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Asklepios Klinikum Schwalmstadt bietet Zusatzweiterbildung der Notfall- und Rettungsmedizin anWeiterbilden und Leben retten

SCHWALMSTADT (ol). Um als Notärzte die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin zu erlangen, ist ein rund 80-stündiges Seminar mit möglichst praxisnahe Szenarien notwendig. Ein solches Seminar fand vor Kurzem in der Asklepios Klinik in Schwalmstadt statt. Dabei wurden die einzelnen Schritte der Patientenversorgung in den unterschiedlichsten Notfallsituationen durchgespielt und Vorträge zu unterschiedlichen notfallmedizinischen Themen gehalten.

Ein Vater versucht seine Kinder umzubringen und legt sie in Müllsäcke in den Kofferraum seines Autos. Er selber sprengt sich im Anschluss, sitzend im PKW, mit einer Handgranate den Bauch weg. Dann treffen die Rettungskräfte ein und finden den toten Vater im Auto vor. Sie entdecken aber auch eine Sprengfalle die auf dem Beifahrersitz ist und werden sich aufgrund von Explosionsgefahr zurückziehen. Plötzlich hören sie ein Baby weinen aus dem Kofferraum. Was dann? Diese Szenerie des tatsächlich passierten Fällen, ist ein Teil des Übungsprogramms der Zusatzweiterbildung „Notfallmedizin“ der kooperierenden Kliniken Asklepios Schwalmstadt und Elisabeth-Krankenhaus in Kassel, die sehr großen Zuspruch fand.

In der Pressemitteilung der Klinik heißt es, dazu fand erneut das 80-stündige Seminar zur Erlangung der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin für Notärzte statt. „Von Samstag bis Samstag wurden jeden Tag die einzelnen Schritte der Patientenversorgung in den unterschiedlichsten Notfallsituationen durchgespielt und Vorträge zu unterschiedlichen notfallmedizinischen Themen gehalten. Die Rettung eines Patienten mit offenen Knochenbrüchen aus einer Grube oder die Bergung von mehreren Verletzen und Toten bei einem schweren Verkehrsunfall sind nur einige der durchlebten Simulationsvarianten“, erklärte Dr. Andreas Hettel, Chefarzt der Klinik für Anästhesie-, Intensiv- und Notfallmedizin an den Asklepios Schwalm-Eder-Kliniken, der selbst seit vielen Jahren als aktiver und leitender Notarzt tätig ist.

Foto: Asklepios Klinik Schwalmstadt

Die Zusatzweiterbildung „Notfallmedizin“ werde in der Region Nordhessen bereits seit 2004 regelmäßig durchgeführt. Dieses Jahr übernahm Dr. Hettel zum ersten Mal die wissenschaftliche und ärztliche Leitung vom langjährigen Leiter des erfolgreichen Kurses des Dr. Armin Jost. Dr. Hettel fügt stolz hinzu, dass das Seminar auch im September erneut reibungslos und erfolgreich vor Ort verlaufen sei. Durchgeführt wurde die Zusatzweiterbildung von Dr. Hettel mit Unterstützung des organisatorischen Leiters Jochen Radtke, dem Team Rettungsmedizin- Nordhessen, und den stellvertretenden Seminarleitern, Dr. Michael Kind aus dem Elisabeth-Krankenhaus Kassel und Patrick Müller-Nolte, dem Ärztlichen Leiter der Zentralen Notaufnahme Asklepios Schwalm-Eder.

„Wichtig ist die Aufmachung und Konzeption des gesamten Seminar-Settings“, betonte Chefarzt Dr. Hettel. „Notfallmedizin praxisnah und effektiv zu vermitteln gelingt nur in einem begrenzten Rahmen, weshalb wir uns für eine maximale Anzahl von 35 Teilnehmern entschieden haben. In dieser überschaubaren Gruppengröße sind Übungen wie der Luftröhrenschnitt und Thoraxdrainage, die Ausführung einer Herzmassage sowie die korrekte Anwendung von Rettungsmitteln, wie beispielsweise Halskrause, Spineboard, Vakuummatratze, und Schienung, zu vermitteln und in Perfektion zu lernen.“

Die intensive Weiterbildungswoche mündete in einen sogenannten „Traumatag“. Durch die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr in Ziegenhain und ihrem professionellem Equipment wie Drehleiter, Schleifkorbtrage und Co. konnten unterschiedlichste Einsätze lebensecht nachgestellt und geübt werden.

Um realistische Unfalldarstellungen zu erreichen wurde der Kurs von „Crash-Art.de“ unterstützt. Professionelle Unfalldarsteller führten in diesem Rahmen realistische Fallbeispiele und Szenarien inklusive schreiender Unfallzeugen bis hin zu Schwerverletzten durch. Der nächste Kurs findet vom 9. Mai 2020 bis zum 16. Mai 2020 im Elisabeth-Krankenhaus in Kassel statt.

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