Politik1

FWG Feldatal im Gespräch mit Einzelhändlern aus FeldatalDie Stärke und Solidarität von Feldatal in einem Projekt

FELDATAL (ol). Vor fast einem Jahr wurde das Projekt „Nachbarschaftshilfe“ in Feldatal gegründet, damals noch aus dem Pandemie-Gedanken heraus, älteren Menschen zu helfen. Mittlerweile steht fest: Auch nach der Corona-Pandemie soll das Angebot durch die Ehrenamtlichen weiter bestehen bleiben. Das nahmen die Freien Wähler Feldatal zum Anlass, um einen Blick auf das gemeinnützige Projekt zu werfen und mit den Einzelhändlern ins Gespräch zu kommen.

In der Pressemitteilung der Freien Wähler Gemeinschaft (FWG) in Feldatal heißt es, dass das Angebot der „Nachbarschaftshilfe“ in den vergangenen Monaten fast täglich genutzt wurde. So hat FWG-Mitglied Hans-Dieter Stein mit Andreas Beyeler, dem Marktleiter des Kestricher Teguts, gesprochen. „Ich freue mich, dass die ‚Nachbarschaftshilfe‘ im letzten Jahr ins Leben gerufen wurde“, sagte Beyeler. Er kenne die Situation seiner Kunden ganz genau. Es gebe einige, die den Markt nicht persönlich erreichen können und durch das Hilfsangebot sei es möglich, auch diese mit den gefragten Waren aus seinem Sortiment zu versorgen.

Aufbau und Funktionsweise der Nachbarschaftshilfe erklärte Michael Schneider, der Vorsitzende des Gewerbevereins und Mitglied der FWG: „Die teilnehmenden Händler sowie die rund 15 freiwilligen Fahrer haben sich in einer What’s App Gruppe organisiert.“ Der Händler schreibe bis 13 Uhr in die Gruppe, an wen eine Lieferung erfolgen soll. Noch am selben Tag – zwischen 17 und 19 Uhr – würden die jeweiligen Bestellungen ausgeliefert. Der zeitliche Rahmen ermögliche es, dass sich auch Berufstätige in das Projekt einbringen können. Schneider verrät erfreut: „Ich kenne keine What’s App Gruppe, die so unkompliziert funktioniert.“ Grundsätzlich könne auch der Bürgerbus für die Auslieferungen genutzt werden, allerdings würden die Helfer zur Zeit ihre privaten Autos bevorzugen.

Niemand müsse auf die Waren verzichten

Iris Scharmann vom Edeka-Markt in Köddingen unterhielt sich mit FWG-Mitglied Monika Becker. Scharmann freue sich, dass sie ihren Kunden aus Köddingen – und darüber hinaus – ein breites Sortiment bieten könne. Von drei Bäckereien und einer Metzgerei werde der Markt mit frischen Waren beliefert. „Du musst halt einfach etwas anbieten“, sei ihr Leitsatz. Immer wieder passe sie ihr Warensortiment an, von montags bis samstags habe ihr Markt geöffnet und auch eine Lieferung nach Hause sei möglich, wenn Kunden nicht mehr persönlich kommen können.

Für Joachim Weil – Inhaber von „Kiwis-Markthalle“ in Ermenrod – ist es ebenfalls wichtig, dass seine Kunden gut versorgt sind. Im Gespräch mit Monika Becker erklärte er: „Keiner meiner Kunden muss in der Corona-Zeit auf frisches Obst und Gemüse verzichten“. Kann ein Kunde nicht zur Markthalle kommen, erledige er dessen Belieferung in Eigenorganisation.

Stärke und Solidarität der Feldataler lasse sich im Projekt erkennen

Albrecht Stein von der FWG suchte das Gespräch mit Familie Böck, den Inhabern des Edeka-Marktes in Stumpertenrod. Diese betreibt seit mehreren Generationen einen Einzelhandel und versorgt den Ort mit Getränken und Lebensmitteln des täglichen Bedarfs. Brigitte Böck berichtet, dass sie ihren Kunden täglich frische Back- und Wurstwaren – von einem Metzger aus der näheren Umgebung – anbietet. Wenn ihre Kunden nicht selbst zum Einkaufen kommen können, setze sie sich mit André Zylla in Verbindung, der die „Nachbarschaftshilfe“ in Stumpertenrod organisiere. Anschließend kümmere er sich – oder ein anderer der elf freiwilligen Stumpertenröder Helfer – um die Auslieferung.

Die „Nachbarschaftshilfe“ betont, dass dieser Service auch über die Corona-Zeit hinaus bestehen bleibe. In dem Projekt lasse sich die Stärke und die Solidarität der Feldataler erkennen, findet die FWG. Mit ehrenamtlichem Engagement und Ausdauer haben die Feldataler Lösungen für die aufgetretenen, coronabedingten Probleme gefunden und diese umgesetzt. Wer Lust bekommen habe, sich an dem Projekt zu beteiligen, könne sich direkt mit Michael Schneider in Verbindung setzen.

Ein Gedanke zu “Die Stärke und Solidarität von Feldatal in einem Projekt

  1. Eine ganz elementare, gute Sache und ein gutes Beispiel dafür, dass eine aus der Not geborene Idee über das auslösende Ereignis hinaus trägt, weil sie zugleich eine Lücke in der alltäglichen Daseinsvorsorge schließt. Alle grünen Daumen für diese Initiative und ein Lob auch für alle Kommunalpolitiker und Einzelhändler, die sich der Aufgabe, „Kümmerer“ vor Ort zu sein, nicht verschließen!

    18
    1

Comments are closed.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren