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Gut gerüstet für die kalte Jahreszeit zeigte sich die Mannschaft der Straßenmeisterei GrebenhainWinter kann kommen: Straßenmeistereien sind vorbereitet

GREBENHAIN (ol). Der Regionalbevollmächtige von Hessen Mobil Ulrich Hansel und der Leiter der Vogelsberger Straßenmeistereien Manfred Lang hatten den Kreisstraßendezernenten eingeladen, um ihn über die vielfältigen Aufgaben der Straßenmeistereien zu informieren.

Rund 1000 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen werden, laut Pressemeldung, von 63 Mitarbeitern von Hessen Mobil an den Standorten Grebenhain, Homberg/Ohm und Lauterbach betreut. Seit nunmehr einem Jahr sei Manfred Lang Leiter aller Meistereien im Kreis. Mit der Einführung einer sogenannten „Verbundmeisterei“ wolle das Land Hessen eine Optimierung der Organisation des Betriebsdienstes erreichen. Ulrich Hansel und Manfred Lang informierten über die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr. Wenn sich das Verbundmodell im Rahmen des Pilotprojektes weiter bewähre, sei möglicherweise mit einer Ausweitung wohl auf weitere hessische Straßenmeistereien zu rechnen.

Beeindruckt von der Motivation der Mannschaft

Noch vor dem kalendarischen Winter würden Schneefall und vereiste Straßen jetzt wahrscheinlicher. Um bereits vor Schnee und Glätte mit Streufahrzeugen vor Ort zu sein, nutze Hessen Mobil das Straßenzustands- und -Wetter-Informationssystem SWIS des Deutschen Wetterdienstes, das regionale Prognosen der Wetterentwicklung anbiete und Wetterwarnmeldungen sende. Zusätzliche Informationen erhielten die 60 Autobahn- und Straßenmeistereien durch rund 80 Glättemeldeanlagen im hessischen Straßennetz. Diese würden Untergrund- und Lufttemperatur sowie Luft- und Fahrbahnfeuchte messen.

Dr. Mischak sei beeindruckt von der Motivation der Mannschaft gewesen, deren Arbeitstag oft schon in den Nachtstunden beginne. “Sie leisten einen unverzichtbaren Dienst, damit die Menschen im Landkreis auch im Winter sicher und rechtzeitig von und zur Arbeit oder in die Schule kommen”, betonte der Kreisstraßendezernent. „Die Aufteilung passt. Jeder kennt seine Region, weiß, wo die Wetterscheiden sind.“

„Die Kolleginnen und Kollegen der Straßenmeistereien sind im Winterdienst sehr stark gefordert“, erläuterte Regionalbeauftragter Ulrich Hansel. „Besonders bei extremen Wetterlagen stellen die Winterdiensteinsätze eine große Herausforderung dar.“ Der Winterdienst von Hessen Mobil gehe laut Manfred Lang über seine rechtlichen Verpflichtungen hinaus. So würden auch die Ortsdurchfahrten auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen im Durchfahrtsbetrieb mit geräumt und gestreut. Der Kreisstraßendezernent fügte hinzu, dass damit der Vogelsbergkreis auch rund 50 Kilometer Ortsdurchfahrten für seine Städte und Gemeinden kostenfrei räume und streue.

Keine extremen Wetterbedingungen und allzeit unfallfreie Fahrt

Auf dem Gelände der Straßenmeisterei Grebenhain konnte der Kreisstraßendezernent neben dem Dienstgehöft und den Einsatzfahrzeugen auch die Salzhalle mit einem Fassungsvermögen von rund 500 Tonnen in Augenschein nehmen. Darüber hinaus investiere Hessen Mobil bereits jetzt und in den kommenden Jahren in die Meistereigehöfte und Stützpunkte im Vogelsbergkreis über vier Millionen Euro. Ein großer Teil der bisherigen Aufträge sei hierbei an regionale Unternehmen vergeben worden.

