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Entschlammung am Erlenteich hat endlich begonnen - Enten füttern auch künftig verbotenTatsächlich: Die Bagger rollen

ALSFELD (ls). Was lange währt, wird endlich gut – eine Aussage, die wohl in letzter Zeit auf nichts besser passen würde, als auf die Sanierungsarbeiten des Erlenteiches. Immer wieder sorgte der Teich in den letzten Monaten für Aufregung, schließlich sollte er doch schon längst  in seiner vollen Pracht die Alsfelder Erlen verschönern. Daraus wurde zunächst nichts. Doch seit diesem Montagmorgen hat das Warten ein Ende: Die Baggerarbeiten um den Teich haben endlich begonnen.

Rückblick: Die Wasserqualität des Teiches war schlecht. Das lag unter anderem daran, dass die Enten des Teiches zu viel gefüttert wurden, wodurch der Sauerstoffgehalt des Wassers sank und das Algenwachstum stieg. So weit so gut. Um Weihnachten des letzten Jahres wurde das Wasser des Teiches abgelassen und der Schlamm am Grund des Bodens wurde gekalkt, sodass der Schlamm – der im Übrigen laut Aussage von Bürgermeister Stephan Paule aus 85 Prozent Wasser bestehe – etwas Flüssigkeit verliert und man das ganze leichter ausbaggern könne. Bis Ende April sollten die Arbeiten rund um den Erlenteich abgeschlossen sein. Daraus wurde jedoch nichts. An diesem Montag haben die Baggerarbeiten am Erlenteich nach zweimaliger Verschiebung endlich begonnen.

Zunächst soll eine Zufahrt zum Teich geschaffen, der komplette Schlamm auf eine Fläche geschafft und in der kommenden Woche abtransportiert werden. Fotos: ls

Wie Bürgermeister Stephan Paule schon vor wenigen Wochen in einem Gespräch sagte, liege die Verzögerung am vollen Terminplan der beauftragten Firma. Die scheint nun wohl endlich Zeit für den Alsfelder Teich gefunden zu haben. „Jetzt wird zunächst eine Zufahrt zum Teich geschaffen und der ganze sich dort angesammelte Schlamm abgetragen und an vorderster Stelle des Teiches gesammelt. Im Anschluss wird er aufgeladen und abtransportiert“, erklärte der Bauamtsleiter Tobias Diehl. Der Abtransport des Schlammes werde dabei erst nach der ersten Woche geschehen, sodass die Fahrbahn möglichst ohne weitere Verschmutzung bleibe und das Material so schonend wie möglich abgetragen werden könne. Diehl wies vorsichtshalber darauf hin, dass man bei starkem Regen nicht arbeiten könne.

Über 2000 Tonnen Schlamm werden abgetragen

Die Straße von der Wallgasse hinunter zur Bleiche sei daher für die nächsten Wochen gesperrt, sodass den Baggerarbeiten und den großen Gerätschaften nichts im Wege stehe und auch der reibungslose Ablauf weiter gewährleistet sei. „Es wird dabei nur zu geringfügigen Verkehrsbehinderungen kommen, da von der Sperrung nur eine Einbahnstraße betroffen ist. Die Gäste des Schwimmbades können trotz der Sperrung noch ganz normal auf dem Parkplatz hinten parken – den erreicht man ja auch von der anderen Seite“, erklärte Paule.

Michael Ochs, Bürgermeister Stephan Paule und Bauamtsleiter Tobias Diehl freuten sich über den Beginn der Entschlammung des Erlenteiches.

Insgesamt ist geplant, über 2000-2500 Kubikmeter Schlamm abzutragen. Dies sind mehr als 2000 Tonnen Gewicht. Zwischengelagert werde der Schlamm an einem Platz nahe der Autobahn, wo er zunächst eineinhalb bis zwei Jahre liegen soll, bis das Wasser fast gänzlich rausgetreten sei und die Erdmasse auf Grünanlagen verteilt werden könne, gibt Diehl an. „Wen Landwirte an der Erdmasse Interesse haben, können Sie sich bei uns melden“, verkündet Diel.

Des Weiteren erklärte Michael Ochs vom städtischen Bauamt, dass der Erlenteich nicht grundlegend saniert werde, sondern er so gelassen werde wie er ist. „Das Kabel zum Springbrunnen wird tiefer gelegt und die Böschung wird neu modelliert. Danach wird die Zufahrt wieder weggemacht und dann kann das Wasser wieder einlaufen“, beschrieb Diehl das weitere Vorgehen rund um den Teich.

Endlich Ruhe um das Erholungsgebiet

„Damit haben wir mit dem Hauptthema die nächsten Jahre erst einmal Ruhe“, freute sich auch Paule, der viel Arbeit und viel Gedanken in das Projekt fließen ließ. Im Nachgang an die Entschlammung sollen noch weitere Gespräche mit dem NABU geführt werden, sodass Hinweis- und Aufklärungsschilder aufgestellt werden können, wodurch ein wiederholter Umschwung des Teiches aufgrund zu übermäßiger Entenfütterung so schnell nicht wieder passiert.

Aktuell wird eine Zufahrt hergestellt, weshalb die Einbahnstraße von der Wallgasse kommend für die nächsten Wochen gesperrt ist.

„Die Enten sind eigentlich zum Reinigen da. Sie fressen die Algen und die Gräser. Wenn sie allerdings mit Brot gefüttert werden, dann passiert die nötige Reinigung nicht – vor allem nicht, wenn dort ganze Brotlaibe im Wasser liegen und an den Boden sinken, weil sie Enten so viel nun auch wieder nicht essen können“, erklärte Paule nachdrücklich.

Fakt ist, in etwa drei Wochen können die Enten wieder auf dem Erlenteich schwimmen und um das Gewässer kann nach langem Hin und Her endlich wieder Ruhe einkehren.

Weitere Eindrücke von den Bauarbeiten:

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