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Neue OL-Kolumne „Langes Wochenende“Bestückung geglückt, ins Rathaus gerückt. Glückwunsch! 

REGION. Ulrich Lange ist ein treuer OL-Leser, Ulrich Lange ist Kult! Mit seinen satirischen Gedichten in Reimform hat sich der Ulrichsteiner im Kommentarbereich unseres Magazins eine eigene Fangemeinde aufgebaut. Ab sofort holen wir Lange ins Hauptprogramm! In seiner Kolumne „Langes Wochenende“ kommentiert er jeden Montag die (Vogelsbeger) Welt, wie nur er sie sehen kann. Heute: Die Wahl in Romrod – und die OL-Analyse der selbigen.

Da schreibt mir doch heute ein gewisser Torsten Schneider, bekannt als dynamischer Entwickler des Coworking-Space-Projekts „Alte Post“ und Mitbegründer/Herausgeber des Online-Magazins „Oberhessen-live“, in etwa folgendes (Kurzfassung): „Hallo Herr Lange! Was halten Sie von einer Kolumne (Arbeitstitel: Langes Wochenende), in der Sie auf humoristische Art die vergangene Woche aufs Korn nehmen. Etwas in die Richtung würden wir gern mit Ihnen mal ausprobieren, so etwas haben wir noch nicht.“ Die Überschrift klau ich sofort. Denn die muss wohl kaum weiter erklärt werden und zeugt von einer guten Nase für wortwitzige Formate. Weshalb ich denn auch so angetriggert bin, dass ich mich sofort mal für eine Arbeitsprobe an die Arbeit mache.

Als einziges erklärungsbedürftig: Was ist ein langes Wochenende im Gegensatz zu „Langes Wochenende“, das aufgrund individueller Schicksalsschläge ja auch kürzer sein könnte als normal. Das ewig altklug grüßende Wikipedia behauptet hierzu: „Ein langes Wochenende ist ein Wochenende, das mindestens drei Tage lang ist, da ein öffentlicher oder inoffizieller Feiertag entweder am folgenden Montag oder am vorhergehenden Freitag stattfindet.“

Das mit den Feiertagen unterliegt wohl flexibler Interpretation. Abgabetermin ist aber definitiv Montag. Aktuell also heute. Deadline 0:00 Uhr. Dann beginnt das Verfallsdatum. Wohlan denn. Man kennt die Situation ja noch von den Abgabeterminen für Studienleistungen früher Uni-Jahre (bei mir mehr als ein halbes Jahrhundert her!) oder später von gerichtlichen Fristsetzungen. Da hetzte man – noch feuchtes Tipp-Ex im Bart – zu irgendeinem verstopften Einwurfschlitz an Uni-Hauptgebäude oder Landgericht und schob einen widersetzlichen Packpapier-Umschlag in tiefdunkler Nacht noch schnell in Richtung Posteingangsstempel.

Tempora mutantur, unabhängig von den Mutationen dieses Virus, nach dem sogar eine mexikanische Bierspezialität benannt sein könnte, die es aber schon seit 1925 gibt und die  (laut Alkoholika-Selbstauskunft) „die Limette braucht“. Wir brauchen hier nur ein halbwegs intaktes Erinnerungsvermögen für die Ereignisse der vergangenen Woche. „Morgen ganztägig: 1. Advent“ hatte mich am Samstag schon mein Google-Terminkalender gewarnt. Ebenfalls (fast) ganztägig: Sonntägliche Bürgermeisterwahl nach kurzem, aber mit großer Geduld ertragenem Wahlkampf.

Fremdscham für einen Wahlverlierer

Am Start die klassischen Drei Musketiere. Wobei einer deutlich schwächelte und in Erahnung einer krachenden Niederlage die beleidigte Leberwurst gab und bis in den Wahlabend hinein den Hanswurst raushängen ließ, so dass (unser)einen mehr als einmal massive Fremdscham überkam. Hier kann man nur jedem raten, sich von außen beraten zu lassen, um nicht durch emotionale Reaktionen zur Wahlniederlage auch noch Hohn und Spott auf sich zu ziehen. Das Romröder Rathaus eroberte wenig überraschend, aber mit sehr respektablen 65 Prozent Zustimmung der 45-jährige Polizeihauptkommissar Hauke Schmehl. Dank seiner fünf nebst Ehefrau zur Gratulation angetretenen Töchter hatte er eines seiner wichtigsten Ziele bereits glaubwürdig demonstriert. Zitat laut OsthessenNews: „Den Kindergarten und die Schulen müssen wir in Zukunft auch weiter bestücken können.“  Bestückung geglückt, ins Rathaus gerückt. Glückwunsch!

