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Naturschutz-Apfelsaft für die Kreisverwaltung GießenÄpfel und Birnen der Streuobstwiesen sinnvoll verwerten

LANDKREIS GIEßEN (ol). Insgesamt über 8.000 Liter Naturschutz-Apfelsaft konnten von der Landschaftspflegevereinigung Gießen (LPV) in diesem Jahr aus mehr als 13.000 Kilogramm Äpfeln beziehungsweise Birnen von Streuobstwiesen im Landkreis Gießen gewonnen werden. Ein Teil davon wurde kürzlich an das Personal der Kreisverwaltung verkauft.

Erste Kreisbeigeordnete und Naturschutzdezernentin Dr. Christiane Schmahl war laut Pressemitteilung des Landkreis Gießen vor Ort als die ersten Kisten abgeholt wurden: „Mit diesem Projekt unterstützen wir nicht nur die Obstverwertung von wertvollen Streuobstwiesen, sondern bieten unseren Saft-Käufern auch ein ökologisches und regionales Produkt“, sagte sie.

In enger Abstimmung mit der Kreisverwaltung Gießen und deren Unterer Naturschutzbehörde engagiere sich die LPV als gemeinnütziger Verein für den Naturschutz und die Landschaftspflege im Landkreis. Hierbei sei die Erhaltung und Pflege von bedrohten Streuobstbeständen seit mehreren Jahren ein Schwerpunkt der Arbeit. Streuobstbestände sind „Hotspots“ der biologischen Vielfalt. Dort würden seltene Vögel wie der Wendehals und viele Fledermausarten, genauso wie unzählige Kleinstlebewesen leben.

Auf diesen Flächen reifen jedes Jahr Äpfel und zum Teil auch Birnen heran, die oft nicht geerntet und verwertet werden und daher ungenutzt vom Baum fallen. Das möchte die LPV verhindern und hat daher mit einigen ihrer Mitgliedsgemeinden das Projekt „Naturschutz-Apfelsaft“ gestartet. Die verschiedenen Streuobstgebiete in den Kommunen Gießen, Grünberg und Laubach werden bereits seit Jahren von der LPV betreut. Der Saft erfülle somit Bio-Kriterien: Die Äpfel würden auf Flächen wachsen, die garantiert ohne Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel bewirtschaftet werden.

Neu hinzugekommen sei in diesem Jahr das Streuobstgebiet „Hohl“ in Reiskirchen. Hier wurde erstmalig mit der Arbeitsloseninitiative Gießen unter der Leitung von Frau Bodenmüller geerntet und danach das Obst zu der in diesem Jahr neu eröffneten Kelterei Kaes nach Bettenhausen zum Keltern gebracht. Die Nachernte auf diesen Flächen übernahm die Gemeinnützige Gesellschaft für Integration, Jugend und Berufsbildung mbH (IJB) Gießen.

Bei der Ernte und dem Keltern der ansonsten nicht verwerteten Äpfel stehen der LPV viele verschiedene Akteure zur Seite. So übernimmt die IJB unter der Leitung von Thomas Höke bereits seit Jahren die Ernte der Äpfel. Die von der IJB betreuten Jugendlichen, die zum Teil eine Lehre im Landschafts- und Gartenbau absolvieren, kennen die Bestände meist schon vom Obstbaumschnitt und helfen daher gerne bei der Ernte und dem anschließenden Keltern. Zum Keltern bedient man sich auch verschiedener Akteure: Während in Gießen-Allendorf Martha’s Mobile Mosterei das Keltern übernimmt, steht für Grünberg und Laubach der Obst- und Gartenbauverein Queckborn mit dem Verantwortlichen Werner Sann samt Helfern zur Verfügung.

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