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Feierliche Einweihung des Lapidariums in HergersdorfHistorische Grenzsteine erhalten neuen Platz

HERGERSDORF (ol). Das neu eingerichtete Lapidarium in Hergersdorf wurde am vergangenen Samstag, den 24. Februar, offiziell eingeweiht. Historische Grenzsteine, darunter der markante Sandstein der preußischen Grenze, standen hierbei im Mittelpunkt und der Verein zur Pflege historischer Grenzmale Hessen e.V. würdigte die Leistung der örtlichen Gemeindemitglieder.

Eindrucksvoll präsentiert sich laut einer Pressemitteilung das neu eingerichtete Lapidarium mit dem massiven Sandstein der preußischen Grenze (KP) zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt (GH) in ihrem Zentrum.  22 weitere Steine gruppieren sich im Rechteck um ihn. Hier haben sie ihren endgültigen Platz gefunden und wurden so vor Verlust und Zerstörung bewahrt.

Leichter Nieselregen begleitete am vergangenen Samstag die offizielle Einweihung der Sammlung dieser Kulturgüter in Hergersdorf. Der Verein zur Pflege historischer Grenzmale Hessen e.V., vertreten durch seinen Vorsitzenden Diplom Ingenieur Bernhard Heckmann und dessen Stellvertreter Diplom Ingenieur Günter Schölla würdigte die dafür erbrachte Leistung durch örtliche Gemeindemitglieder.

Etwa 20 Zuhörer folgten gespannt den Ausführungen. Eingetaucht in die römische Geschichte, die den letzten Tag ihres Kalenders, den 23. Februar eines jeden Jahres zu Ehren ihres Grenzgottes Terminus feierte, wurde die Einweihung in dessen zeitliche Nähe gerückt, hieß es.

Jürgen Worm stellte die bewältigte Arbeit in Eigenleistung vor und dankte allen Mitstreitern und Mitstreiterinnen für ihre Einsatzfreude. Dabei verband er die Bedeutung der Steine mit einer alten Hergersdorfer Sage, die einen Grenzfrevler im Grab keine Ruhe finden ließ, bis er durch das beherzte Eingreifen eines mutigen Bürgers, der den Stein nachts wieder auf dessen Flehen hin an seine ursprüngliche Stelle setzte, erlöst wurde.

Jürgen Worm erwähnte in diesem Zusammenhang die Funktion der „Unterflurvermarkung“, von Tonscherben zerbrochener Gefäße oder eigens dafür gebrannter Tontäfelchen, die zur Sicherung unter den gesetzten Stein legt wurden, um seine ursprüngliche Stelle zweifelsfrei beweisen zu können, heißt es. Eine Besonderheit stellt die Hinweistafel dar, die das Lapidarium erläutert und durch QR-Codes weitere Informationen umfassend abrufbar machen, so heißt es abschließend.

Fotos: Uli Beyenbach

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