaft Neue Wege zu gehen, kommt in Antrifttal überhaupt nicht an. Seine Wenden in seiner parlamentarischen Arbeit wurden außerdem stets belächelt. Rhetorische Fähigkeiten hat er zweifelsohne, allerdings beeindruckt das nur ein kleinen Prozentsatz der Wählerschaft. Wie gesagt, er hat die Strukturen völlig unterschätzt und ist krachend gescheitert. Gut so, so einen Wendehals brauchen wir hier nicht!

  4. Sehr gut analysiert. Herr Krist genießt das volle Vertrauen der antrifttaler weil er die Fusion gestoppt hat. Allerdings nicht aus „Angst vor neuen Wegen“. Es waren wohl eher die fehlenden Bilanzen der Stadtwerke Kirtorf , die Herr Künz auf keinen Fall rausrücken wollte. So der Wortlaut auf der Podiumsdiskussion am Dienstag. Die katzenberger wollen eigenständig bleiben. Das zeigt das Wahlergebnis eindeutig. Sebastian Schwarzburg hat nicht ohne Grund so schlecht angeschnitten. Er wollte unbedingt die Fusion vorantreiben und die Gespräche mit Kirtorf wieder aufnehmen. Ein denkbar schlechter Schachzug. Die meisten Stimmen haben Krist und Schlitt. Sie haben sich klar Contra Fusion positioniert. Dietmar Krist nehmen die Leute das auch ab. Denn er hat uns ja schon einmal davor bewahrt. Ein herzliches Dankeschön hierfür.

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