Der vortreffliche OL-Chefredakteur Juri Auel wusste mich – wie schon so oft – mit einem tiefschürfenden Kommentar zu erheitern. So erklärte er Schmehls Wahlerfolg aus seinem erfolgreichen Wahlkampf, zu dem selbstverständlich auch die Unterstützung seiner CDU als politischer Heimat gehörte. Das klingt so plausibel wie der Rat, es im Fall von Armut doch einfach mal mit Geld zu versuchen. Ein kleines Gedicht unter „3 Gedanken“ reibt daher ordentlich Salz in die Wunde allzu banaler Wahlanalysen. Dessen Verfasser möchte an dieser Stelle allerdings nicht genannt werden. Nennen wir ihn spaßeshalber Dieter Dichter. Vielleicht lesen Sie das Werk mal an Ort und Stelle nach.

Irrsinnig komisch!

Angesichts der Pandemie und der immer wieder angezogenen Spaßbremsen im Bereich öffentlicher Veranstaltungen, unterliegt auch die Heiterkeit gebremstem Schaum. „Witzischkeit“ kennt eben leider doch Grenzen, aber dafür eben kein Pardon, wie man den Leiden des lustigen Glückshasen in Hape Kerkelings „Kein Pardon“ entnehmen kann. Deshalb nur eine letzte Beobachtung aus den Polit-Talkshows der letzten Woche.

Die ähnelten oft den Kommunikationsstörungen zwischen „Moderator“ Heinz Schenk und eben jenem lustigen Glückshasen. Im Dialog mit Noch- und Baldregierung reden Politik und öffentliche Meinung komplett aneinander vorbei. Da macht sich ein Markus Söder komplett lächerlich, indem er unseren führenden Medizinern trotz all ihrer Warnungen vorwirft, die Ausbreitung der Ansteckungsgefahren unterschätzt und gegenüber der Politik verharmlost zu haben. Irrsinnig komisch!

Fast schon tragisch: Wie wenig das Bemühen der neuen Koalition gewürdigt wird, einerseits die Impfung und die Kontaktreduzierung gleichzeitig zu fördern, andererseits aber einen pauschalen Lockdown zu vermeiden, um der Wirtschaft und den Schulkindern überhaupt noch eine Chance zu lassen. Da sieht man häufig ein müdes Lächeln auf den Gesichtern der Regierenden in spe. Deren Jobs sind ohne Humor wohl auch nicht mehr zu ertragen. Langes Wochenende!

7 Gedanken zu “Bestückung geglückt, ins Rathaus gerückt. Glückwunsch! 

  1. Sie sind kein Fan „seiner“ (Ulrich Langes) satirischer Gedichte in Reimform? OK. Satz mit Wayne, würde ich sagen. „…weder pointiert noch wirklich satirisch?“ Wie müssten die Gedichte denn sein, um sowohl pointiert als auch WIRKLICH satirisch zu sein? Vermutlich reines Dummgeschwätz ohne Substanz. Und dann wundern Sie sich angeblich, weil Ihnen die Fangemeinde im Kommentarbereich „wohl entgangen“ sei. D.h. die Tatsache wundert Sie nicht wirklich, weil ;-) = zwinker, zwinker Ihnen ja eigentlich doch nichts entgangen ist. Also auch nur eine inhaltsleere Luftnummer. Sie sind hier der Kein-Ohr-Hase unter den Meinungs-Schreibern. Sie meinen einfach von allem das Gegenteil. Kein Gedanke und kein Hirn, denn man braucht nur ein K(l)einhirn für sein Dafürhalten und seine unterirdische Empfindungen. Aber danke für Ihre Zeit! Vielleicht folgen Sie den folgenden Kolumnen ja lustvoll. Zeigen wird „es“ sich vermutlich nicht. Aber SIE werden es sicher nicht versäumen, uns das ggf. mitzuteilen.

