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Kreative Vielfalt bei der Frühjahrsausstellung des Alsfelder KunstvereinsAusstellung ‚Aus dem Rahmen gefallen‘ lockt Besucher in die Museumsscheune

ALSFELD (ol). Der Alsfelder Kunstverein e.V. präsentiert unter dem Motto „Aus dem Rahmen gefallen“ eine vielseitige Frühjahrsausstellung in der Museumsscheune. Mit 36 Werken von 17 Künstlerinnen und Künstlern werden verschiedene künstlerische Techniken und Interpretationen gezeigt. Die Besucher können sich bis zum 28. April Werke aus den Bereichen Malerei, Drucktechniken, Fotografie, Plastik und Skulptur ansehen.

„Aus dem Rahmen gefallen“ – Unter dieses Motto stellt in diesem Jahr der Alsfelder Kunstverein e.V. laut einer Pressemitteilung seine Frühjahrsausstellung. Die Vernissage am vergangenen Samstag stieß auf viel Resonanz und fand bei herrlichen Frühlingswetter in der weit geöffneten Museumsscheune statt. Dort wird die Ausstellung jetzt bis zum 28. April dienstags bis sonntags von 11 bis 16 Uhr zu sehen sein.

Sascha Reif an der E-Gitarre brachte zur Eröffnung die Leichtigkeit eines sonnigen Frühlingsnachmittages musikalisch in de Museumsscheune. Seine Kompositionen rückten die 36 Werke der 17 Künstlerinnen und Künstler ins richtige Licht und begleiteten die Vernissage. Für den Hausherren der Scheune, den Alsfelder Geschichts- und Museumsverein, ergriff Vorstandsmitglied Matthias Nicolai das Wort. Er freute sich über die vielen Besucher, denen er viel Vergnügen und Inspiration beim Entdecken der Werke wünschte. Nicolai blickte auf die lange Tradition der Kooperation der beiden Vereine zurück: Bereits im damaligen Regionalmuseum, das nun schon viele Jahre für Sanierungsarbeiten geschlossen ist, habe der Kunstverein regelmäßig ausgestellt. Dass nun – wenn schon nicht das Museum – zumindest die Museumsscheune zur Verfügung stehe, erweise sich angesichts der vielen Veranstaltungen, die inzwischen dort stattfinden, als großes Glück, wenngleich der Appell des Redners an die Stadtverwaltung ging, in diesem Gebäude mit einem Wasseranschluss für ein Mindestmaß an Infrastruktur zu sorgen, hieß es.

Nicolai, der selbst Mitglied im Kunstverein ist und auch ausstellt, verwies auf die Workshops, die im Rahmen der Ausstellung stattfinden: An den Samstagen (20. und 27. April) bietet er gemeinsam mit Karin König einen Schnupperkurs in Kaltnadelradierung an, am 21. April kann man sich mit Horst Streblow im Portraitzeichnen üben.

Petra Bastian, die Vorsitzende des Alsfelder Kunstvereins, freute sich, neben den Künstlerinnen und Künstlern und den vielen Interessierten auch den Ehrenvorsitzenden Erich Späth und die Stadträtin Anita Schlorke zur Ausstellungseröffnung zu begrüßen. Sie ging auf das Motto der Ausstellung ein: Schon Pablo Picasso habe einmal gefragt, ob Kunst überhaupt in einen Rahmen passen könne. Vielmehr sei Kunst eine Kette, die den Geist aus der Realität befreie. Rahmen, so die Rednerin, hätten eine Doppelfunktion: Sie fassen ein Kunstwerk ein und präsentieren es, gleichzeitig ordnen sie es auch ein. Bastian blickte in ihrer Rede zurück auf die Ursprünge der Bilderrahmen und kam von den Verzierungen der einst auf Wände gemalten Bilder über die opulenten Rahmen von Portraits und anderen Gemälden hin zu unauffälligen Rahmungen der Gegenwart, die einer „Ästhetik der Schlichtheit folgen“.

In der Ausstellung würden die Gäste eine Vielzahl an Interpretationen und künstlerischen Techniken wiederfinden: „Von der Malerei über Drucktechniken, Fotografie, Plastik und Skulptur ist alles vertreten“, lud Bastian ein, sich die Werke anzusehen, und dankte besonders den beiden Gastausstellen Tobias Gremmel und Friederike Greiner. Inhaltlich sei das gestellte Thema sehr individuell und vielfältig ausgestaltet worden: metaphorisch, politisch, wortwörtlich. Die Vorsitzende dankte allen Mitwirkenden für ihr Engagement und lud alle Interessierten ein, sich nicht nur die Ausstellung anzuschauen, sondern auch die Workshops zu besuchen. Mit dem Bilderschwatz der Künstlerkolonie Willingshausen, der am 19. April in der Ausstellung stattfindet, konnte sie auf einen weiteren Programmpunk hinweisen.

Nachdem auch Stadträtin Anita Schlorke der Ausstellung einen guten Verlauf gewünscht hatte, gingen die Gäste ans Entdecken: Neben vielen verschiedenen Techniken, seien es auch die individuellen Interpretationen, die die Besucher in ihren Bann ziehen: Motive, die über den Rahmen hinausgehen, gegenständliche wie abstrakte, Rahmen, die in die Bilder gemalt sind, Rahmen, die man sich nur denken kann, weil die Bilder sowohl inhaltlich als auch im Wortsinn herausgefallen sind. Rahmen, die nicht nur Bilder, sondern auch Gegenstände enthalten, und Rahmen, ohne die das Bild nicht komplett wäre, hieß es. Die Ausstellung zeige einmal mehr, wie weit man ein Thema interpretieren könne, gleichzeitig auch, wie eng man andererseits daran arbeiten könne. Und sie sei wieder einmal ein beeindruckendes Zeugnis der kreativen Kraft der Stadt Alsfeld.

Die ausstellenden Künstlerinnen und Künstler sind Friederike Greiner, Tanja Gremmel, Tobias Gremmel, Seweryn Henicz, Frieda Junghans, Karin König, Barbara Korczynska, Joanna Kujawa, Matthias Nicolai, Christa Reith, Monika Riex, Lis Römer, Erika Schneider, Horst Streblow, Jasmin Theiß, Andrea Zimmermann, Inge Zuschlag.

Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 28. April dienstags bis sonntags von 11 bis 16 Uhr. Die Workshops finden statt am 20. und 27. April um 16 Uhr (Kaltnadelradierung) und am 21. April um 16 Uhr (Portraitzeichnen). Am 19. April findet um 19 Uhr der Bilderschwatz der Künstlerkolonie Willingshausen in der Ausstellung statt. Die Finnissage ist am 28. April um 16 Uhr geplant.

Fotos: T. Gremmel

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