Gesellschaft0

Zwei RLC-Veranstaltungen vor der WeihnachtspauseAnti-Kohle-Proteste und der rechte Rand

ALSFELD (ol). Noch zwei Veranstaltungen hat die Rosa-Luxemburg-Stiftung vor der Weihnachtspause auf dem Programm – und das auch noch kurz hintereinander, von hoher Aktualität und natürlich mit ausgewiesenen Experten. Los geht es am 28. November unter dem Titel „Uwe Hiksch, Hambi, die Kohle und wie weiter“.

„Uwe Hiksch, Hambi, die Kohle und wie weiter“
Mittwoch, 28. November, 19.30 Uhr, Hotel Klingelhöffer, 36304 Alsfeld, Hersfelder Straße

Anfang Oktober protestierten 50.000 Menschen gegen die Rodung des Hambacher Forstes und für einen schnellen Kohleausstieg, der vorläufige Höhepunkt einer seit Jahren anhaltenden Auseinandersetzung zwischen der RWE und den Klima- und Waldschützern.

Der Hambi, wie ihn die Demonstranten liebevoll nennen ist zum Kristallisationspunkt des Kampfes für ein Ende der klimaschädlichen Kohleverstromung geworden. Das Oberverwaltungsgericht Münster hat zwar einen Rodungsstopp bis 2020 angeordnet, aber das ist nur ein Etappensieg. „Die Kohleverstromung ist das Schädlichste, was man dem Klima antun kann“, stellt Hans Joachim Schellnhuber fest, einer der renommiertesten Experten in Sachen Klimawandel weltweit. „Ein Umstieg von Atom und Kohle zu mehr erneuerbaren Energien ist kostengünstig, wohlfahrtssteigernd und schafft wirtschaftliche Chancen“, erklärt Energieökonomin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Studien zeigten, dass Emissions- und Umweltkosten durch den Kohleausstieg in Deutschland vermieden würden.

Die gesetzten Klimaziele könnten noch erreicht werden. Der Umstieg müsse aber so schnell wie möglich eingeleitet werden, so Kemfert. Wenn es nicht nur sinnvoll sondern überlebensnotwendig ist, nicht nur ökologisch sondern auch ökonomisch sinnvoll, warum gibt es dann in der herrschenden Politik so viele Widerstände, warum bewegt sich nichts? Wir klären auf. Uwe Hiksch ist Mitglied des Bundesvorstandes der NaturFreunde Deutschlands und Mitorganisator der großen Anti-Kohle-Proteste. Er wird Eindrücke vom Widerstand im Hambacher Forst verbinden mit grundsätzlichen Überlegungen zum Kohleausstieg. Diese Veranstaltung führen wir in Kooperation mit der Ortsgruppe Lauterbach der NaturFreunde durch. Der Eintritt ist frei.

„Lucius Teidelbaum, Der rechte Rand“ 
Dienstag, 4. Dezember, 19.30 Uhr, Hotel Klingelhöffer, Alsfeld, Hersfelder Straße

Auf der politischen Rechten ist in den letzten Jahren vieles in Bewegung geraten – auch in Deutschland. Während DVU und Republikaner weitgehend verschwanden und einige rechtsterroristische Organisationen verboten wurden, gruppieren sich militante Nazis neu. In Bewegungen wie Pegida und Pro Deutschland treffen sich Wutbürger und rechter Mob zum Ausleben großdeutscher Allmachtsfantasien und rassistischer Vorurteile. Zugleich entstand mit der AfD im parlamentarischen Raum eine Partei, die binnen kürzester Zeit ein Wählerpotential von 10 bis 20 Prozent und regional auch darüber hinaus mobilisieren konnte.

Anlass genug, einmal nachzuschauen, wer sich dort am rechten Rand in welchen Parteien und Organisationen tummelt, wie die Verbindungen untereinander aussehen und ob eine Zusammenarbeit wie z.B. bei den Demonstrationen in Chemnitz häufiger erkennbar ist. Lucius Teidelbaum ist freier Journalist, Publizist und Rechercheur zum Thema ›Extreme Rechte‹. Bisher sind von ihm drei Bücher erschienen: »Braunzone Bundeswehr. ›Rechtsum‹ in der Männertruppe«, »Obdachlosenhass und Sozialdarwinismus« und »PEGIDA. Die neue deutschnationale Welle auf der Straße«. Der Eintritt ist frei.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren