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34.000 Euro für die neue Technik investiertAntrifttaler Feuerwehr alarmiert ab sofort digital

ANTRIFTTAL (ol). Seit vergangenem Wochenende werden die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren von Ruhlkirchen und Seibelsdorf digital alarmiert. Während es in den letzten Wochen vermehrt Kritik über die Digitalmelder gab, zeigten sich die Brandschützer aus Antrifttal zufrieden mit der neuen Alarmierung. In den kommenden Wochen sollen auch die Feuerwehren aus Bernsburg, Ohmes und Vockenrod umgestellt werden.

„Die Technik ist jetzt voll in unseren Einsatzablauf integriert“, verkündet Gemeindebrandinspektor Franz-Josef Kreuter. Wie Antrifttals Bürgermester Dietmar Krist erzählt, hat die Gemeinde 64 digitale Meldeempfänger angeschafft und für rund 34.000 Euro in die neue Technik investiert. Weiter heißt es in der Pressemitteilung des Kreises, das Land habe Zuschüsse in Höhe von 11.000 Euro bewilligt. Unbezahlbar aber seien die über 60 ehrenamtlichen Stunden, die Franz-Josef Kreuter gemeinsam mit seinem Stellvertreter Sören Beyer und Funkbeauftragter Udo Pfeffer in die Programmierung der Empfänger gesteckt hätten.

Jeder einzelne Empfänger müsse mit den einzelnen Alarmierungsschleifen für die unterschiedlichen Einsatzszenarien versehen werden. Hinzu kam die Schulung für die Einsatzkräfte mit einem theoretischen Teil und der Probealarmierung. Das Gerät sei an das digitale Funknetz BOS, das einheitliche Netz für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben der Bundesanstalt für Behörden, gekoppelt.

Werde ein Alarm in der Zentrale gemeldet, versende die Zentrale Leitstelle in Lauterbach an die 64 Feuerwehrleute per Digitalfunk unmittelbar Informationen über Ort, Einsatzgrund und Zeit des Vorfalls per Textnachricht auf das Display des Geräts. Die Einsatzkräfte können dann per Knopfdruck angeben, ob sie für den Einsatz zur Verfügung stehen. Im Feuerwehrgerätehaus in Ruhlkirchen laufen dann die Informationen zusammen und auf dem Monitor erscheinen dort die Namen Rot, für die Einsatzkräfte,
die nicht zur Verfügung stehen, und grün für die bereitstehenden Kräfte. „Das erleichtert die Planung enorm“, sagte Gemeindebrandinspektor Kreuter.

Nur positive Erfahrungen mit Umstellung zur digitalen Alarmierung

„Wir haben bei der Umstellung von der analogen zur digitalen Alarmierung nur positive Erfahrungen gemacht“, ziehen Kreuter und Krist eine erste Bilanz. Durch die Umstellung auf die digitalen Melder habe man eine deutlich höhere Reichweite. „Wir erreichen jetzt alle Einsatzkräfte direkt.“ Die Einsatzleitung erfahre jetzt unmittelbar, ob der Alarm den Empfänger erreicht habe. Ein wesentlicher Vorteil: „Die Leiter können den Einsatz bereits auf der Hinfahrt planen, da sie wissen, wieviel Personal für den Einsatz bereitsteht“, sagte der Gemeindebrandinspektor.

Die örtlichen Sirenen ersetzen die neuen Melder aber nicht. Die Bevölkerung werde im Katastrophenfall und bei Bränden bis 2022 weiterhin analog alarmiert, bevor auch die Sirenen auf digitale Alarmierung umgestellt werden. Auch der Funk funktioniere bereits digital. Hierzu wurden alle Feuerwehrfahrzeuge von den Einsatzkräften selbst in weiteren etlichen Stunden umgebaut.

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