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Weltladen Alsfeld gibt MwSt-Senkung an Produzenten weiterGlobale Solidarität unter #fairwertsteuer

ALSFELD (ol). Gemeinsam mit vielen anderen Weltläden beteiligt sich der Weltladen Alsfeld an der ‚Aktion #fairwertsteuer‘. Die Mehrwertsteuer geht hier weder an die Kundinnen und Kunden noch bleibt sie in den Läden: Sie wird an die Ärmsten der Lieferanten in den Ländern des Südens ausgezahlt.

Seit wenigen Tagen ist sie in Kraft und hat zunächst für viel Bewegung im Handel gesorgt: Preisschilder mussten umgeschrieben, Kassensysteme umprogrammiert werden. Auch der Alsfelder Weltladen hat die Mehrwertsteuer seiner Preise gesenkt – obwohl die Kundinnen und Kunden dies nicht direkt auf dem Preisschild, sondern erst auf dem Kassenzettel sehen, heißt es in der Pressemitteilung des Weltladens.

„Bei uns wird aus der Mehrwertsteuer die Fairwertsteuer“, freut sich Vereinsvorsitzende Hildegard Maaß über die gelungene Aktion des Weltladen-Dachverbands, an dem verschiedene Fair-Handels-Unternehmen und zahlreiche Weltläden in ganz Deutschland teilnehmen. „Mit der ‚Aktion #fairwertsteuer‘ leisten wir einen Beitrag zu globaler Solidarität, denn in den Ländern unserer Produzentinnen und Produzenten gibt es keine staatliche Unterstützung, keine Schutzschirme, keine funktionierenden Sozial- und Gesundheitssysteme.“

Von den Auswirkungen der Pandemie betroffen sind demnach besonders die Ärmsten der Armen. Die Lieferanten der Weltläden sitzen in Afrika, Lateinamerika, Asien. Viele von ihnen können wegen der Ausgangssperren derzeit nicht in ihren Werkstätten arbeiten, in die kleinen Werkstätten in den Häusern und Hütten kommen keine Rohstoffe, fertige Ware kann nicht ausgeliefert und verschifft werden. Auch der Verkauf im Inland sei in vielen Regionen weitgehend zum Erliegen gekommen. In diesen Krisenzeiten handeln Weltläden anders. „Mit der ‚Aktion #fairwertsteuer‘ geben wir die Mehrwertsteuer-Absenkung an einen Fonds zur Unterstützung von Handelspartnern weiter, die besonders von der Krise betroffen sind. So zeigen wir, dass wir auch in schweren Zeiten fest an der Seite unserer Partner stehen“, heißt es vom Weltladen-Dachverband.

In Alsfeld wie in vielen anderen Weltläden seien daher die Preise für die Kundinnen und Kunden gleichgeblieben. „In der Regel kaufen die Menschen bei uns im Durchschnitt für 15 Euro ein – die Ersparnis von 30 Cent dürfte sich dabei kaum auswirken“, so der Ansatz hinter der Idee: „In der Summe aller teilnehmenden Weltläden jedoch können wir damit für die Menschen in den Herkunftsländern viel bewirken.“

Mit dieser Aktion stärken die Weltläden weiter ihre fairen Lieferketten und stabilisieren die Grundlage des fairen Handels auch in Krisenzeiten. „Und mit dem Verzicht auf den Vorteil durch die Mehrwertsteuersenkung beteiligen sich unsere Kundinnen und Kunden an dieser sinnvollen Idee“, so Maaß abschließend. Wer sich also darüber wundert, dass im Alsfelder Weltladen nicht umetikettiert ist, der kann sich gerne vor Ort oder im Netz über die Durchführung der Aktion #fariwertsteuer informieren.

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