Das Regierungspräsidium Gießen hat den Baustopp am Autobahnbau der A49 aufgehoben und erntet für diese Entscheidung Kritik vom BUND im Kreis. Die Vogelsberge Naturschützer befürchten dadurch eine Gefährdung des Trinkwassers für 500.000 Menschen.
Der Widerstand gegen die A49, er existiert weiterhin – und der Klimawandel ist immer noch eine gefährliche Bedrohung. Das sind wohl die Kernbotschaften, die von einem Aktionstag der Autobaugegner ausbauen sollten, der dieses Wochenende mit einer Pressekonferenz auf dem Sportplatz bei Dannenrod stattfand.
Am Samstag soll es einen Aktionstag in Dannenrod geben, der sich gegen die A49 wendet. Die Forderung: Der Ausbau der A49 sowie aller weiteren Fernstraßenbauprojekte muss sofort gestoppt werden – so jedenfalls, wenn es nach dem Gäst_innenhaus Jakob geht.
Der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht sich in seiner Kritik an der unzureichenden Lösung der Altlastenproblematik bei der Planung der A49 bestätigt.
Ab dem 11. Mai werden zwei Kreisstraßen nahe Homberg im Zuge des Baus der A49 voll gesperrt. Die Kreisstraße 54 zwischen Homberg und Dannenrod bleibt voraussichtlich bis 25. November 2022 gesperrt, die Kreisstraße 56 zwischen Homberg-Wäldershausen und Maulbach bis 31. Dezember 2023.
Die Homberger Bürgermeisterkandidaten Stumpf, Schlemmer und Müller beschuldigen die derzeitige Bürgermeisterin Blum und den Magistrat, dass diese die Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung zu dem Sicht- und Lärmschutz nur zögerlich oder gar nicht umgesetzt haben. Sie fordern, Rechtsanwalt Möller mit der Verhandlungsführung zu betrauen.
Bis 2025 soll die Lücke in der A49 geschlossen sein. Viel Baumaterial wird dazu bewegt – eine große Belastung für das Straßennetz rund um Homberg. Wie die Sanierung finanziert werden muss, war Thema eines Gesprächs in der Kreisverwaltung. Die Stadt soll einige Kilometer Straßen mehr bekommen.
Klar für den Ausbau der A49 positioniert sich die Junge Union Schwalmstadt in einer Pressemitteilung und zeigt sich überzeugt: „Die große Mehrheit der Bevölkerung möchte den Weiterbau der A49.“
Der geplante Verlauf der Autobahn. Quelle: hessenschau.de
Der baldige Baubeginn der A49 ist zumindest vorerst ein Stück wahrscheinlicher geworden. Vor dem Gießener Verwaltungsgericht ist ein Eilantrag gegen den Start der Bauarbeiten gescheitert. Der Beschluss ist aber noch nicht rechtskräftig.
Die Vogelsberger Grünen nehmen Hessens grünen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir im Streit um den Bau der A49 in Schutz. Es sei falsch, Al-Wazir für den Weiterbau den Autobahn anzugreifen, so die Partei – unter anderem, weil er zur Zeit des Planfeststellungsbeschlusses noch nicht im Amt gewesen sei.