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Kolumne von Mario Eichenauer, Vermögensmanager bei Aurum Vermögensmanagement GmbHSachwerte sind und bleiben alternativlos

ALSFELD. An den Kapitalmärkten hat der Krieg in der Ukraine – vorerst – den Schrecken verloren. Dafür allerdings gibt es andere Themen, die sich auf den Kapitalmarkt auswirken. Welche das sind und wie sie sich auswirken, thematisiert Vermögensmanager Mario Eichenauer in der monatlichen Kolumne.

Die Nachrichtenlage bleibt widersprüchlich, wesentliche Veränderungen gibt es bisher nicht (Stand 30.03.22). Die Behauptung aus der Türkei, Russland und die Ukraine stünden kurz vor einem Friedensschluss, hat sich leider nicht bewahrheitet. Entsprechend finden Nachrichten aus dem Kriegsgebiet etwas weniger Beachtung und haben nicht mehr ganz so starke Auswirkungen auf die Kurse.

Außer dem Krieg in der Ukraine gibt es allerdings eine ganze Hand voll weiterer Themen, die an den Kapitalmärkten offenbar gerade wenig Beachtung finden. Zuerst einmal wäre da die weiterhin fortschreitende inflationäre Entwicklung, die wir als Verbraucher mittlerweile enorm spüren, sei es beim Einkaufen oder an der Tankstelle. Das ifo-Institut sieht die Inflation in diesem Jahr zwischen 5,1 und 6,1 Prozent. Es gibt sogar Marktbeobachter, die von durchschnittlich zweistelligen Inflationsraten im Jahr 2022 ausgehen. Wenn man sich die jeweils steilen Anstiege der Erzeuger- und Importpreise näher anschaut, klingt das bei weitem nicht so abwegig, wie es sich anhört.

Wirtschaftsprognosen trüben sich ein

Die britische Regierung hat in den letzten Tagen die 2022er-Wachstumsprognose von zuvor 6,0 auf jetzt 3,8 Prozent radikal gekappt. Für Deutschland hat das ifo-Institut die Wachstumsprognose für das laufende Jahr von zuvor 3,7 auf eine Range zwischen 2,2 bis 3,1 Prozent gesenkt. Die sogenannten Wirtschaftsweisen gehen sogar lediglich von einem Wachstum i. H. von 1,8 Prozent aus. Auch der ifo-Geschäftsklima-Index ist ordentlich zurückgegangen, der Subindex für die Zukunftserwartung der Unternehmen fiel von 99,2 auf 85,1 Punkte. Das heißt insbesondere die Unternehmen sehen die Zukunft nicht mehr so rosig wie vor ein paar Monaten.

Außerdem war das Jahr 2021 wieder ein Jahr mit sinkenden Löhnen in Deutschland. Das statistische Bundesamt meldete in der letzten Woche, dass der durchschnittliche Reallohn (d. h. Lohnanstieg minus Inflation) um 0,1 Prozent gesunken ist.

Inflation in Deutschland aktuell auf höchstem Stand seit 40 Jahren

Am Mittwoch meldete das statistische Bundesamt die Vorabdaten zur Inflation in Deutschland. Diese waren mit 7,3 Prozent auf dem höchsten Stand seit Anfang der achtziger Jahre. Hintergrund des sprunghaften Anstiegs sind hauptsächlich die starken Preiserhöhungen bei Strom, Benzin, Heizöl und Gas.

Verbraucher halten ihr Geld für größere Ausgaben zurück

Der deutsche Konsumklima-Index, der monatlich von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) heraus- gegeben wird, wurde am Montag mit Minus 15,5 Prozent zum Vormonat bekannt gegeben. Es handelt sich aktuell um einen Wert, den wir letztmalig im Rahmen der Corona-Lockdown-Phase im Frühjahr 2020 und zum Jahreswechsel 2020/2021 hatten.

Daher ist es keineswegs überraschend, dass die Verbraucher ihr Geld erst einmal zusammenhalten und die nicht existentiellen Anschaffungen bis auf weiteres zurückgehalten werden. Denn es ist mehr als nur eine Binsenweisheit, dass jeder Euro eben nur einmal ausgegeben werden kann.

Corona-Lockdown in Shanghai

Als ob die genannten Daten – wirtschaftlich betrachtet – nicht schon schlimm genug wären, agiert China in Sachen Corona immer noch extrem. Die chinesische Regierung hat am vergangenen Wochenende im Rahmen ihrer Null-Covid-Strategie entschieden, Shanghai in den Lockdown zu schicken – eine Finanz- und Industriemetropole mit einem wichtigen Hafen und 26 Millionen Einwohnern!

Das dürfte die Problematik der teilweise gerissenen Lieferketten nochmals ordentlich befeuern. Dies sind alles Meldungen, die auf mittlere Sicht nicht unbedingt für steigende Aktienkurse sprechen.

Fazit:

Sachwerte bleiben in diesem Umfeld alternativlos, um die Überschrift dieser Kolumne nochmals zu unterstreichen! An den Aktienmärkten sollte es aus den genannten Gründen in den nächsten Monaten noch die ein oder andere gute Kaufgelegenheit geben. Die starken Schwankungen werden uns daher wohl noch einige Monate erhalten bleiben. Andererseits wird es sich mittel- bis langfristig sicherlich auszahlen, Aktien von hervorragenden Unternehmen zu günstigeren Preisen als heute kaufen zu können.

Die Edelmetalle, allen voran das Gold, sollte es bei diesen extremen Rahmenbedingungen kurz- bis mittelfristig auf neue Hochs treiben und die Goldminenaktien, als großer Profiteur solch einer Entwicklung, vermutlich ebenfalls. Wichtig zu wissen ist in diesem Zusammenhang, dass der Goldminen-Index Anfang März ein klares Kaufsignal generiert hat und das gerade diese Branche zusätzlich eines der günstigsten Kurs- /Gewinnverhältnisse am Markt aufweist.

Ich wünsche Ihnen wie immer ein gutes Händchen für Ihre persönliche Vermögensstruktur! Sollten Sie Hilfe beim Aufbau eines robusten Portfolios benötigen, rufen Sie uns gerne unter 06631/8018440 an.

 

Disclaimer: Der obige Marktkommentar gilt nicht als Finanzanalyse i.S.d. § 34 b WpHG und spiegelt lediglich die Meinung des Verfassers wider. Insbesondere stellt der Marktkommentar weder eine Anlageberatung noch eine Aufforderung zum Erwerb oder zur Veräußerung von Finanzinstrumenten dar. Er dient ausschließlich zu Informationszwecken.

Anmerkung der Redaktion: Die Kolumne spiegelt nicht zwangsläufig die Meinung von Oberhesssen-live wider.

Der Verfasser und redaktionell Verantwortliche ist:
Aurum Vermögensmanagement GmbH
Mario Eichenauer
Bürgermeister-Haas-Str. 5, 36304 Alsfeld

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