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Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert Lohnsteigerungen und Anpassung der ArbeitszeitMES-Lehrkräfte zeigen sich solidarisch in den laufenden Tarifverhandlungen

ALSFELD (ol). Einkommensverbesserungen in Höhe von sechs Prozent, mindestens 200 Euro monatlich und die dringende Notwendigkeit, dass das Berufsbild Schule attraktiver wird: Darum geht es der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in den laufenden Tarifverhandlungen. Genau darüber informierten sich jetzt die Lehrkräfte der Max-Eyth-Schule beim GEW-Kreisverband Alsfeld und zeigten sich solidarisch zu den Forderungen.

Die Lehrkräfte der Max-Eyth-Schule Alsfeld informierten sich im Rahmen des landesweiten Aktionstages am 26. Februar in einer außerordentlichen Personalversammlung über den aktuellen Stand der Tarifverhandlungen.

In der Pressemitteilung des GEW-Kreisverbands Alsfeld werden zunächst de Forderungen aufgelistet: Einkommensverbesserungen in Höhe von sechs Prozent, mindestens 200 Euro monatlich. Es sei dringend notwendig, dass das Berufsfeld Schule attraktiver werde. Dazu gehören auch spürbar bessere Einkommen, gerade im Schulbereich. Attraktive Arbeitsbedingungen, und dazu gehören auch attraktive Einkommen, seien unter anderem der Schlüssel dafür, gut qualifizierte Lehrkräfte in ausreichender Zahl in den Schuldienst zu bekommen.

Hessische Beamtinnen und Beamten müssen bis zur Vollendung des 50. Lebensjahres 41 Stunden in der Woche arbeiten. „Für die unter 50-jährigen Lehrkräfte heißt das, dass die Pflichtstunden endlich um eine halbe Stunde abgesenkt werden müssen“, so die aktuelle Forderung der Tarifkommission.

Hessen sei als einziges Bundesland nicht Mitglied des Arbeitgeberverbandes „Tarifgemeinschaft deutscher Länder“ (TdL). Die Tarifverhandlungen für die hessischen Landesbeschäftigten seien daher eigenständig geführt worden. Die Rückkehr in die Tarifgemeinschaft der Länder sei ebenfalls ein ernstes Anliegen der versammelten Kollegen. Die Sonderrolle von Hessen müsse aufgelöst werden.

„Durch die schwarz-grüne Sparpolitik ist Hessen auf den letzten Platz in der Rangliste bei der Besoldung gerutscht. Das muss in den aktuellen Verhandlungen korrigiert werden“, so eine Meinung aus dem Kollegium. Einstimmig verabschiedeten die Kollegen der Alsfelder Max-Eyth-Schule eine Resolution zur Übergabe an Innenminister Peter Beuth bei den anstehenden Tarifverhandlungen. Die Resolution wird im Folgenden im Wortlaut wiedergegeben.

Die Resolution der MES-Lehrkräfte

Tarif- und Besoldungsrunde 2019 in Hessen

Resolution zur Übergabe an Herrn Staatsminister des Innern und für Sport Peter Beuth am 28. März 2019 in Dietzenbach via Landesverband der GEW Hessen

Wir, die Kolleginnen und Kollegen der Max-Eyth-Schule in Alsfeld haben uns ausführlich mit den Forderungen der GEW Hessen zur aktuellen Tarif- und Besoldungsrunde auseinandergesetzt.

Wir unterstützen die tarifbeschäftigten Kolleginnen und Kollegen bei ihrem Arbeitskampf und erklären uns mit allen Forderungen der GEW zur diesjährigen Gehaltsrunde solidarisch!

Die Forderung nach einer deutlichen Gehaltssteigerung von 6 %, mindestens um 200 Euro monatlich ist auch für verbeamtete Lehrkräfte von besonderer Bedeutung! Die Beamtinnen und Beamten in Hessen haben einen erheblichen Nachholbedarf aus der Null-Runde 2015 und der nur symbolischen Gehaltssteigerung von 1 % im Jahr 2016. Spätestens seit 2016 bewegt sich die hessische Besoldung am unteren Rand des rechtlich zulässigen Alimentationsniveaus. Aber auch die Tarifbeschäftigten des Landes haben einen umfangreichen Nachholbedarf im Vergleich zu den Tarifbeschäftigten in anderen Wirtschaftssektoren, in denen die Gehälter seit 2000 deutlich stärker angestiegen sind.

Dem eklatanten Mangel an voll ausgebildeten Lehrkräften vor allem an Grundschulen, Förderschulen und berufsbildenden Schulen kann nur wirksam begegnet werden, wenn die Einkommen der Tarifbeschäftigten in Hessen deutlich angehoben werden und eine zeit- und wirkungsgleiche Übertragung auf die Beamtinnen und Beamten erfolgt, um die in den vergangenen Jahren entstandenen Lücken zu verringern und perspektivisch zu schließen.

Die schlechte Wettbewerbssituation des Landes Hessen um qualifizierte Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt für Lehrkräfte resultiert aber auch aus der zu hohen Pflichtstundenzahl in Hessen.

Die zu langen Arbeitszeiten und die unzureichende Bezahlung in Hessens Schulen sind Ausdruck mangelnder Wertschätzung des Arbeitgebers bzw. des Dienstherrn gegenüber seinen tarifbeschäftigten oder im Beamtenverhältnis stehenden Lehrkräften. Wir fordern das Land Hessen auf, die Tarif- und Besoldungsrunde 2019 zu nutzen, um zu einer Besoldungs- und Tarifpolitik zurückzukehren, die die qualitativ hochwertige Arbeit der hessischen Lehrkräfte endlich wieder anerkennt.

Wir unterstützen die Resolution der GEW zur Tarif- und Besoldungsrunde 2019 zur Übergabe an Herrn Staatsminister des Innern und für Sport Peter Beuth am 28. März 2019 in Dietzenbach via Landesverband der GEW Hessen.

Einstimmig beschlossen von der außerordentlichen Personalversammlung am 26. Februar 2019

2 Gedanken zu “MES-Lehrkräfte zeigen sich solidarisch in den laufenden Tarifverhandlungen

  1. O ja, es darf gerne noch über v.a.m. nachgedacht werden. Zum Beispiel über die Leserfreundlichkeit von Abk. Wie kürzt man z.B. Leserinnen und Leser ab, wenn LuL schon für Lehrerinnen und Lehrer verbraucht ist? Und wie stark darf die Verkürzung sein, damit die Aussage „Über die völlig Anzahl der Unterrichtsbesuche“ noch einen Sinn ergibt? Nun ja, da die PuP bzw. KuK in Wiesbaden den hessischen LuL seit ihrem Ausstieg aus der TdL schon so viele EUR abgezwackt haben, müssen die SuS halt mit solchen äußerst kurz angebundenen LuL Vorlieb nehmen. LOL.

  2. Über die völlig Anzahl der Unterrichtsbesuche im Vorbereitungsdienst und die Abschaffung der pädagogischen Facharbeit als völlig unnütze Zusatzbelastung darf ebenfalls gerne nachgedacht werden. Ebenso wie die Klassengrößen. Um vernünftig unterrichten zu können, müssten die Klassen auf maximal 20 SuS beschränkt werden und damit auch mehr LuL eingestellt werden.

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