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Schnelles InternetTNG: Ausbauquote für Alsfeld erreicht, Glasfaserausbau kommt

ALSFELD (jal). Bekommt Alsfeld nun doch schnelles Internet von der TNG? Das Kieler Unternehmen lässt wissen, dass es nun tatsächlich genügend Vorverträge eingesammelt habe, um mit dem flächendeckenden Glasfaserausbau starten zu können. Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule reagiert jedoch äußerst zurückhaltend auf diese Ankündigung. Die TNG zeigt sich darüber wiederum verwundert.

In einer Pressemitteilung lässt die TNG wissen, dass im Herbst die Tiefbauphase für den Alsfelder Glasfaserausbau starten solle. Man plane für die Kernstadt und alle Stadtteile. Die Kernstadt war es, die bislang einen Ausbaustart verzögert hat. Die TNG tat sich schwer, dort genügend Vorverträge einzusammeln, damit der Ausbau für das Unternehmen wirtschaftlich ist. Der Grund: Die Kernstadt ist bereits gut mit schnellem Internet versorgt, das aber nicht auf Glasfaser beruht und deswegen als nicht zukunftssicher gilt. Dennoch reicht die aktuelle Geschwindigkeit vielen Alsfeldern noch aus.

Ein weiterer Grund, warum sich Beobachter wundern dürften, dass die TNG nach eigener Aussage nun doch genügend Verträge einsammeln konnte, ist die Telekom. Die bei Weitem bekanntere Konkurrenz hat mitten in der Vermarktungsphase der TNG angekündigt, ebenfalls die Kernstadt Alsfeld und Heidelbach mit Glasfaser zu versorgen. Auch die Versorgung der übrigen Stadtteile hält sich die Telekom offen – vorausgesetzt, sie werden nicht bereits vorher von Mitbewerbern mit Glasfaser versorgt. Bei einem Pressetermin im Februar machte ein Telekomvertreter deutlich, dass man die Kernstadt und Heidelbach auch dann ausbauen werde, wenn die TNG dem Unternehmen zuvorkomme.

Telekom verspricht schnelles Internet für 6.200 Haushalte

„Wir freuen uns, dass sich nach dem großen Zuspruch in den Ortsteilen auch in der Kernstadt in den letzten Monaten viele Haushalte dem Projekt angeschlossen haben. Nachzügler haben dadurch nun noch bis zum Baustart in ihrem Gebiet die Möglichkeit, sich den kostenlosen Bau des Glasfaserhausanschlusses durch TNG zu sichern“, wird TNG-Regionalleiter Hessen, Raphael Kupfermann, in der Pressemitteilung des Unternehmens zitiert.

Die notwendigen Baukapazitäten seien gesichert, sodass nach Plan an mehreren Orten zugleich gebaut werde. „Vor Baubeginn wird sich das ausführende Tiefbauunternehmen melden, um Begehungstermine zu vereinbaren. Bei dieser Hausbegehung wird gemeinsam mit dem Eigentümer festgelegt, wo die Kabeltrasse über das Grundstück geführt und die Hauseinführung erstellt werden“, ist in der Erklärung weiter zu lesen.

Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule reagierte schon in der Vergangenheit äußerst zurückhaltend auf Ankündigungen der TNG. Der CDU-Politiker macht auch jetzt deutlich, dass ihm Taten wichtiger sind als Worte. „Ich wünsche dem Unternehmen alles Gute und hoffe, dass es klappt“, sagt er, und schiebt nach: „Dass die TNG letztlich aber wirklich ausbaut glaube ich erst, wenn ich es sehe“, sagt der Rathauschef. Zu oft seien Versprechungen des Unternehmens nicht eingehalten worden. Außerdem verweist Paule auf Lingelbach und Grebenau, wo man ein „langsames Vorankommen“ gesehen habe. Er sei skeptisch, dass die TNG die Kapazitäten habe, Alsfeld mit allen Stadtteilen auszubauen.

TNG wehrt sich gegen Kritik

Regionalleiter Kupfermann kontert für das Kieler Unternehmen. „Ich wundere mich sehr, dass Herr Paule über den Ausbau in Grebenau urteilen und das Vorankommen als ‚langsam‘ bewerten kann. Ein Austausch mit seinem Kollegen, Grebenaus Bürgermeister Lars Wicke, hat offensichtlich zu keinem Zeitpunkt stattgefunden, denn die Resonanz aus Grebenau war und ist durchweg positiv“, sagt Kupfermann zu OL.

Grebenau könne sich Gigabitcity nennen – „sicherlich im ländlichen Raum alles andere als eine Selbstverständlichkeit“, sagt der TNG-Mitarbeiter. Die Stadt habe der Firma „in allen Phasen mit Rat und Tat zur Seite“ gestanden und sei nun mit allen Stadtteilen nahezu flächendeckend eigenwirtschaftlich ausgebaut. „Auch Alsfeld werden wir nun eigenwirtschaftlich ausbauen – also ohne Fördermittel und somit ohne Belastung der Bürger, denn Fördermittel sind Steuermittel. Dank des erreichten Vertriebszieles bauen wir Kernstadt und die Stadtteile – und somit nicht nur Kernstadt und Heidelbach“, merkt Kupfermann in Anspielung auf die Telekom-Pläne an.

