Blaulicht1

Firma will rund 26.000 Euro nicht zahlenKreis bleibt bislang auf Kosten von Altöl-Havarie sitzen

ALSFELD (pw). Die Altöl-Havarie von Alsfeld aus dem Jahr 2017 beschäftigt noch immer die Behörden. Bei dem Unglück waren rund 2.000 Liter Altöl in die Umwelt gelangt, unter anderem in den Krebsbach und den Erlenteich. Rund 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Spezialfirmen waren teilweise über Wochen im Einsatz. Über die Frage, wer die Kosten übernimmt, gibt es nun Streit. 

Nach dem Unglück hatte das Regierungspräsidium Gießen einem Entsorgungsbetrieb den Umschlag von gefährlichen Flüssigabfällen untersagt. Von dem Betriebsgelände hatte das Unglück seinen Verlauf genommen. Die Staatsanwaltschaft in Gießen ermittelte zudem im Hinblick auf eine Straftat, stellte das Verfahren aber im Oktober 2018 mangels Tatverdacht und mit dem Hinweis auf die Verfolgung einer etwaigen Ordnungswidrigkeit durch den Vogelsbergkreis ein. Eine Kreissprecherin teilte jetzt am Freitag auf Anfrage mit, dass nach eingehender Prüfung kein Bußgeldverfahren eingeleitet wurde.

Weiterhin teilte sie mit, dass die Aufwendungen des Landkreises in Höhe von rund 26.000 Euro durch die betroffene Firma noch nicht beglichen wurden. „Der Bevollmächtigte hat zwischenzeitlich Klage gegen unseren Kostenbescheid erhoben“, so die Sprecherin. Der Vogelsbergkreis hat laut ihren Angaben mit Schreiben vom 14. Januar 2019 beim Verwaltungsgericht Gießen beantragt, die Klage abzuweisen. Das Verwaltungsstreitverfahren ist derzeit noch anhängig.

Rückblick auf den Verlauf der Altöl-Havarie

Die erste Meldung über das Unglück ging am Morgen des 8. Dezembers 2017 mit einem Notruf bei der zentralen Leitstelle des Vogelsbergkreises ein. So meldete ein Anwohner des Krebsbaches einen Ölfilm, daraufhin wurden die Feuerwehr der Stadt Alsfeld, die Polizeistation Alsfeld und die Untere Wasserbehörde des Vogelsbergkreises alarmiert. Diese rückten umgehend zu dem gemeldeten Ort aus und stellten eine Verunreinigung des Gewässers mit Öl fest.

Einsatzkräfte versuchen, den Ölteppich zu bekämpfen.

Sofort wurden durch Feuerwehrleute mehrere Ölsperren errichtet und schwimmendes Ölbindemittel ausgebracht. Die Ursache für die Havarie war zu dem Zeitpunkt noch völlig unklar, erst durch eine Ursachensuche konnte eine Alsfelder Entsorgungsfirma als Ort des Ölaustritts aufgefunden werden. Dort fanden die Einsatzkräfte auf einem Umschlagplatz für Altöl eine erhebliche Verunreinigung vor. Zu diesem Zeitpunkt waren rund 8.000 Liter Altöl aus der Kammer eines Tanklastzuges entflossen. Ein Teil dieses Öls war durch eine 6.000 Liter große Auffangwanne zurückgehalten worden, sodass dennoch 2.000 Liter Altöl über einen 1.000 Meter langen Regenwasserkanal quer durch Alsfeld in den Krebsbach gelangt waren.

Das auf dem Betriebsgelände übrig gebliebene Altöl wurde durch die Feuerwehr der Stadt Alsfeld mit Bindemittel gebunden, bevor noch am gleichen Tag eine Spezialfirma eine Reinigung durchführte. Zudem wurden wenig später rund 700 Meter Kanal von Ölanheftungen gereinigt. Die Feuerwehr bekämpfte den Ölschaden auf dem Krebsbach und dem Erlenteich mit Sperren und Bindemitteln über Wochen, auch das Technische Hilfswerk half mit. Zeitweise waren insgesamt neun Ölsperren im Einsatz, die Letzte wurde am 30. Dezember 2017 zurückgebaut.

Ein Gedanke zu “Kreis bleibt bislang auf Kosten von Altöl-Havarie sitzen

  1. Privates Vermögen alles von A-Z beschlagnahmen bzw. noch besser Beugehaft bis er/es zahlt!

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