Wenn Schnee falle oder Eis die Straßen zur Rutschbahn mache, arbeite der Winterdienst im Schicht-Betrieb. Entsprechend dem bundesweit geltenden Anforderungsniveau für den Winterdienst würde auf Autobahnen rund um die Uhr geräumt und gestreut. Für das weitere Straßennetz von Bundes-, Landes- und Kreisstraßen seien Offenhaltungszeiten je nach Verkehrsbedeutung von 6 Uhr bis 22 Uhr festgelegt. Ein wichtiges Ziel der Einsatzkräfte sei es bis zum Einsetzen des morgendlichen Berufsverkehrs eine Befahrbarkeit der Straßen herzustellen.

Zum Einsatz komme in Hessen sogenanntes Feuchtsalz FS 30, das zu 70 Prozent aus Salz und zu 30 Prozent aus Salzlösung bestehe. Das Feuchtsalz hafte sehr gut auf der Fahrbahn und erziele schon bei geringer Menge eine große Tauwirkung. Die moderne Technik in den Einsatzfahrzeugen mache eine genaue Dosierung je nach Straßenzustand möglich. Alle Verantwortlichen wünschten sich abschließend für die kommende Wintersaison keine extremen Wetterbedingungen und für alle Verkehrsteilnehmer sowie die Einsatzkräfte allzeit unfallfreie Fahrt.

„Einen wichtigen Beitrag dazu kann natürlich jeder Verkehrsteilnehmer selbst leisten, in dem er sein Fahrzeug rechtzeitig auf Winterreifen umrüstet. Wenn im Winter Schnee und Eis die Straßen und Gehwege bedecken, dürfe man sich nicht darauf verlassen, dass alle Straßen geräumt oder gestreut sind. Grundsätzlich müssen Sie als Verkehrsteilnehmer die Verkehrsflächen so hinnehmen, wie Sie sie vorfinden und Ihr Fahrverhalten dementsprechend anpassen“, sagte Dr. Jens Mischak und Ulrich Hansel abschließend.

Volle Salzlager und aktueller Salzticker

Laut Pressemeldung von Hessen Mobil, seien die Salzlager voll und der aktuelle Salzticker sei online. Für den bevorstehenden Winter habe Hessen Mobil insgesamt rund 120.000 Tonnen Salz eingelagert. Das seien rund 4.900 Lastzüge, die sich auf einer Strecke von gut 100 Kilometer aneinanderreihen. Damit seien alle rund 110 Salzhallen und Silos randvoll. „Wie viel Salz wir hessenweit verbrauchen, können Sie ab sofort online nachlesen. Seit heute ist der Salzticker online“, berichtete Burkhard Vieth, Präsident von Hessen Mobil.

Im Winterdienst seien rund 1.450 Arbeitskräfte und etwa 500 Fahrzeugen im Einsatz, um die insgesamt etwa 17.000 Kilometer Autobahn, Bundes-, Landes- und Kreisstraßen frei von Schnee und Eis zu halten. Dabei gehe Hessen Mobil weit über die rechtlichen Verpflichtungen hinaus: Auf Autobahnen würde grundsätzlich bei Bedarf rund um die Uhr alle zwei Stunden gestreut und alle drei Stunden geräumt. Auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen von 6 bis 22 Uhr je nach Bedarf. Ein Umlauf dauere hier etwa drei Stunden. „Bei Streu- und Räumeinsätzen setzen wir Prioritäten. Strecken mit hoher Verkehrsbelastung oder neuralgische Punkte fahren wir zuerst an, Parkplätze oder Verbindungsrampen beispielsweise eher nachrangig“, sagte Vieth weiter.

Auch ein noch so guter Winterdienst schaffe keine „sommerlichen“ Straßenverhältnisse. Trotz teils pausenlosem Einsatz könne es im Winter auf den Straßen rutschig und gefährlich werden. Daher gelte auch für Verkehrsteilnehmer, das Fahrzeug „winterfit“ zu machen, die Fahrweise an die Witterung anzupassen und sowohl auf angepasste Geschwindigkeit als auch auf ausreichend Sicherheitsabstand zu achten.

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