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INTERVIEW: Reservemannschaft der SpVgg. Leusel unter neuer LeitungNils Dickel wird neuer Trainer von B-Ligist aus Leusel

ALSFELD (ls). In wenigen Wochen beginnt die neue Fußball-Saison. In vielen Mannschaften hat sich hinsichtlich Neuzugänge und Abgänge einiges getan. So auch bei der Reservemannschaft des SpVgg. Leusel. Gerade in der letzten Saison stand die in keinem besonders guten Licht. Zeit, das endlich zu verändern. Die Mannschaft hat nämlich ab dieser Saison einen neuen Trainer.

Und der stammt sogar aus dem eigenen Verein: Der 26-jährige Nils Dickel übernimmt die Leitung der B-Ligisten und hat dafür einige Ziele. Seit vielen Jahren ist der 26-Jährige bereits im Verein tätig und teilt seine Leidenschaft zum Fußball mit einer Zweiten: er singt seit acht Jahren in der Band No Reason. Oberhessen-live hat den neuen Trainer der Reservemannschaft vor dem Training besucht und mit ihm über die Mannschaft, seine Ziele und seine Leidenschaft zum Fußball gesprochen.

Interview mit dem neuen Trainer Nils Dickel

Oberhessen-live: Hallo Nils, schön, dass du dir die Zeit genommen hast. Ich sehe, ihr habt gleich Training. Kommen wir also gleich zur Sache. Wie kam es, dass du Trainer für die zweite Leuseler Mannschaft geworden bist?

Nils Dickel: Immer gerne. Ja, so langsam treffen sie alle ein und dann geht es los. Ich habe jahrelang für die erste Mannschaft von Leusel gespielt, aber im Dezember habe ich mich im Training schwer verletzt: Kreuzbandriss. Bis das wirklich ausgeheilt ist dauert natürlich seine Zeit und noch immer kann ich nicht spielen. Zu den Spielen der Mannschaft bin ich trotzdem immer gekommen und irgendwann habe ich gesagt, dass ich nicht einfach nur dabei sitzen will solange ich nicht spielen kann und habe angefangen mich im Spielausschuss des Vereins zu engagieren. Nach der letzten Saison hat sich der Verein Gedanken über die zweite Mannschaft gemacht und wir wollten einfach, dass sie einen festen Ansprechpartner und Trainer hat, also haben sie mich gefragt und ich habe nach kurzer Bedenkzeit ja gesagt.

Das klingt gut. Seit dem bist du also Trainer. Wie ist das so: erst Spieler und dann Trainer? Wie ist die Umstellung?

Es ist natürlich eine Umstellung weil ich nicht mehr selbst auf dem Platz stehe sondern seit ein paar Wochen daneben stehe. Aber ein paar dieser Aufgaben kenne ich schon. Ich war schon öfter als Betreuer der ersten Mannschaft tätig und konnte mir da viel von Ertac abgucken. Auch vom Verein bekomme ich viel Unterstützung und man wächst ja mit seinen Aufgaben. Es ist aber immer wieder was Neues.

Hast du auch Bedenken dabei an deine Grenzen zu stoßen? Und was könnten deine Grenzen sein?

Ich denke schon, dass ich dabei auch in Grenzsituationen geraten kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass man sich in Frage stellt, wenn man im Spielbetrieb nur verliert oder die Spieler nicht ins Training kommen. Aber ich denke da lernt man mit den Jahren dazu und ich bin kein Mensch, der bei Rückschlägen sofort das Handtuch wirft. Da bin ich ehrgeizig und erfahre schon jetzt sehr viel Unterstützung durch den Verein.

Gerade in der letzten Saison sah es um die zweite Mannschaft der Leuseler nicht sehr rosig aus. Viele verlorene Spiele, der letzte Tabellenplatz und viele Gegentore. Was möchtest du als Trainer verändern?

Ich denke eins der größten Probleme der Mannschaft war die fehlende Struktur. Sie hatten keinen festen Trainer und wurden neben der ersten Mannschaft mitgezogen – das fand ich sehr schade. Und genau hier versuche ich anzusetzen. Ich möchte erst einmal Struktur in die Mannschaft bringen, einfach den Zusammenhalt untereinander stärken. Sie zu einer richtigen Mannschaft machen und natürlich versuchen sie im regulären Spielbetrieb weiter zu bringen. Wir haben vor drei Wochen angefangen zweimal die Woche zu trainieren und das nicht neben der ersten Mannschaft sondern ein bisschen später. Ein eigenständiges Training. Dabei muss ich natürlich schauen, dass ich versuche an ihren Schwächen zu arbeiten. Passarbeit, Abschluss, Kondition und natürlich die Kommunikation sind dabei wichtige Faktoren die ich stärken will. Und es zeigt sich auch schon, dass das Training fruchtet. Sie haben sich in den letzten Wochen enorm verbessert. Wir haben die Trainingszeiten angepasst und dadurch habe ich auch eine sehr gute Trainingsbeteiligung.

Im Hintergrund wärmen sich die Spieler schon für das Training auf.

Man merkt, dass du mit Herz und Leidenschaft dabei bist. Was wünscht du dir für die neue Saison?

Ja, ich spiele auch schon seit ich drei Jahre alt bin Fußball. Neben dem Singen ist das meine Leidenschaft und ich habe immer Spaß daran. Den wichtigsten Grundstein haben wir schon mal gelegt: das gute Training zeigt Früchte und die Mannschaft wächst immer mehr zusammen. Ich denke, dass das sehr wichtig ist, denn nur so kann man Erfolg haben. Ich wünsche mir einfach, dass sich die Mannschaft weiterhin so stabil entwickelt und dadurch einen besseren Fußball spielt als noch in der letzten Saison. Es soll ein gesunder Austausch stattfinden zwischen der ersten und der zweiten Mannschaft. Ich sehe einfach sehr viel potential in der Mannschaft und wünsche mir, dass wir in der neuen Saison ein paar Plätze weiter nach oben ins Mittelfeld rutschen und auch Erfolg erzielen. Das würde ich auch den Jungs gönnen.

Zum Abschluss: Hast du einen Trainer, den du als dein Vorbild sehen würdest?

Das ist eine schwierige Frage weil ich mir die Frage ehrlich gesagt noch nicht gestellt habe. Ich würde sagen ich möchte zwar autoritär sein, aber dennoch freundschaftlich. Wir haben viele Jahre zusammen trainiert und ich möchte nicht plötzlich ein anderer Mensch für die Jungs sein. Die gesunde Mischung macht es. Leidenschaft, Ehrgeiz und Strategie. Das sind die drei Faktoren die mir am wichtigsten sind.

Und wir wünschen dir als neuer Trainer der SpVgg. Leusel II viel Erfolg – auch für die neue Saison 2017/2018

Herz und Leidenschaft – und das nicht nur auf dem Platz

Seit gut drei Wochen ist Nils Dickel schon der neue Trainer des B-Ligisten aus Leusel – und das jetzt schon mit vorzeigbarem Erfolg. Man darf gespannt auf die kommende Saison sein und was die Grün-Weiße Reserve da auf dem Platz zeigt. Herz und Leidenschaft zum Fußball wird es auf jeden Fall geben – und das nicht nur auf dem Platz.

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