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Max-Eyth-Schüler untersuchten ihren genetischen FingerabdruckSchüler auf den Spuren der eigenen DNA

ALSFELD (ol). Wie sieht die eigene DNA aus? Wie bereitet man eine DNA-Probe eigentlich auf? Solchen Fragen gingen jüngst Schülerinnen  und Schüler aus dem Biologie-Leistungskurs, Jahrgangsstufe 12 des Beruflichen Gymnasiums an der Max-Eyth-Schule nach. Unter der Leitung von Roman Quäl nahmen sie an einem molekularbiologischen Praktikum von „Science-Bridge“ mit dem Thema „Fingerprinting“ teil.

 

Seit Jahren bereits gehört das molekulargenetische Praktikum zum festen Bestandteil des BG Biologieunterrichts an der Max-Eyth- Schule. Das Praktikum, das die „Science Bridge“, ein Projekt der Universität Kassel anbietet, wird an der MES aus Fördermitteln für Europaschulen unterstützt. Wissenschaftliches Experimentieren gehört zum „Europäischen Curriculum“ an der Alsfelder Schule. Science Bridge will mit seinen Praktikumsangeboten eine Brücke zwischen Schule und Wissenschaft schlagen, um aktuelle Forschung und molekularbiologische Experimente für Schüler greifbar und erfahrbar zu machen.

Der Lehrgang des Science Bridge Projekts fand unter der Regie zweier Studenten der Universität Kassel statt. Hierbei erlernten die Schülerinnen und Schüler der MES nicht nur weiteres theoretisches Hintergrundwissen, sondern erwarben vor allem einen praktischen Einblick in die molekulargenetische Arbeit. Die Arbeit der Molekulargenetiker ist sowohl in der Kriminalistik zur Aufklärung von Gewaltverbrechen von Wichtigkeit, sondern spielt auch in der Gentechnik eine wichtige Rolle.

Schwerpunkt: die Analyse der eigenen DNA

Am Praktikumstag lag der Schwerpunkt der Arbeit in der Analyse der eigenen DNA. Die Alsfelder lernten, DNA-Proben aus ihrem Mundraum zu entnehmen und anschließend in verschiedenen Schritten aufzubereiten. Reine DNA zu gewinnen, ist ein langwieriger mehrstufiger Prozess, da man vorhandenen Proteine aus den Zellen entfernen und die DNA mehrmals reinigen muss.

Dies gelang den Schülern mit Hilfe bestimmte Chemikalien und Spezialgeräten wie etwa einer Ultrazentrifuge der Kasseler Studenten. Neben der Zentrifuge, die eine extrem hohe Drehzahl erreicht, um feinstes Zellmaterial voneinander zu trennen, arbeiteten die Praktikumsteilnehmer auch mit Mikropipetten, mit denen man kleinste Mikrolitermengen genau abmessen kann.

Zudem lernten sie die Arbeit mit einem Thermocycler kennen, mit dem man die gereinigte DNA in wenigen Stunden millionenfach vervielfältigen kann. Diesen Vorgang nennt man in der Fachsprache „Polymerasekettenreaktion“ oder kurz PCR. Diese PCR wurde von einem amerikanischen Biochemiker namens Kary Mullis entwickelt. Er erhielt dafür einen Nobelpreis. Das Arbeiten mit solcher Technologie machte das Praktikum für die Teilnehmer natürlich sehr interessant.

Gegen Ende des Praktikumstages lag dann von allen Schülern ein vorher definierter Abschnitt ihrer eigenen DNA milliardenfach vervielfältigt vor. Nach gelelektrophoretischer Auftrennung dieser Abschnitte war es nun möglich, die DNA-Stücke aller Schüler bezüglich ihrer Größe miteinander zu vergleichen.

Unter UV-Licht analysierten die Alsfelder zusmamen mit den Studenten die eindrucksvoll aufleuchtenden DNA-Banden – sozusagen der Lohn der langen Laborarbeit.
Und die Gäste waren sich einig, dass dieses Praktikum einen neuen und interessanten Einblick in die Welt der Molekularbiologie ermöglichte. Das Praktikum konnte vielleicht sogar den einen oder anderen inspirieren, seine berufliche Zukunft im molekulargenetischen Labor zu beginnen.

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