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Aufforderung zum bewussten Konsum und zur NachhaltigkeitGüterbahnhof Alsfeld öffnete erneut seine Türen für die dritte Kleidertauschparty des klimafaireins

VOGELSBERG/ALSFELD (ol). Erst kürzlich lud der klimafairein über 400 Modebewusste zu seiner dritten Kleidertauschparty in Alsfeld ein, um das Bewusstsein für nachhaltige und faire Mode zu stärken. Neben dem Tausch gebrauchter Kleidungsstücke bot die Veranstaltung auch Raum für Begegnungen und Diskussionen über Themen wie Massenproduktion, Wegwerfkultur und Umweltschutz. Die Besucher hatten die Möglichkeit, Stücke aus verantwortungsbewusst ausgewählten Kollektionen zu erwerben und so ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten.

Mehr als 400 Menschen nutzten laut einer Pressemitteilung des klimafaireins vor wenigen Tagen das Angebot zum Tausch von Kleidung, zur Begegnung und zum Austausch über faire und nachhaltige Garderobe. Bereits zum dritten Mal konnte Geschäftsführerin Dr. Sabine Schmalz die Tauschwilligen im Alsfelder Güterbahnhof begrüßen – eine Kooperation, die offenbar allen Beteiligten große Freude bereitet.

„In einer Welt, in der die Modeindustrie oft von Massenproduktion und Wegwerfkultur geprägt ist, ist es unerlässlich, zusammenzukommen, um Kleidungsstücke neu zu interpretieren und ihnen ein längeres Leben zu geben“, so Schmalz in ihrer Begrüßungsrede. Jedes Jahr würden mehr als 100 Milliarden Kleidungsstücke produziert, drei Viertel davon landeten auf Müllkippen oder würden verbrannt, ergänzte sie und fügte hinzu: „Wir in Europa werfen jährlich knapp sechs Tonnen Kleidung weg.“ Die Kleidertauschparty sei somit für alle Beteiligten mehr als ein Austausch von Stoffen und Stilen, vielmehr sei sie ein Statement für bewussten Konsum und für Nachhaltigkeit. „Sie ist eine Feier der Chancen, der Möglichkeiten und der Gemeinschaft“, wie Schmalz alle Gäste einlud, mit Freude und Kreativität an der Kleidertauschparty teilzunehmen.

In ihrer Ansprache dankte die Geschäftsführerin des klimafaireins allen Helferinnen und Helfern, insbesondere dem Team rund um Frank Galfe und Sebastian Döll vom Güterbahnhof. Sie verwies auf deren Kollektionen, die allesamt in Alsfeld entworfen und gefertigt werden – mit nachhaltigen und bewusst ausgewählten Stoffen und Accessoires.
Neben dem klimafairein informierten auch andere Mitwirkende über Nachhaltigkeit und fairen Handel: Die Evangelische Jugend lud zu leckeren alkoholfreien Cocktails an der „Fair-Misch-Bar“ ein und hatte viele Informationen zu Produktionsketten von Kleidung mitgebracht, zu denen auch Betrachtungen zu schlechten sozialen und Arbeitsbedingungen gehörten sowie zum Umweltschutz in den Erzeugerländern. Der AZN Kirtorf stellte an seinem Stand die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen vor und stand für viele Fragen bereit. Gefördert wurde die Kleidertauschparty von dem Bundesprogramm „Demokratie leben“.

Tauschen konnten übrigens alle Gäste – auch diejenigen, die nichts mitgebracht hatten, waren eingeladen, gebrauchte Kleidung auszusuchen und mitzunehmen: „Das ist der Gedanke der Party, denn jedes weitergetragene Stück ist ein Beitrag zur Nachhaltigkeit“, sagte Sabine Schmalz. Sie lud alle Besucherinnen und Besucher ein, im Güterbahnhof ihr neues Lieblingsstück zu entdecken: „Jedes Kleidungsstück hier hat seine eigene Geschichte – sei es ein treuer Begleiter auf Reisen, ein Fundstück aus einem Vintage-Laden oder ein Geschenk von einem lieben Menschen. Heute haben wir die Möglichkeit, diese Geschichten weiterzuerzählen, indem wir sie in neue Hände geben und neue Erinnerungen schaffen.“

Die Gäste ließen sich das nicht zweimal sagen: Sie stöberten, probierten, tauschten und freuten sich an neuen, alten Sachen und auch daran, dass ihre eigene Kleidung neue Besitzerinnen und Besitzer fand. Die Angebote der Stände sowie die Möglichkeit zu Austausch und Begegnung nutzten sie gerne, hieß es. So werde die KTP wohl ein fester Bestandteil in den Kalendern des klimafaireins, des Güterbahnhofs und vieler anderer an Nachhaltigkeit und Mode Interessierter bleiben. Allgemeine Informationen zum klimafairein findet man unter www.klimafairein.de.

Fotos: Madleen Slezak

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