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Larissa Ruppenthal aus Grünberg macht bei "Curvy Supermodel" von RTL II mit„Curvy bedeutet nicht, dass man dick ist“

GRÜNBERG (akr). 96-84-108: Nicht ganz die Maße, die man eigentlich mit Modeln verbindet. Doch es sind Modelmaße – und zwar die von Larissa Ruppenthal. Die 25-jährige Grünbergerin nimmt an der RTL-II-Sendung Curvy Supermodel teil. Wie sie dazu gekommen ist und was man unter einem Curvy-Model eigentlich verstehen kann, das hat sie Oberhessen-Live im Gespräch erzählt.

Larissa, die von allen nur Lissy genannt wird, ist selbst gar nicht auf die Idee gekommen, sich bei der Show – in ihr wird Deutschlands neues, kurviges Supermodel gesucht – anzumelden. Ihre Freundinnen waren das. Sie saßen abends in der Küche zusammen. Im Internet sind sie dann auf die Sendung aufmerksam geworden. „Lissy, da musst du unbedingt mitmachen“, waren sich ihre Freundinnen einig. Wieso eigentlich nicht, dachte sich die 25-Jährige. Sie modelt gerne, hatte bereits einige Shootings. Nicht professionell, vielmehr als Hobby.

Also schickte sie die Bewerbung ab, zwei Stunden später kam der Rückruf: Lissy ist in der engeren Auswahl und soll zum Casting nach Köln kommen. Mit ihrer Mutter und einer Freundin im Gepäck ging es in die Dom-Stadt. Dann hieß es auch schon Interview, Shooting und Catwalk. Ersteres und letzteres waren für sie absolutes Neuland. Aufgeregt war sie dennoch nicht – sagt sie zumindest. Dann hieß es erst  einmal abwarten. Vier Wochen checkte sie minütlich ihr Handy. Es könnte ja ein Anruf kommen. Als der langersehnte Anruf kam, konnte Lissy es kaum glauben: Sie gehört zu den 53 Frauen, die sich der Jury vorstellen dürfen – hier begann das eigentliche Casting.

Das erste Mal im Fernsehen

Vor einer Woche konnte man Larissa das erste Mal über den Bildschirm flackern sehen. „Es war so komisch, sich das erste Mal im Fernsehen zu sehen“, lacht die Grünbergerin. Zwei Stunden später ist ihr Handy explodiert. Nicht wirklich, sondern im übertragenen Sinn. Unzählige Freunde und Bekannte schrieben ihr, freuten sich für sie.

Doch wie ist das Curvy-Model eigentlich zum Modeln gekommen? „Ich hatte nie nur Modeln im Kopf“, sagt Lissy, die eine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht hat, ehrenamtliche Feuerwehrfrau ist und momentan in einem Fitnessstudio arbeitet. „Ich glaube angefangen hat alles, als ich ein Handy mit Frontkamera bekommen habe“, lacht sie. Von da an ging es mit den Selfies los. Am 26. April 2015 lud sie ihr erstes Instagram-Bild hoch. Danach bekamen ihre Follower immer immer wieder Bilder der selbstbewussten Frau zu sehen. Seit zwei Jahren regelmäßig.

Ein Einblick in ein früheres Shooting. Foto: Mona Jeretzki (monajfotografie)

Sie erhielt immer mehr positives Feedback, mehrere 100 Likes für ihre Bilder. Auch Fotografen haben sie angeschrieben. Mit einigen verabredete sie sich zu Fotoshootings. Das interessante an der Sache ist: Das mit dem Modeln ging erst los, als sich Larissas Körper veränderte. Bis zu ihrem 21. Lebensjahr war die 1,75 Meter große Larissa nämlich sehr schlank. Eine breitere Hüfte und größere Oberweite hatte sie allerdings schon immer. Dass sie zugenommen hat, stört sie nicht. Sie mag ihren Körper so, wie er ist. Negative Reaktionen habe sie bisher keine erfahren.

