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Wie aus einem kleinen Fest ein Event wurde und was der Ohmtaler damit zu tun hat30 Jahre Stadtfest und kein bisschen Langeweile

HOMBERG OHM (ol). Vor dreißig Jahren fand es zum ersten Mal statt, das Stadtfest in Homberg Ohm. Als Auftaktveranstaltung zum etablierten kalten Markt wurde es von den Gewerbetreibenden eingeführt aus dem einfachen und ganz pragmatischen Grund, dass die Läden in der Innenstadt dann auch einmal am Sonntag öffnen durften. Man versprach sich nicht nur Umsatz, sondern auch Besuch von außerhalb – ein Konzept, das aufging, wie man heute weiß, und das sich in den drei Jahrzehnten seines Bestehens stetig weiterentwickelt hat.

„Heute wie damals lebt das Stadtfest von den Menschen, die mitmachen, planen und durchführen“, weiß Michael Metz vom gleichnamigen Bekleidungshaus in Homberg/Ohm. Gemeinsam mit Matthias Seibert und Birte Behle ist er aktuell Vorsitzender des Homberger Gewerbevereins, und er weiß, wovon er spricht. „Ab ca. vier Wochen vor dem Stadtfest macht man eigentlich nichts anderes mehr als zu organisieren und vorzubereiten“, stimmt auch Julia Braun-Seibert, ebenfalls Vorstandsmitglied, zu. Und das war wohl auch vor dreißig Jahren schon nicht anders. Denn damals bereits war es das erklärte Ziel der Initiatoren, den Besuchern mehr als nur offene Läden zu bieten.

„Es gab von Anfang an ein Programm mit Mehrwert und mit Einbezug der hiesigen Geschäfte und Vereine“, sagte Matthias Seibert. Unter verschiedenen Mottos stand das Fest, so erinnern sich die Vorständler heute an einen Zirkus, der als Stadtfestattraktion durch die Homberger Straßen zog, oder an eine Gruppe von dreißig Dudelsackbläsern, die für schottisches Highland-Feeling sorgten. Musik, Spiel, Spaß und Entertainment spielten schon immer eine große Rolle und spielen sie bis heute, auch wenn sich die Zeiten – besonders mit Blick auf die Digitalisierung – geändert haben.

Michael Metz, als einer der beiden Vorsitzenden mit die treibende Kraft des Stadtfestes. Foto: Traudi Schlitt

„Die Menschen können heute überall Entertainment haben“, erklärte Metz, „genauso wie sie viele Dinge schnell und gedankenlos im Netz shoppen können.“ Der Beliebigkeit der digitalen Welt setzt man in Homberg ganz viel Persönlichkeit entgegen, sei es im Umgang und im persönlichen Gespräch mit den Kunden, sei es in der Auswahl der Attraktionen für große und kleine Gäste gleichermaßen.

Sein Übriges tut der ganz besondere Charme der Fachwerk- und selbsternannten Apfelstadt. Der Apfel nämlich ist seit dem Jahr 2012 das Symbol des Stadtfests – das wundert nicht, wenn man sich anschaut, wie gut der Apfel im Ohmtal gedeiht und an wieviel Orten – allen voran die alten Mühlen des Tals – die Menschen die Möglichkeit haben, ihre eigenen Kernobsterzeugnisse zu köstlichem Saft zu keltern. Unter dem Motto „ApfelFest und flüssig“ läuft das Stadtfest seit vielen Jahren – unnötig zu sagen, dass man sich im Ohmtal natürlich auch mit einer wunderschönen Apfelkönigin schmückt.

30 Jahre Stadtfest, 3 Jahre Ohmtaler, 1. Fotowettbewerb

Apropos Ohmtal – mit ein wenig sprachlicher Kreativität war der Weg nicht weit zum Ohmtaler, dem Einkaufsgutschein des Gewerbevereins, der nun im dritten Jahr mit neuen Motiven an den Start gehen will. Viele Geschäfte in Homberg Ohm haben sich der guten Idee angeschlossen, einen gemeinsamen Gutschein zu forcieren, der in vielen Läden erworben und in noch mehr Geschäften eingelöst werden kann.

