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Dannenröder Wald: Evangelisches Dekanat Vogelsberg bietet Raum für alle Beteiligten und sucht ehrenamtliche MitwirkendeMit Friedensandachten, Ruheräumen und Beobachtungen zur Deeskalation beitragen

VOGELSBERG (ol). Der Widerstand gegen die Rodung weiter Teile des Dannenröder Forst zum Weiterbau der A49 hört nicht auf. Alle rechtlichen Wege, die Bauarbeiten doch noch zu stoppen, scheinen erschöpft, sodass nun damit zu rechnen ist, dass ab dem 1. Oktober die Camps der Umweltaktivisten vor Ort geräumt werden. Das Evangelische Dekanat Vogelsberg hatte in einer Verlautbarung vom Juli dieses Jahres einen ressourcenschonenden und verantwortungsbewussten Umgang mit der Schöpfung angemahnt.

In der Pressemitteilung des Dekanats heißt es, im Verlauf der Entwicklung sieht sich die Kirche vor Ort nun in der Pflicht, eine deeskalierende Haltung einzunehmen und einen friedlichen Umgang aller beteiligten Parteien miteinander zu unterstützen. Dafür bietet das Dekanat unter Federführung von Ralf Müller, dem Referenten für Bildung und Ökumene, regelmäßige Friedensandachten an und stellt Ruheräume sowohl für die Demonstranten als auch für die Polizei zu Verfügung. Hier wird es auch Möglichkeiten für Gespräche und Seelsorge geben. Gleichzeitig entsendet das Dekanat Beobachter in den Wald, die sich ein Bild von der Lage und den Aktivitäten aller Beteiligten im Verlauf des Geschehens machen sollen. Bei allen Angeboten und Vorhaben spielen Neutralität und Allparteilichkeit eine wichtige Rolle.

„Viele von uns haben eine Meinung zum Weiterbau der A49“, so Müller, „doch diese darf im Deeskalations- und Beobachtungsbereich keine Rolle spielen. Für uns ist wichtig, unsere kirchliche Haltung mit Leben zu füllen.“ Dekanin Dr. Dorette Seibert erläutert: „Als Kirche stehen wir für die biblischen Werte der Nächstenliebe und des Friedens. Deswegen lehnen wir jegliche Form von Gewalt, gegen Menschen ebenso wie gegen Sachen, ab.“

Aus diesem Grund stellt die Kirchengemeinde Maulbach, Appenrod und Dannenrod einen Ruhe- und Rückzugsort für Demonstranten zur Verfügung. Vor der Kirche selbst wird bereits ab dem 25. September jeden Freitag um 17.30 Uhr ein Friedensgebet stattfinden, zu dem Pfarrer Alexander Starck einlädt. Die Kirchengemeinde Kirtorf wird, sofern hier die Polizei ihr Quartier aufschlägt, Ruheräume für die Einsatzkräfte bereitstellen. Hierfür ist Pfarrerin Rahel Burkholz die Ansprechpartnerin.

Darüber hinaus sollen ehrenamtliche Beobachterinnen und Beobachter vor Ort an die Einsatzleitung der Kirche berichten. „Wir möchten mit dieser Maßnahme eine Art Gegenöffentlichkeit herstellen“, erklärt Müller. „Damit wollen wir eine weitere Informationsquelle liefern, jenseits der von den jeweiligen Konfliktparteien gefilterten Darstellungen, die an die Presse gehen.“ Außerdem sollen die Ehrenamtlichen den Menschen vor Ort mit ganz praktischen Informationen weiterhelfen. Dazu gehören Information über die Deeskalationsbeiträge der Kirche vor Ort (Was ist wo?) und Antworten auf Fragen zu Infrastruktur (Standorte Toiletten, Arztpraxen, Supermärkte, ÖPNV etc.).

„Wir werden unsere ehrenamtlichen Helfer gut einweisen und auf ihre Aufgabe vorbereiten“, versichert Müller, der das Angebot des Dekanats mit den Konfliktparteien abgestimmt hat. „Der Ausbau der A49 hat viele Facetten – wir wissen deutlich um die Schwierigkeiten, die das jetzige Stadium für alle Beteiligten birgt. Und wir hoffen, dass wir mit unseren Maßnahmen ein wenig Ruhe und Besonnenheit vor Ort schaffen können.“ Wer sich als ehrenamtliche Helferin oder Helfer vor Ort zur Verfügung stellen möchte, kann sich bei Ralf Müller im Evangelischen Dekanat melden (ralf.mueller@ekhn.de, 06631/9114918, 0174/4458882).

11 Gedanken zu “Mit Friedensandachten, Ruheräumen und Beobachtungen zur Deeskalation beitragen

  1. Die Idee scheint auf den ersten Blick gut, ja selbstlos. Auf den zweiten Blick aber erweist die Kirche ihren freiwilligen Beobachtern einen Bärendienst. Sie sind weder geschult noch erfahren in so einem Job. Sie sollen neutral berichten und werden wohl doch, selbst unbewusst, ihre eigene Meinung mit einfließen lassen. Und auf diese Weise werden sie von der wohlmeinenden Kirche verheizt, jede Seite wird sich missverstanden und reingelegt vorkommen.
    Und die Hauptamtlichen Vertreter der Kirche halten sich hübsch raus und schauen freundlich aus der Soutane.

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    1. Ja genau so wird es sein das ist nur Blinder Aktionismus der Kirche ohne Sinn und Verstand.

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  2. Auch und gerade in der Kirche machen sich Bürger gedanken wie es, weiter geht mit unserer Umwelt.Was Glauben bedeutet das ist eine gute Frage?.Die Erde gehört uns nicht sondern sie ist nur geliehen, und mit etwas geliehen sollten wir sorgsam mit umgehen.Dumme Sprüche Helfen da nicht weiter:

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  3. Übersetzt heißt das also: Die Kirche hängt den Gegnern ein gelbes Jäckchen über und verkauft deren „Beobachtungen“ an die Presse als „neutral“. Alle sind parteiisch in der Region und niemand wird seine Parteilichkeit wegen einem gelben Jäckchen ablegen. Für wie dumm halten Sie uns eigentlich? Ich wette, dass sich diese ach so mitmenschliche Aktion Frau Schlemmer ausgedacht hat.

    Herr Müller, wie stehen Sie dazu, dass sich hier junge Menschen, die noch nichts vom Leben wissen, wegen ein paar Bäumen in Lebensgefahr bringen?
    Dass Sie wegschauen und kein Wort verlieren, dass zeigt dass Sie den Respekt vor dem menschlichen Leben verloren haben.
    Wenn es Tote gibt, lassen wir diesen Text vergrößern und an Ihr Dekanat nageln. Oder ist Ihnen sprühen lieber, so wie es Ihre „Freunde“ in Gießen getan haben.

    Sie lassen sich hier von Leuten, die unsere Demokratie mit Füßen treten, benutzen.

    Sie verhalten sich demokratie- und menschenfeindlich. Ich möchte deshalb Ihrer Kirche nicht länger angehören.

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    1. Hallo Tim,

      treten Sie aus. Sie haben den Auftrag der Kirchen und des christlichen Glaubens eh nicht verstanden.

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    2. @Tim:
      Vielleicht haben Sie ja mal den Arsch in der Hose und nennen mal Ihren kompletten Namen, wenn Sie schon Frau Schlemmer hier jeden Tag auf’s Neue diskreditieren!

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    3. @Tim

      Was sind Sie nur für ein Mensch. Zu jedem Thema in diesem Forum verbreiten Sie Ihre menschenverachtenden Kommentare. Sie holen gegenüber Herrn Müller die Moralkeule hervor und drohen ihm im nächsten Satz mit Vergeltungsmassnahmen. Sie sind weder ein Christ noch ein Mensch der seinen eigenen moralischen Ansprüchen genügt. Sie benutzen wechselndende Pseudonyme, momentan ist gerade Tim dran, und glauben ernsthaft, dass niemand ihre Spielchen durchschaut. Gehen Sie doch einmal mit Ihrer wahren Identität an die Öffentlichkeit. Dazu sind Sie aber wahrscheinlich zu feige. Herr Lehrer.

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    4. Woher kommt dieser krankhafte Hass auf die Kirche.
      Wie wäre es sich einfach mal mit den Leuten zu unterhalten, anstatt kübelweise Hass auf sie auszuschütten?

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  4. Wäre ich nicht bereits ausgetreten: Jetzt würde ich es.

    Die EKHN sollte sich sinnvollerweise erst einmal mit ihrem eigenen Thema auseinandersetzen und klären, was denn genau ihr Kern ist und was die Grundlagen ihres christliche Glaubens bedeuten, bevor sie in anderen Lebensbereichen um Aufmerksamheit heischt und wildert. Den Mitgliederschwund werdet Ihr so jedenfalls nicht aufhalten. Peinliche PR-Aktion.

    Erkenne dich selbst!

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  5. Finde ich eine sehr gute Idee. Ich hoffe das sie von allen Seiten rege genutzt wird.

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  6. Das gibt mir den Rest.Ich werde aus der Kirche austreten.
    Die christlichen Kirchen schaffen sich selbst ab. Traurig wo die sich überall reinhängen. In x Ländern werden Christen verfolgt und im eigenen Land beschimpft,kümmert euch lieber darum. Und was immer wieder auffällt die Arbeit sollen Ehrenamtliche machen.

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