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Vogelsberger Linke äußert sich zu den Ankündigungen von Sti und KamaxVogelsberger Linke fordert geförderten Arbeitsmarkt und Beschäftigungsgesellschaft

VOGELSBERG (ol). Die Ankündigungen der Sti, das Werk in Grebenhain zu schließen, und der Kamax, Beschäftigte in dreistelliger Größenordnung entlassen zu wollen, sind alarmierend und erfordern Initiativen der Kreispolitik – in Form eines geförderten Arbeitsmarkts und einer Beschäftigungsgesellschaft. Das jedenfalls fordert die Vogelsberger Linke in einer Pressemitteilung.

Zuerst liegt es in der Verantwortung der Firmenleitungen, Konzepte vorzulegen und den Mitarbeitern Angebote für eine Weiterbeschäftigung zu machen, heißt es in der Presseerklärung der Linken weiter. Gleichzeitig müsse aber mit Beteiligung der Unternehmen im Vogelsberg ein vor allem öffentlich finanzierter Arbeitsmarkt geschaffen werden und die Arbeit einer Beschäftigungsgesellschaft in kommunaler Verantwortung reorganisiert werden. „Jetzt rächt es sich, dass CDU und SPD die Neue Arbeit in die Insolvenz haben gehen lassen und die Vogelsberg Consult auf Sparflamme in die Kreisverwaltung transferiert wurde“, erklärt Dietmar Schnell von der Linksfraktion.

Sti und Kamax gehören zu den größten Arbeitgebern im Vogelsberg und würden eine enorme Verantwortung für die Region tragen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass durch die Corona-Pandemie verstärkte wirtschaftliche Probleme nun genutzt werden, um schon länger gehegte Umstrukturierungen und Personalabbau durchzuführen, vermutet die Linke.

Schon nach vorangegangenen Krisen hatte Sti nach heftigen Protesten Bestandsschutz für den Standort und die Beschäftigten zugesichert, aber nur bis 2018. Die seinerzeit versprochenen Investitionen seien nicht erfolgt. Es sei bitter, dass nun die Beschäftigten nach mehreren Fehlentscheidungen des Managements die Zeche bezahlen sollen, heißt es aus dem Betriebsrat.

Bei der Kamax bestehe ein Tarifvertrag, der betriebsbedingte Kündigungen eigentlich ausschließt. Die Unternehmensleitung wolle nun aufgrund von Sonderklauseln zum Mittel massiven Personalabbaus greifen. 720 Vogelsberger Betriebe seien in Kurzarbeit, davon betroffen sind etwa 7.700 Beschäftigte. „Es besteht die Gefahr, dass es bald Mitteilungen über weitere Kündigungsabsichten geben wird, besonders bei Firmen, die mit der Autobranche zusammenhängen“, sagt Michael Riese. „Vor dem Hintergrund dieser Gefahren brauchen wir unbedingt wieder einen öffentlichen Beschäftigungssektor und eine Qualifizierungsgesellschaft. Es gibt eine Menge Beschäftigungsbedarf bei Berufen der persönlichen und sozialen Dienstleistungen, in sogenannten Care- bzw. Sorgeberufen.“

2 Gedanken zu “Vogelsberger Linke fordert geförderten Arbeitsmarkt und Beschäftigungsgesellschaft

  1. …liegt holdes Bescheiden.

    Ach ja, was sind doch zwölf Jahre Vogelschiss gegen 1000 Jahre Vogelsberger Mitte?
    Dort – in der Vogelsberger Mitte – obwalten kindliche Vorstellungen einer dichotomischen Gesellschaftsordnung. Unten bin ich, der „kleine Mann“. Oben ist die Obrigkeit. Deshalb heißt die ja auch so. Das Denken soll man den Pferden überlassen, denn die haben die größeren Köpfe. Oder man überlässt es den Großkopferten, die sich Pferde leisten können, und dann auch noch die mit den großen Köpfen finanzieren.
    Die Normalbürger und Arbeitnehmer sind natürlich nur die kleinen Kinder. Ewiglich und immerdar / Wie’s schon bei Martin Luther war.
    Die Obrigkeit inklusive der Unternehmer sind die „Eltern“ und schränken die Begehrlichkeit des ewig quengelnden Nachwuchses ein. „Kinder, die was wollen, kriegen was auf die Bollen!“ / „Bist du zu unbescheiden, könn‘ wir dich nicht mehr leiden!“ Und am Ende stammelt alles das schöne Gebet von Eduard Möricke: „Wollest mit Freuden / Und wollest mit Leiden / Mich nicht überschütten! Kann man übrigens auch singen (https://www.youtube.com/watch?v=933LwQ1QQ4E). Dann klingt es noch mehr nach „Mitte“, staatsbürgerlicher Reife und gemeinschaftsdienlichem Verzicht.
    „Ich bin ein kleiner König / Gib mir nicht zu wenig!“ Na, da besteht wohl im Kapitalismus keine ernsthafte Gefahr. Denken die aus der Mitte immer noch.
    Nee, nee, Freunde! Diese Zeiten sind vorbei. Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr!

  2. Die Vogelsberger Linke ist so ein bisschen wie ein kleines Kind: ich will, ich will, ich will.

    Und kleine Kinder machen sich auch keine Gedanken darüber, wie teuer etwas ist und wie es die Eltern bezahlen sollen.

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