Curvy bedeutet nicht Plus-Size

Bei knapp 1,75 Meter bringt sie etwa 75 Kilogramm auf die Waage. Eigentlich Normalgewicht, doch in der Modelbranche zählt sie zur Curvy-Gruppe. „Mit Konfektionsgröße 38 wird man eigentlich schon als curvy bezeichnet“, erklärt Lissy. Sie selbst trägt Größe 40. Doch was bedeutet curvy, also kurvig, überhaupt? „Curvy bedeutet nicht, dass man dick ist, sondern dass man sich wohl fühlt“, lächelt sie. Oft wird der Begriff Curvy-Modell mit Plus Size verwechselt. „Plus-Size beginnt für mich etwa ab Konfektionsgröße 46/48“, erzählt Larissa.

Kurvig bedeutet für sie einfach, dass man eine normale Figur hat. Nicht zu dick, nicht zu dünn. Doch das liegt immer im Auge des Betrachters. Außer dem Body-Maß-Index gibt es keine Formel, die bestimmt, ob man übergewichtig, normalgewichtig oder untergewichtig ist. „Man soll sich so lieben, wie man ist. Egal ob man ein paar Kilos zu viel oder zu wenig hat“, sagt die 25-Jährige. Auch als kurvige Frau achtet das angehende Model auf seine Ernährung und macht Sport. Sie versucht ausgewogen zu essen und gönnt sich ab und zu etwas: „Ich esse nicht jeden Tag Schnitzel mit Pommes. Aber ich hungere halt auch nicht“, sagt sie und nimmt einen Schluck von ihrem Milchshake. Eine normale und gesunde Ernährungsweise eben.

Mittlerweile sind die Dreharbeiten abgeschlossen und Larissa ist sich absolut sicher: Sie möchte hauptberuflich als Model arbeiten. Mit der Teilnahme an der Show erhofft sich die 25-jährige, in der Modelbranche Fuß zu fassen, Kontakte zu knüpfen und irgendwann ihren Lebensunterhalt damit zu verdienen. „Ich liebe es vor der Kamera zu stehen, der ganze Trubel, einfach alles“, freut sich Larissa, die mittlerweile übrigens blond ist und einen Bob trägt.

2 Gedanken zu “„Curvy bedeutet nicht, dass man dick ist“

  1. „Ich liebe es vor der Kamera zu stehen, der ganze Trubel, einfach alles“, freut sich Larissa, die mittlerweile übrigens blond ist und einen Bob trägt.“
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    Und morgen ist Larissa rothaarig und trägt einen Dieter. Oder Ferdinand. Oder zwei Boobs. Und ich versuche, ausgewogen zu lesen und gönne mir jetzt ein gutes Buch, nachdem ich sehr hungere, nachdem ich diesen Artikel gelesen habe. Und dann nehme ich noch einen Schluck von dem norddeutschen Landwein (sprich: Doppelkorn) und dann noch einen und noch einen. Normale und gesunde Trinkgewohnheiten eben.

  2. „Kurvig bedeutet für sie einfach, dass man eine normale Figur hat. Nicht zu dick, nicht zu dünn. Doch das liegt immer im Auge des Betrachters.“
    Na, komm! Die dicken Augen des Betrachters ruhen doch nicht dort, wo frau einfach eine „normale Figur“ hat. Nichts gegen üppige junge Damen. Auf das üppige Drumherum-Geschwätz nach dem Motto: „Ich liebe mich so, wie ich bin, äh bin allerdings jetzt blond“ könnte man allerdings ganz gut verzichten.
    Bin begeistert von der „Auswahl ähnlicher Artikel“ unter dem Beitrag:
    Meine Favoriten: „Wohin mit dem ausgedienten Weihnachtsbaum?“ – „KFC kommt nach Alsfeld“.

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