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  2. @ Kein(e) Fan(tasie)……
    Nein, Sie sind einfach ein übellauniger Misanthrop, der die Maskenpflicht für alle anderen zu einer Wohltat werden lässt. Komisch: Ihnen entgeht etwas, also gibt es das auch nicht und alle anderen irren sich. Sie sind der Falschfahrer auf der Autobahn, der sich über Tausende entgegen kommender Falschfahrer beschwert. Aber so lebt eben jeder in seiner Blase und kann seine „Empfindungen“ ungefiltert und ohne nachvollziehbaren Grund in die Gegend blasen.
    Natürlich gibt es Menschen, die weder Satire noch Ironie verstehen und auch nicht wissen, was eine Pointe oder ein gelungener Reim ist (Lieblingstag: Volkstrauertag und Totensonntag). Dass es Sie dennoch drängt, hier kund zu tun, was gemessen an Ihrer fehlenden Expertise überhaupt nur pointiert und „wirklich satirisch“ ist oder noch als oberirdischer Reim durchgehen darf, spricht zumindest für Ihre starke Grundüberzeugung, dass andere an ihrer Befindlichkeit oder Ihrem Empfinden unbedingt Anteil nehmen sollten. Aber wem’s gefällt…

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    1. (K)ein Fan aus Woher-auch-immer
      Hatte von Kunst keinen Schimmer
      Doch egal was es gab
      Sondert‘ er zwanghaft ab
      Sein unqualifiziertes Gewimmer!

      Das ist übrigens ein Limerick, Sie Honk! Auch wenn Sie jetzt das Gegenteil behaupten werden.

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  3. Also ich bin kein Fan seiner, ich zitiere den Redakteur:
    „satirischen Gedichte in Reimform“
    Halte sie für weder pointiert noch wirklich satirisch.
    Aber wem’s gefällt ….

    Wundere mich auch über eine weitere Aussage des Redakteur’s der OL :
    “ …hat sich im Kommentar Bereich eine Fangemeinde aufgebaut “
    Das ist mir wohl entgangen ! ;-)
    Vielleicht werde ich ja seinen Kolumnen lustvoll folgen …. wird sich zeigen !
    Seine “ Reime“ zumindest empfinde ich als unterirdisch.

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    1. „Kein Fan“ verzieht sein Gesicht
      Unerträglich! Ein Gedicht!
      Satire? Pointen? Leider keine!
      Unterirdisch auch die Reime!
      Da soll’s ’ne Fangemeinde geben?
      Ach, das wüßt‘ ich! Nie im Leben!
      Und ganz egal, was andere denken
      Mir geht’s ja nur ums Gegenlenken
      Weil ich den aus Prinzip nicht mag
      Ist heute mein Gegenteilstag:
      Und meine Botschaft für die Welt:
      Ganz gönnerhaft: Na, wem’s gefällt
      Mir jedenfalls gefällt das nicht
      Aber: Kuck‘ mal wer da jetzt spricht

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      1. …holperte zum Schluss ein wenig. Daher nochmals gepostet. Wie wäre es mit einer Löschtaste für die Meinungsschreiber, damit Doppelposts vermieden werden können?

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    2. „Kein Fan“ verzieht sein Gesicht
      Unerträglich! Ein Gedicht!
      Satire? Pointen? Leider keine!
      Unterirdisch auch die Reime!
      Da soll’s ’ne Fangemeinde geben?
      Ach, das wüßt‘ ich! Nie im Leben!
      Und ganz egal, was andere denken
      Mir geht’s ja nur ums Gegenlenken
      Weil ich den aus Prinzip nicht mag
      Ist heute mein Gegenteilstag:
      Und meine Botschaft für die Welt:
      Ganz gönnerhaft: Na, wem’s gefällt
      Mir jedenfalls gefällt das nicht
      Aber: „Kuck‘ mal, wer da spricht!“

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