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Jahreshauptversammlung des Evangelischen Frauenchors - Fehlender Nachwuchs als UrsacheEnde des Evangelischen Frauenchors besiegelt

EUDORF (ol). Es kam schleichend, aber doch in dieser Schnelle unverhofft: Das Ende des Evangelischen Frauenchors in Eudorf ist besiegelt. Der Ausfall von einigen Sängerinnen durch gesundheitliche und familiäre Probleme, ließen den Verantwortlichen keine andere Wahl als den Chor aufzulösen, erklärte die Vorsitzende Rita Müller auf der letzten Jahreshauptversammlung, die im Hotel Schäferhof stattfand.

In der Pressemitteilung heißt es, dass es das in 68 Jahre nicht gegeben hatte, dass der Chor die Jahreshauptversammlung nicht musikalisch eröffnete. Aber die fröhliche Gemeinschaft, so wie es schon immer in der Geschichte des Chores gab, blieb auch an diesem Abend erhalten. Die Vorsitzende berichtete über ein sehr schwieriges Jahr, weil die Anzahl der Sängerinnen aus den angesprochenen Gründen so niedrig gewesen sei, dass oft eine Probe ausfallen musste.

Obwohl Chorleiterin Anke Leiser nie den Mut und das Durchhaltevermögen verloren, hätte es keine andere alternative Entscheidung gegeben. Sie dankte allen Mitgliedern und Sängerinnen für die erbrachte Leistung und Einsatz und überreichte den letzten Vorstandsmitgliedern Christel Merle, Hilde Janik, Giesela Schäfer, Ursula Hölscher, Dagmar Moyses und Helga Rüger ein persönliches Geschenk. Ein besonderes Lob bekam Dirigentin Anke Leiser, weil sie 30 Jahre als Chorleiterin fungierte und mit viel Leidenschaft und Herzblut das Amt ausführte.

Rechnerin Helga Rüger gab einen soliden Kassenbestand bekannt, und die Prüferinnen Ursula Pachowiz und Ute Richter bescheinigten eine korrekte Buch – und Belegführung. Schriftführerin Dagmar Moyses verlas das letzte Protokoll, und gab einen kurzen Tätigkeitsbericht. Wobei man noch 26 Singstunden und drei Auftritte absolvierte. Ihr Motto sei es immer gewesen: „Wer nicht kämpft hat schon verloren“, erklärte Chorleiterin Anke Leiser.

Merle: „Ein Dorf ohne Vereine sei ein Dorf ohne Seele“

Aber leider habe der Kampf ein schnelles Ende gefunden und mit Tränen in den Augen könne man sich nur an die Erlebnisse des Chores erinnern. Es tue weh wenn man das Kapitel des Frauenchores zuschlagen müsse, sagte Pfarrer Horst Nold, mit dem Hinweis, dass es doch eine zwiespältige Situation sei, denn der gewohnte Ablauf der Ereignisse in der Jahreshauptversammlung sei nun Vergangenheit. Es sei eine menschliche Begebenheitskultur in dem Chor entstanden die man vermissen werde. Er dankte dem Vorstand und allen Mitgliedern für die große Unterstützung.

„Ein Dorf ohne Vereine sei ein Dorf ohne Seele“, argumentierte Ortsvorsteher Edgar Merle. Auch wenn es nur ein Chor sei der aufhören musste, sei das ein Verlust für die kulturelle Gemeinde. Der Chor habe für viele Frauen eine vertraute Heimat bedeutet, wo man die sozialen Kontakte suchte und fand und der Einsamkeit im Alter entgegnete. Man könne nur mit Freude auf die Geschehnisse zurückblicken, denn die Erinnerungen seien die Wärmflaschen für die Seele. Auch er dankte allen Beteiligten für das große Engagement.

Für 60 Jahre aktives Singen bekam Giesela Schäfer eine Urkunde mit Dank und Anerkennung, sowie einen Blumenstrauss überreicht, ebenso Dagmar Moyses für 25 Jahre. Auch Anke Leiser bekam einen Blumengebinde. Mit einem gemeinsames Essen und anschliessendem gemütlichen Beisammensein beendete man das Bestehen des evangelischen Frauenchores.

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