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Mitgliederversammlung der CDU AntrifttalDie nötigen Weichen für einen Neuanfang stellen

RUHLKIRCHEN (ol). „In schwierigen Zeiten müssen wir Kurs behalten und den Menschen erklären, für was wir stehen“, begann Antrifttals Bürgermeister Dietmar Krist als Parteivorsitzender die Mitgliederversammlung der CDU Antrifttal im Gasthaus Selzer und hob in seinem Bericht besonders den Ausbau der Kommunikationsnetze in Antrifttal hervor.

Breitband und Mobilfunk seien für den ländlichen Raum essentiell wichtig und auf einem guten Weg. Ernüchternd fiel die Analyse der Bundestagswahl aus. „Über 16 Prozent haben Protest gewählt – ein deutliches Signal“, resümierte Krist in der Pressemitteilung der Antrifttaler Christdemokraten – „und dies trotz des hohen Einsatzes von Helge Braun nicht nur im Kanzleramt, sondern auch im Wahlkreis.“

Im Bund müssten jetzt die nötigen Weichen für einen Neuanfang gestellt werden, betonte Landtagsabgeordneter Michael Ruhl, der die Versammlung zu den Wahlvorgängen leitete. Aber auch in Hessen müsse sich jetzt entscheiden, mit welcher Mannschaft in zwei Jahren die Landtagswahl bestritten werde. „Denn nur, wenn wir auch auf Landesebene inhaltlich und personell gut aufgestellt sind, werden wir die erfolgreiche Politik fortsetzen können“, ist sich Ruhl sicher.

Für 25 Jahre ehrte er Andreas Henke und Dietmar Krist, die sich beide bereits früh im Vorstand der CDU Antrifttal engagierten, Krist als Schatzmeister und Henke lange Jahre als Vorsitzender. Heute steht Krist der Union vor und Henke bekleidet das Amt des Schriftführers.

Beide wurden ebenso wiedergewählt wie der langjährige Stellvertreter Franz-Josef Kreuter. Neu im Vorstand ist Jan Krist als Beisitzer neben Winfried Konle, Harald Fink und Colin Greb, die in ihrem Amt bestätigt wurden. Franz-Josef Selzer fungiert weiter als Mitgliederbeauftragter. Neumitglied Michael Keßler verstärkt die Delegiertenliste.

2 Gedanken zu “Die nötigen Weichen für einen Neuanfang stellen

  1. Dass die Union sich nach der verlorenen Bundestagswahl neu orientieren müsse, wird in den Medien rauf und runter diskutiert (siehe Link im Titel). Christus kam nur bis Eboli und Lenin nur bis Lüdenscheid. Ruhl kam sogar nur bis Ruhlkirchen und weiß deshalb zur angeblich so nötigen Weichenstellung für den Neuanfang nichts von dem zu berichten, was in weltläufigeren CDU-Kreisen diskutiert wird. Und so bleiben Neuanfang und Weichenstellung leere Floskeln. „In schwierigen Zeiten müssen wir Kurs behalten und den Menschen erklären, für was wir stehen“, schallt es da abgedroschen aus dem „Gasthaus Selzer“. Notizen aus der Provinz. Es fährt ein Zug nach Nirgendwo. Man legt die Weiche um, doch der Kurswagen bleibt auf der alten Strecke. Denn „beim Schwager vorn“ im Antrifttal-Express sitzen die altbekannten CDU-Vertreter mit der Ehrennadel für 25-jährige Parteimitgliedschaft. Neu orientieren, so finden die, muss man sich überhaupt nur im Bund. Und auf Landesebene ist nur wichtig, sich „personell und inhaltlich“ so aufstellen, dass die CDU-Mehrheit gesichert bleibt und man so weiter machen kann wie bisher. So viel zur inhaltlichen Neuorientierung.

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  2. Ruhl in Ruhlkirchen. Wie stimmig. Ist aber auch das einzig Stimmige. Werden da jetzt tatsächlich „die nötigen Weichen für einen Neuanfang“ gestellt? In Ruhlkirchen? Mit Hilfe von Herrn Ruhl? Wedelt da nicht der Schwanz mit dem Hund?
    „Trotz des hohen Einsatzes von Helge Braun nicht nur im Kanzleramt, sondern auch im Wahlkreis“ haben die Wähler falsch gewählt, befindet der treffliche Bürgermeister und Christdemokrat Krist. Zumindest phonetisch doch noch was Stimmiges. Brauns Direktmandat fiel an einen Sozen. Ein deutliches Signal. Tätärätää! Aber Signal in welche Richtung? Wer nicht weiß, wo’s lang gehen soll, bläst einfach mal zum Sammeln und ruht sich vom Wahlkampf aus.
    Gut, dass durch den günstigen Listenplatz Brauns Wiedereinzug in den Bundestag erst mal gesichert ist. Ironie der Geschichte: Hätte auch ohne den hohen Einsatz – „nicht nur im Kanzleramt, sondern auch im Wahlkreis“ – hingehauen. Und so bekam dann zur Strafe trotzdem schwarz, wer aus Protest unverständlicherweise braun, rot, grün oder gelb gewählt hatte. Doppel-Ätsch! Die Welt ist voller Wunder.
    Gut dass die nächste Landtagswahl in Hessen noch zwei Jahre entfernt ist. Da kann man den falsch wählenden Wähler von der Falschheit seiner Wahlentscheidung überzeugen, indem man standhaft bleibt und ihm für weitere zwei Jahre anbietet, was was ihn im Bund zur Protestwahl getrieben hatte. Klingt irgendwie… unlogisch. Aber jetzt Mund abwischen und ran an die Ruhlkirchener Handweichen, „in Deutschland mit MOW abgekürzt, bei denen die Umstellung durch die Muskelkraft des Bedieners auf den Umstellhebel wirkt und über die Bockstange auf die Zungenverbindungsstange, die Zungenvorrichtung und ggf. den Weichenverschluss übertragen wird.“ So weit Wikipedia. Und nur der Vollständigkeit halber: „Das Gewicht oder eine Verriegelung des Umstellhebels hält die Weiche in der jeweiligen Endlage fest.“ Und welche „Endlage“ wird nun mit der für nötig gehaltenen großen Weichenstellung nach dem Wahldebakel angesteuert? Im Bund. Aber auch in Hessen? Also erstmal wird so ziemlich die gesamte alte Mannschaft wiedergewählt. „‚Denn nur, wenn wir auch auf Landesebene inhaltlich und personell gut aufgestellt sind, werden wir die erfolgreiche Politik fortsetzen können‘, ist sich Ruhl sicher.“
    Äh, wie jetzt? Die „erfolgreiche Politik“ soll nach der Weichenstellung FORTGESETZT werden??? Und das auch noch von denselben Weichenstellern? Und inwiefern ist man hierdurch auch inhaltlich gut aufgestellt?
    Ein tiefer Blick in den Tunnel von Ruhlkirchen. Vielleicht wartet dort die Antwort. Ein schwarzes Loch. Ganz am Ende brennt noch Licht. Die Erleuchtung? Oder ist es gar der entgegen kommende Zug? Oder gibt es gar keinen Tunnel in Ruhlkirchen?

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