„Dieser Gutschein hat das Wohl der Kunden im Blick, die damit ihren Beschenkten die ganze Bandbreite des Homberger Einzelhandels zur Verfügung stellen“, erläutert Stephanie Viehl die Idee dahinter, „und der Ohmtaler zeigt auch, wie man mit Teamgeist und einem gemeinsamen Ziel erfolgreich sein kann.“ Und dass der Ohmtaler wirkt und bei den Verbrauchern gut ankommt, wird schon allein daran ersichtlich, dass ihn in Homberg inzwischen eigentlich jeder kennt.

Apfelkönigin Lea freut sich schon auf das bevorstehende große Apfel-Fest in ihrer Heimatstadt. Foto: Sabrina Geisel, Media Art Design

Fotomotive aus Homberg und Umgebung zieren die Neuauflage

Die Neuauflage im dritten Jahr seines Bestehens sollen übrigens Fotomotive aus Homberg und Umgebung zieren. Dazu gab es eigens einen Fotowettbewerb, der von Hombergern außerordentlich gut angenommen wurde und der auch Bestandteil des Festprogramms sein wird. Anfang August hatte der Gewerbeverein diesen Wettbewerb ausgeschrieben und alle Interessenten gebeten, ihre Homberger Motive einzureichen. Der Rücklauf versetzt die Verantwortlichen heute noch in Verzückung: „Wir haben an die 80 Mails mit ganz tollen Bildern bekommen“; freut sich Michael Metz zusammen mit seinen Mitstreitern.

Mit dabei natürlich Homberger Klassiker wie die schönen Mühlen oder der Schächerbach, Altstadtansichten, Schlossperspektiven und Fachwerkwerkmotive. Aber auch solche Ecken und Details, die man nicht auf Anhieb erkennt und die zum gemeinsamen Suchen und Nachdenken anregen können. Die zehn schönsten Motive haben die Vorstandsmitglieder – Michael Metz, Matthias Seibert, Julia Braun-Seibert, Stephanie Viehl, Heinrich Prediger, Wolfgang Danzeisen und Birte Behle – ausgewählt; unnötig zu sagen, dass natürlich jeder seinen Favoriten hatte. Die Wahl fiel schwer, und deshalb sollen das letzte Wort auch die Kunden haben: Auf dem Homberger Stadtfest können sie für ihr Lieblingsmotiv stimmen und somit sowohl dem Fotografen als auch sich selbst zu einer ganze Menge Einkaufsglück verhelfen.

Denn die Urheber der vier besten Fotografien – welche dann im kommenden Jahr die Ohmtaler zieren werden – können sich über Einkaufsgutscheine im Wert von jeweils 100 Euro freuen. Gleiches gilt für die Abstimmenden: Wer für die Gewinner gestimmt hat, dem kann das Losglück schließlich auch einen Ohmtaler in unterschiedlicher Höhe bescheren. Ausgelost wird nach dem Fest, bekanntgegeben und geehrt werden die Gewinner in einer kleinen vorweihnachtlichen Aktion, wie die Organisatoren des Gewerbevereins heute schon ankündigen.

Klettern und über die Stadt schauen: die Attraktion für Kinder auf dem Stadtfest. Foto: Traudi Schlitt

All diese Aktivitäten zeigen: Um den Einzelhandel in Homberg Ohm ist es offenbar gut bestellt. Die Mitglieder sind kreativ und mit ganz viel Herzblut bei der Sache. Und was er zu bieten hat, davon sollte man sich am 21. Oktober bei einem ausgedehnten Stadtfestbummel mit Markttreiben überzeugen lassen.

Das Programm im Überblick:

11 Uhr                                   Eröffnung                              Kamax-Bühne

12 Uhr – 15.15 Uhr              Shake Hands                       Kamax-Bühne

12 Uhr                                   Rock am Stadtfest              MISE-Bühne

13 – 14 Uhr                           Blaosorchester                    Hof „Pfeile Ernst“

13.15 Uhr                              Luftgaukler                           Markplatz

15.15 Uhr                              Luftgaukler                           Marktplatz

16 Uhr                                   Boptown Cats                      Kamax-Bühne

Außerdem:

Kinderkletterpark                 Parkplatz Stadtmitte

Fotobox                                 Gegenüber Schuhhaus Seibert

Pomologe                              Vor Felsen-Apotheke

Verkaufsoffener Sonntag von 12 bis 18 Uhr

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