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Verkehrsunfallstatistik der PolizeiVerkehrsunfälle im Vogelsberg wieder auf Vor-Corona-Niveau

VOGELSBERG (ol). Der Pandemie-Effekt ist rückläufig, die Verkehrsunfälle im Vogelsberg nehmen wieder zu – und sind sogar wieder auf Vor-Corona-Niveau, wie die Statistik zeigt. Die Zahl der Unfalltoten ist allerdings gesunken.

„Verkehrsunfälle sind schreckliche Ereignisse, bei denen immer wieder Menschen verletzt werden oder sogar zu Tode kommen. Oftmals bleiben bei den Betroffenen Spätfolgen oder schmerzliche Erinnerungen zurück“, erklärte Polizeipräsident Günther Voß, laut Pressemitteilung, bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik. Im Polizeipräsidium Osthessen ist die Anzahl der Unfälle niedrig, wie die Statistik zeigt.

Im Jahr 2021 ereigneten sich auf osthessischen Straßen insgesamt 10.145 Verkehrsunfälle. Das ist der zweitniedrigste Wert seit Bestehen des Polizeipräsidiums. Zwar stieg die Anzahl der Unfälle gegenüber 2020 um 732 leicht an, was aber aufgrund des verringerten Verkehrsaufkommens während der Corona-Pandemie zu erwarten war. Zieht man den Vergleich zu 2019 (11.644 Unfälle), ereigneten sich in 2021 insgesamt etwa 13 Prozent weniger Verkehrsunfälle. Speziell im Vogelsberg gab es zwar wieder mehr Unfälle, aber dafür weniger Unfalltote.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Polizeipräsidiums Osthessen arbeiten mit Verkehrskontrollen und Unfallbekämpfungskonzepten tagtäglich daran, die Unfallursachen zu bekämpfen und die Verkehrsteilnehmenden im Hinblick auf die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren. „Auf eine offensive Präventionsarbeit legen wir dabei ein genauso großes Augenmerk wie auf polizeiliche Kontrollmaßnahmen und eine qualifizierte Strafverfolgung. Jeder verhinderte Unfall ist ein Erfolg“, betonte Voß.

Vogelsberger Unfallzahl liegt wieder auf Vor-Corona-Niveau

Wie aus dem Verkehrsbericht zu entnehmen ist, stieg die Gesamtunfallzahl gegenüber dem Vorjahr um 8,1 Prozent auf 2.432 Unfälle. Führten im Jahr 2020 die Lockdowns im Frühjahr und Herbst noch zu einer Reduzierung des Verkehrsaufkommens und mithin zu sinkenden Unfallzahlen, so liegt die Zahl wieder im Bereich der Jahre vor der Pandemie.

Einen beträchtlichen Anteil der Verkehrsunfälle im Vogelsbergkreis machen Wildunfälle aus. Diese haben um 61 auf 1.080 Unfälle zugenommen und entsprechen damit einem Anteil von über 44 Prozent an den Gesamtunfallzahlen. Die Unfallzahlen mit tödlichem Ausgang gingen um drei Unfälle auf sieben Verkehrsunfälle zurück. Bei den Unfällen mit schwerem Personenschaden konnte ebenfalls ein leichter Rückgang von 107 auf 105 Verkehrsunfälle festgestellt werden. Verkehrsunfälle mit leichtem Personenschaden nahmen um 27,8 Prozent von 151 auf 193 Unfälle zu.

Die Anzahl der Unfälle mit Sachschaden spiegelt mit einem Anstieg um 7,2 Prozent (+146 Unfälle) die Steigerung der Gesamtunfallzahl wider. Auf gleichem Niveau wie im Vorjahr liegen die alkohol- und drogenbeeinflussten Unfälle. So kam es 2021 zu 42 alkoholbedingten Unfällen sowie fünf Unfällen infolge Drogenkonsums. Dies entspricht exakt den Werten aus 2020.

Erfreuliche Entwicklung bei Unfallfluchten

Eine erfreuliche Entwicklung ist bei den Verkehrsunfallfluchten festzustellen. Stiegen diese in den letzten Jahren teilweise deutlich an, so wurden in 2021 mit 430 Unfallfluchten 19 weniger als 2020 registriert. Die Aufklärungsquote sank leicht von 41 auf 38 Prozent. Im Jahr 2021 kam es mit 42 Unfällen zu doppelt so vielen unter der Beteiligung von Fußgängern wie in 2020 (21 Unfälle).

Die Zahl der Unfälle mit Fahrrädern (44 Unfälle) und Pedelecs (14 Unfälle) bewegt sich auf dem Niveau der Vorjahre. Zweiradsicherheit im Vogelsbergkreis 2021 Eines der Hauptziele der verkehrspolizeilichen Arbeit im Bereich der Zweiradsicherheit in der Polizeidirektion Vogelsberg ist die Reduzierung der Unfallzahlen. Statistisch gesehen fallen dabei die Motorräder mit einem Hubraum von mehr als 125ccm besonders ins Gewicht. Als Hauptunfallursache ist unverändert die „nicht angepasste Geschwindigkeit“ zu nennen, gefolgt von „zu geringem Abstand“ und „Fehlern beim Abbiegen“.

Die Entwicklung der Unfälle mit Personenschaden im Bereich der motorisierten Zweiräder ab 125ccm ist im Vergleich der letzten drei Jahre rückläufig. Bei 39 Motorradunfällen in 2021 wurden insgesamt 48 Personen verletzt. Davon waren 22 schwer verletzte Personen zu verzeichnen, drei Menschen kamen ums Leben. Bei den Verunfallten sind Fahranfänger im Alter zwischen 18 und 25 Jahren am häufigsten vertreten, darauf folgt die Altersgruppe zwischen 50 und 60 Jahren.

Im Bereich der präventiven Maßnahmen sind Aufklärungsgespräche und dabei das ständige Hinweisen auf mögliche Folgen im Falle eines Motorradunfalles zielführend. 2021 wurde das Projekt „Motorradfahrer auf Augenhöhe“ ins Leben gerufen. Die Basis bildet eine Ausfahrt auf den kurvigen und viel befahrenen Strecken des Vogelsbergs. Aufgrund der positiven Resonanz sind für 2022 ähnliche Veranstaltungen in der Planung.

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