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Baustellenpartys der Stadt gehen mit Schellengassen-Sanierung in die nächste RundeAlsfelder Amtsgericht wird zum Bierkönig

ALSFELD. Sie waren wohl die Erfolgsgeschichte des letzten Jahres: Die Baustellenpartys der Stadt auf dem Marktplatz. Monatlich sollten die über die heiße Bauphase hinweg dafür sorgen, dass die Alsfelder trotz Baggi, Mixi und Rollo den Weg in die Stadtmitte finden. Der Marktplatz war aber nur das Warm-Up, auf der gesperrten Schellengasse geht es in diesem Jahr weiter. Eimersaufen inklusive.

„Alsfeld ist bereit für so ein Event“, lautete das stadtbekannte Fazit, das auch Alsfelds Wirtschaftsförderer Uwe Eifert aufgriff. Vier Monate lang organisierte die Stadt vier einzigartige Partys, die es so in der Stadt einfach noch nicht gegeben hat, jeden Monat eine. Der Erfolg sprach für sich: „Konstant hatten wir bei jeder Party mindestens zehn Besucher“, freute sich Eifert. Bis zum ersten Lied wurde richtig Party gemacht, ekstatisch getanzt – laut und voller Freude.

„Die Resonanz war riesig. Es hat uns selbst überrascht, dass die Alsfelder wirklich kamen“, sagte auch Bürgermeister Stephan Paule. Immer wieder habe man von den Gästen zu hören bekommen, dass es die beste Party des Lebens gewesen sei – mit Abstand. Sogar, so erklärte es Paule, die Silent-Party in einem Schwimmbad der Region hätten die Baustellenpartys noch getoppt. Grund genug, sie auch in diesem Jahr wieder zu veranstalten.

Locations en masse

Locations dafür gibt es laut Paule genug. „Die Baustelle in der Schillerstraße oder am Lieden. Auch der Marktplatzausbau geht weiter und rund um den Schwälmer Brunnen wird dann gebaut. Der Schnepfenhain und auch die Blaupfütze sollen gemacht werden“, zählte der Bürgermeister exemplarisch auf. Allerding erfülle nur eine Baustelle die Anforderungen, um die Partys zu wahrem Erfolg zu führen: Die Baustelle der Schellengasse. „Über ein Jahr ist die gesperrt – das ist doch perfekt. um da ordentlich Gas zu geben.“

Und wahrlich, Gas geben will die Stadt wirklich – mit einem berühmten Vorbild. „Das was auf der Schinkenstraße auf Mallorca funktioniert, geht auf der Schellengasse schon lange“, gab Eifert als Anregung. Kurzum: Eine Filiale der berühmten Party-Location „Bierkönig“ kommt auf befristete Zeit in die Stadt, mitunter, um den Tourismus auch trotz fehlender Durchfahrt über die stickstoffbelastete Straße in die Stadt zu locken. Eine Win-Win-Situation für alle.

Keine Kosten und Mühen gescheut

„Wir haben mal wieder keine Kosten und Mühen gescheut, auch wenn es nicht ganz einfach war. Wer den Bierkönig auf seinen 5.000 Quadratmetern mit den verschiedenen Terrassen kennt, der weiß, dass es nicht leicht gewesen ist, hier in Alsfeld etwas passendes zu finden“, rechtfertigte Eifert. Gelungen ist es dem eingespielten Duo dann doch: Das Gebäude vom Amtsgericht wird für ein Jahr die neue Heimat für den Bierkönig. Die Größe passt wie angegossen, die Lage ist optimal. Viel, so sagte es Paule, passiere dort sowieso nicht. „Die paar Verhandlungen für Schwarzfahrer können unterdessen in Gießen mit übernommen werden“, erklärte das Stadtoberhaupt. Allerdings müssten die Alsfelder versprechen, sich in diesem Jahr möglichst keine Straftaten zuschulden zu kommen lassen – oder jedenfalls nur solche, die vor dem Gießener Landesgericht verhandelt werden könnten.

356 Tage lang es soll nun auf der Schellengasse so zugehen, als wäre man direkt am Ballermann. „Eimer-Saufen, Towers mit Wodka-Lemon, Ballermann-Partys und hoffentlich gutes Wetter wird es dort jeden Abend geben und auch den ein oder anderen Künstler konnten wir schon für unsere Idee begeistern“, freuen sich die beiden. Und sollte die Sonne mal nicht mitspielen, wolle man mit weiteren LED-Leuchten an den Straßenlaternen aushelfen. „Damit tun wir gleich wieder etwas für das Klima“, freut sich auch Alsfelds Klimaschutzmanager Thomas Twerdochlib. Zur Reduzierung der Stickoxide an der Straße trage schließlich die Vollsperrung schon bei.

Ein Wermutstropfen bleibt bei aller Vorfreunde am Ende dann doch: Der wahre König von Mallorca, Jürgen Drews, wird wohl nicht nach Alsfeld kommen. „Er wollte dann doch lieber auf der Insel bleiben, mit der Stadt hat das aber nichts zu tun“, betonte Paule. Für Geld macht man dann wohl doch nicht alles.

Ein dreifach donnerndes Helau!
Helau liebe Närrinnen und Narren, was wäre Fasching ohne Krebbelzeitung? Genau, es wäre wie Fußball ohne Ball, Currywurst ohne Curry oder Alsfeld ohne sein Rathaus – nicht vollständig. Daher haben wir von Oberhessen-live uns dazu entschieden, in diesem Jahr wieder in kleinem Maße die „Oberhessen-live Krebbelzeitung“ zu entwerfen und somit das närrische, bunte Treiben einen Tag vor dem Ende der fünften Jahreszeit zu begleiten.

Das Redaktionsteam der „Oberhessen-live Krebbelzeitung“ möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es sich bei den vorliegenden Artikeln um närrische Nachrichten handelt, die nur zur Fastnachtszeit erscheinen. Die Artikel reichen bis in die vergangene Fastnachtssaison zurück und wir erheben keinen Anspruch darauf, dass sie brandaktuell sind. Ebenso möchten wir darauf hinweisen, dass wir keinen Wert auf den Wahrheitsgehalt der Artikel gelegt haben: Einige sind frei erfunden, andere enthalten zumindest einen kleinen Kern an Wahrheit. Die „Oberhessen-live Krebbelzeitung“ lebt von Gerüchten und erfundenen Geschichten.

2 Gedanken zu “Alsfelder Amtsgericht wird zum Bierkönig

    1. Echt Ironie, oder? Ehemaliger „Pranger“ wird Shisha-Bar! Firma Kimm erweitert ihr Sortiment. Ja, das (LOL) wäre ein lustiger Einfall gewesen!

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