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Neujahrszauber in MelchiorsgrundWeltklassik präsentiert „Karneval der Tiere – aus Japan grüßt das Reh!“

SCHWALMTAL (ol). Weltklassik in Melchiorsgrund eröffnete das Jahr mit einem beeindruckenden Neujahrskonzert, das mit einer gelungenen Mischung aus Ost und West fesselte. Das Duo Fantasia begeisterte die Zuhörer mit virtuosen Darbietungen von Mozart, fernöstlichen Flötenklängen und einem einzigartigen Arrangement des „Karnevals der Tiere“. Weitere Konzerte mit Weltklassik finden am 28. Januar in Herbstein-Altenschlirf und am 11. Februar in Melchiorsgrund statt.

Das erste Konzert des Jahres in Melchiorsgrund war ein echter Neujahrszauber. Einigen Zuhörern war das Duo Fantasia noch in lebhafter Erinnerung, da sie 2022 zum ersten Mal in Melchiorsgrund gastierten und mit ihrer authentischen Verkörperung ost-westlicher Musikwelten begeisterten. Damals war es der virtuose Vortrag der Werke von Schubert, Liszt, Bartok und Weber und ihr Bezug zu Bäumen und Wald, dazu die originellen Kompositionen der PianistinJulia Ito zu aktuellen Themen, so heißt es in einer Pressemitteilung des kulturtherapeutischen Dorfes.

Diesmal begann das Programm mit dem Flötenquartett D-Dur KV 285 von Wolfgang Amadeus Mozart. Damit wurde von Julia Ito und Utum Yang sehr eindrücklich klargestellt: Das beherrschen sie meisterlich, denn Mozart hören ist ja bekanntlich leicht, da seine Kompositionen scheinbar musikalischen Naturgesetzen und universellen Formeln folgen, Mozart spielen aber eine der größten musikalischen Herausforderungen, heißt es. Jeder Ton gehöre an seinen exakt vorbestimmten Platz und keine Note sei zu viel oder zu wenig, erst dann entsteht das „Leichte“.

Dann folgte bereits ein fernöstlicher Gruß. Utum Yang leitete ihn so ein: „Es war einmal ein japanischer Samurai, der auch die traditionelle Bambusflöte spielte. Er hat uns das Lied „Die Stimme des Rehs“ hinterlassen. Viele Jahre später hat ein Koreaner dieses Lied für Querflöte arrangiert – und dieser Koreaner wird dieses Lied nun für sie spielen.“ Damit hatte Utum Yang die Herzen der Zuhörer geöffnet, die sich nun, heiter gestimmt, in die Welt fernöstlicher Flötenklänge hineinträumten, so hieß es. Eindrucksvoll wahrnehmbar sei bei dem Vortrag die körperliche Verbundenheit des Vortragenden mit den Klangfarben der Querflöte gewesen – so habe das Zitieren des Samurai wiederum Sinn gemacht.

Mit dem „Karneval der Tiere“ in dem besonderen Arrangement des „Duo Fantasia“ erhielten nun eine Vielzahl von Tieren stimmliches und musikalisches Gehör. Am eindrucksvollsten erschien quasi der Elefant im Raum. Er war durch die szenische und klangliche Darstellung unüberseh- und unüberhörbar. Die anderen Tiere erschienen sozusagen in ihrem Element, wie zum Beispiel die Fische im Wasser, hieß es.

Nach der Pause folgte dann die Sonate in D-Dur op. 94 für Flöte und Klavier von Sergej Prokofjew. Musik im modernen Zeitbezug, wiederum ernsthaft, authentisch und virtuos vorgetragen. Auch dieser Komponist sei den beiden ein „herzlicher“ Begleiter, sein Anliegen, seine Biographie wurde auch durch die charmante Moderation lebendig. Mit der eigenen „Carmen Fantasy“ über Bizets Meisterwerke rundete der offizielle Teil des Abends in furioser Weise ab. Die „Schmankerl“ setzten dann noch eins drauf: Das Neue Jahr wollten Julia Ito und Utum Yang unbedingt mit einer eigenen Bearbeitung des „Vergnügungszugs“ von Johann Strauss II (Sohn) begrüßen und Ehre, wem Ehre gebührt, auch den Vater mit einbeziehen – so erklang als Zu-Zugabe dann noch der „Radetzky Marsch“ von Johann Strauss I (Vater).

Heiter gestimmt plauderte das Publikum noch nach dem Ende des Konzerts eine Weile mit den Künstlern und der Abend endete mit dem sicheren Gefühl, nun für alles, was das neue Jahr noch bringen wird, zumindest musikalisch gut gerüstet zu sein, so hieß es.

Im Vogelsbergkreis gibt es am kommenden Sonntag, den 28. Januar um 17.00 Uhr eine Premiere. In Herbstein-Altenschlirf wird der zweite Konzertort der Reihe Weltklassik am Klavier im Vogelsbergkreis eröffnet. Professor Alexey Lebedev, Schirmherr von Weltklassik, lässt es sich nicht nehmen und wird höchstpersönlich das Eröffnungskonzert im Wilhelm-Meister-Saal der Gemeinschaft Altenschlirf spielen. Zunächst sei vorgesehen, an diesem neuen Spielort vier Konzerte im Jahr zu veranstalten. Informationen und Reservierungen sind auch über die unten aufgeführten Kontakte möglich.

Die nächste Gelegenheit, ein Weltklassik Konzert in Melchiorsgrund zu besuchen, bietet sich am Sonntag, den 11. Februar um 17.00 Uhr mit der auch aus Japan stammenden Pianistin Sarah (Seul A) Jeon und ihrem Programm: „Das Herz geht auf: Pastorale, Erinnerungen, Fantasiestücke“.

Reservierungen sind über E-Mail an info@weltklassik.de, die Webseite www.weltklassik.de oder per Telefon unter +49 151 125 855 27 möglich.

Fotos: Melchiorsgrund

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