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Ein „Kochbuch mit vielen Rezepten“Masterplan präsentiert Maßnahmen rund um das Hoherodskopfplateau

VOGELSBERGKREIS (ol). Der „Masterplan Hoherodskopf“ präsentiert 30 Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation, Stärkung des nachhaltigen Tourismus und Integration des Naturschutzes rund um das Hoherodskopfplateau.

30 Rezepte auf 90 Seiten – was nach einem patenten Kochbuch klingt, wurde nun laut einer Pressemitteilung des Vogelsbergkreises vorgestellt: der „Masterplan Hoherodskopf“, der 30 potenzielle Maßnahmen aufzeigt, die etwa die Verkehrssituation rund um das Hoherodskopfplateau verbessern können, nachhaltigen Tourismus stärken und die Belange des Naturschutzes mit einbeziehen sollen. „Wir haben nun gewissermaßen ein Kochbuch mit vielen Rezepten in der Hand. Einige davon sind einfacher und günstiger umzusetzen, andere mit etwas mehr Zeit, Aufwand und Kosten verbunden“, sagt Dr. Jens Mischak, Erster Kreisbeigeordneter und Vorstandsvorsitzender des Zweckverbandes Naturpark Vulkanregion Vogelsberg, bei der Präsentation des Machwerks in der Taufsteinhütte.

Eine in 2021 ins Leben gerufene Lenkungsgruppe, der Vertreter der Stadt Schotten, des Vogelsbergkreises, des Naturparks Vulkanregion Vogelsberg, von Hessen Forst, der Vulkanregion Vogelsberg Tourismus GmbH (VVT) sowie des Vereins Erlebnisberg Hoherodskopf angehören, arbeitete seither an dem Masterplan. Flankiert von zwei Planungsbüros und weiteren Akteuren und Institutionen wurden die Themen Verkehr, Naturschutz, Tourismus sowie Nachhaltigkeit und die zukünftigen Herausforderungen betrachtet. Auch an der Ausarbeitung beteiligt waren die Anrainerkommunen Herbstein, Grebenhain, Ulrichstein und Lautertal sowie Freiensteinau.

In Sichtweite zum Hoherodskopfplateau stellte Dr. Mischak gemeinsam mit Luise Schmidt, Planungsbüro COOPERATIVE Infrastruktur und Umwelt, und Dominik Kleinschmidt, cognitio Kommunikation & Planung GmbH, sowie Lorenz Kock von der Lenkungsgruppe, stellvertretender Leiter des Amtes für Wirtschaft und den ländlichen Raum, den Masterplan mit dem Untertitel „Entwicklungsplanung im Kerngebiet des Naturparks Vulkanregion Vogelsberg“ vor. Dieser umfasst Vorschläge wie etwa Besuchermessung, Radabstellanlagen, ein digitales Ampelsystem, das die Auslastung verschiedener Hot-Spots in der gesamten Region anzeigt, eine einheitliche Beschilderung von Rad- und Wanderwegen, die Verknüpfung von ÖPNV mit einem Radverleihsystem und Shuttlebussen oder Parkleitsysteme, ausgebaute Informationsangebote, Fahrradreparaturstationen oder Gepäckschließanlagen. Allesamt Maßnahmen mit stark abweichenden Kostenprognosen und variierenden Umsetzungszeiträumen.

Richtschnur für die Weiterentwicklung

Grundidee des Masterplans: Den Istzustand erfassen, eine Richtschnur spannen, um damit den Naturpark weiter zu entwickeln und zu modernisieren, heißt es. „Wir haben hier oben Tage mit sehr hoher Frequenz, mit wildem Parken und sehr großem Verkehrsaufkommen. Auf der anderen Seite aber auch Tage mit überschaubaren Besuchszahlen, wenig Auslastung der Gastronomie und der touristischen Angebote“, sagt Dr. Mischak. Daher sei es wichtig, die Besucherlenkung in den Blick zu nehmen, bestehende ÖPNV-Angebote, wie etwa den Vulkan-Express, zu ergänzen und die verschiedenen Interessen und Anforderungen der Menschen in die Planung einzuarbeiten. Spitzen- und Freizeitsport, Rad-, Wander- und Ausflugsverkehr, Naturschutzbelange und nicht zuletzt auch die weiteren touristischen und gastronomischen Angebote gelte es zusammenzubringen – auch um das Werben um Fördermittel zu erleichtern. Dabei ebenso im Blick: die in einigen Jahren anstehende Landesgartenschau, merkt der zuständige Dezernent an.

Nach der Präsentation des Masterplans soll nun die Lenkungsgruppe mit Schotten, Vogelsbergkreis, Naturpark, Hessen Forst, VVT sowie dem Verein Erlebnisberg Hoherodskopf übernehmen und mögliche weitere Schritte koordinieren.

Foto: Screenshot Vogelsbergkreis/Naturpark

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