Durch den Ausbau im Alsfelder Stadtteil Lingelbach habe die TNG gegenüber der Stadt Alsfeld bereits ihr „sortiertes, kooperatives und professionelles Vorgehen“ bewiesen. „Wir bauen qualitativ hochwertig, ausgelegt auf die Bedarfe der kommenden Jahrzehnte. Mindertiefe Verlegemethoden sind für uns ebenso Tabu wie monatelange Sperren von Straßen – für uns eine Selbstverständlichkeit“, so Kupfermann.

Die Baukapazitäten seien gesichert, immer mehr Personal werde zusammengezogen, zu sehen sei das auch an den weiteren Ausbauprojekten in den Nachbarkommunen. „Wir meinen es ernst, bauen nachhaltig und übrigens auch open access, so dass auch andere Telekommunikationsanbieter eines Tages ihre Dienste auf unseren Infrastrukturen erbringen können“, unterstreicht der TNG-Regionalleiter.

11 Gedanken zu “TNG: Ausbauquote für Alsfeld erreicht, Glasfaserausbau kommt

  1. „Schnelles Internet bis an die Milchkanne“ hatte die damalige Regierung versprochen. Milliarden Erlöse aus der Versteigerung der Mobilfunk Lizenzen erzielt und nur ein Bruchteil davon in den Breitband Ausbau gesteckt. In Bereichen wo Milchkannen stehen haben einige Gewerbebetriebe und Kommunale Einrichtungen von Steuerzuschüssen durch den Ausbau der Telekom profitiert, war aber auch Vorgabe. Private Haushalte blieben “ verschont“. Dank der Deregulierung war das Feld bestellt für private Unternehmen. Im Vogelsbergkreis Goetel und TNG, warum haben die Lauterbacher Stadtwerke eigentlich noch einen anderen Anbieter aus dem Hut gezaubert? Egal! Fakt ist alle können froh sein wenn’s klappt mit den „Zwergen Anbietern“! Was mich nur wundert ist, dass eine 100 Mann Firma wie TNG mit am großen Rad dreht ohne Steuergelder. Bei TNG ist ein Investor mit 500Mio. € eingestiegen und es sollen 200000 Haushalte Bundesweit angeschlossen werden. Der Investor kommt aus London und ist u.a. private equity Geschäft tätig. Die mit dem Glasfaser Ausbau beauftragten Unternehmen kommen aus ganz Europa. Stichwort Mindestlohn!? Dazu fällt mir nur ein wer für 20€ nach Malle fliegen will braucht auch noch einen der die Toiletten für lau putzt. Wie gesagt ich bin froh, dass überhaupt jemand ausbaut, aber bin gespannt darauf wann für die Investmentbanker Zahltag ist. Ein großes Danke an unsere gewählten Volksvertreter!

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  2. Das rumgeeire zeigt die Unfähigkeit der Politischen Elite , so wie das abgeht wollen sie uns Zukunffähig machen.

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  3. Danke an die TNG für den zügigen und reibungslosen Ausbau.

    Außer dreier Ausfälle wegen weiterer Ausbauarbeiten, die m.E. verständlich sind in so einer frühen Phase einer neuen Technologie, können wir im Gründchen jetzt schön mit Gigabit-Geschwindigkeit dem Leben und der Arbeit fröhnen.

    Die Telekom baut doch vor 2040 eh nichts aus hier on Oberhessen… wenn man die Kommentare der ewig gestrigen hier liest ist es schade für Alsfeld, dass man so zögerlich agiert.

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    1. Bis zur ersten Störung, wo dann keiner so schnell kommt. Kenne jemand, der wollte sich da als gelernter Telefontechniker bewerben. Wir brauchen keinen, hieß es. Das machen andere. Nur zur Information: Gigabit über WLAN durch drei Wände mit altem Notebook geht sowieso nicht.Aber sicher hängen alle Computer am Kabel. Immer schön alles nachschwätzen, wenn man null Komma null Ahnung von der Materie hat.

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    2. Glückwunsch an die Grebenauer das sie am High End Netz angeschlossen sind, dachte immer Grebenau wäre das absolute „Hinterweltler Land“ aber anscheinend sind eure Politiker effektiver/besser als unsere alsfelder die viel reden und fotos machen lassen :))

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      1. „als unsere Alsfelder“ … 😂
        Jetzt lasse aber net alle raus, um fadenscheinig Alsfelder Politiker in Misskredit zu ziehen!
        DU wohnst doch im Lauterbacher Ortsteil Sickendorf!!

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  4. bei mir wurde beim verlegen des glasfaser kabels die gartenmauer beschädigt, verantwortlich dafür ist niemand, verkaufen ja, aber die pfuschfolgen tragen, nein – da verzichte ich auch gerne auf die moderne technik, erst mal schaden begleichen

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    1. Otto Dumm, du beschwerst dich doch bei jeder Gelegenheit über den Zustand der Straße in der Rambach in Alsfeld.

      Dort wurde aber nicht mal annähernd in der Nähe etwas von der TNG ausgebaut (Lingelbach oder Romrod wäre das nächste…)

      Wie kann man nur so schamlos lügen?

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  5. Also.. ich bezweifel sehr stark, ob hier in Lingelbach von sortiertem, professionellem Vorgehen gesprochen werden kann. Es sieht eher wie ein Eiertanz aus. Ich kann die Vorbehalte des Bürgermeisters sehr gut verstehen und bin ausgesprochen froh, mich gegen den Anschluss durch TNG entschieden zu haben. Dazu trugen auch die vielen negativen Bewertungen bei, denen ich nach den jetzigen Erfahrungen hier Glauben schenke…

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