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90-Minuten-Dokumentarfilm im Lauterbacher Lichtspielhaus am 16. August um 19 UhrFilmpremiere von „Eine Region lebt Demokratie“

LAUTERBACH (ol). Wie funktioniert eigentlich Beteiligung? Sind Freiheit, Mitspracherechte und Demokratie selbstverständlich? Wie wird Demokratie gestärkt? Antworten auf diese Fragen gibt ein Dokumentarfilm, der am Donnerstag, 16. August, im Lauterbacher Lichtspielhaus erstmals gezeigt wird.

„Einen 90-Minuten-Film mit dieser Bandbreite, mit so viel Recherche und Interviews über die bereits jahrzehntelangen Bemühungen in der Region, die Demokratie zu stärken, hat es noch nicht gegeben“, kommentierte der Erste Kreisbeigeordnete und Jugenddezernent Dr. Jens Mischak, der bei der Premiere anwesend sein wird. In der Pressemitteilung des Kreises heißt es, Mischak lädt die Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, bei der Uraufführung dabei zu sein.

Auch lade er im Namen von Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule ein, denn der Film sei im gemeinsamen Auftrag der Koordinierungsstellen für Demokratie beim Vogelsbergkreis und bei der Stadt Alsfeld entstanden. „Eine Region lebt Demokratie“ heißt der Film, der am Donnerstag, 16. August im Lichtspielhaus Lauterbach gezeigt wird. Start ist um 19 Uhr.

Entstanden sei der Film innerhalb des Projekts „Demokratie leben!“, denn so heiße ein umfangreiches Bundesjugendprogramms des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Bundesregierung fördere – nicht zum ersten Mal – von 2015 bis 2019 in Alsfeld und im Vogelsbergkreis unterschiedlichste Projekte und Initiativen zur Demokratiestärkung. Das wirklich besondere: Der Film sei nicht nur eine Momentaufnahme, sondern er zeige die Aktivitäten – und somit auch den Verlauf von Diskussionen und Vorhaben – in einem Spektrum von über einem ganzen Jahr.

Projektbeteiligte über ein Jahr lang im Alltag begleitet

Der Berliner Filmemacher Maximilian Benesch habe in Kooperation mit den Fach-  und Koordinierungsstellen für Demokratie Alsfeld und Vogelsbergkreis einen Dokumentarfilm zur Umsetzung dieses Bundesprogramms in Vogelsberg gedreht. Der Film stelle die Beteiligten, die Unterstützer und die Akteure der im Rahmen des Bundesprogramms initiierten Partnerschaften für Demokratie des Vogelsbergkreises und der Stadt Alsfeld vor. Er zeige, wie gemeinsam eine Strategie für die Demokratieentwicklung in der Region erarbeitet wird und welche Projekte daraus folgen.

Die Projektbeteiligten wurden über ein Jahr lang filmisch in ihrem Alltag und ihren Projekten begleitet. Gezeigt werden unter anderem eine Aktion des Kreisjugendparlamentes während des hessischen Familientages in Alsfeld und der Jugendklimagipfel in Lauterbach. Außerdem kommen bei verschiedenen Interviews Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Verwaltung zu Wort und beschreiben ihre unterschiedlichen Zugänge zu dem Thema Demokratieförderung.

Besonderes Augenmerk wurde auf die Kinder und Jugendlichen aus den unterschiedlichen Jugendbeteiligungsmodellen in der Region und deren Motivation und Aktionsformen gelegt. Auch Mitglieder des Kreisjugendparlaments würden zu Wort kommen. Die Filmpremiere findet am 16. August um 19 Uhr im Lauterbacher Lichtspielhaus statt. Der Eintritt ist frei. Um eine Anmeldung unter per Mail unter loko@vielfalt-im-vb.de werde gebeten.

2 Gedanken zu “Filmpremiere von „Eine Region lebt Demokratie“

  1. Wieder mal so eine Eigenlob-Aktion aus dem Hause Goldhelg 20. Und natürlich soll es so aussehen, als hätte es da einen bedeutenden Dokumentarfilmer förmlich gedrängt, die überragende Stärkung von Demokratie und Beteiligung im Vogelsbergkreis, die natürlich schon viel älter sind als die betreffenden Förderprogramme (hahaha!) einmal abendfüllend zu dokumentieren. Die ernüchternde Wahrheit ist, dass der Film „im gemeinsamen Auftrag der „Koordinierungsstellen für Demokratie Alsfeld und Vogelsbergkreis“ entstanden und aus Fördergeldern des Bundesjugendprogramms des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend „Demokratie leben!“ finanziert wurde. Ohne Fördergelder gäbe es diesen Film und wohl selbst die Koordinierungsstellen nicht, denn was gäbe es wohl anderes zu koordinieren als die Verteilung der Zuschuss-Gelder.
    Nirgendwo erregen die Aktivitäten von Kreispolitik und Kreisverwaltung Aufmerksamkeit und Anerkennung. Also kauft man sie sich. Hier ist es ein „Dokumentarfilm“ über „Demokratie und Beteiligung“, ein andermal eine „Forschungsgruppe“ der Hochschule Fulda, die das „Gute Leben mit Demenz im Vogelsberg“ preist, obwohl dafür sämtliche Voraussetzungen fehlen, oder ein bekannter Sozialwissenschaftler, der gegen Honorar zu Vorträgen eingeladen wird und dem Vogelsbergkreis dann in einem Nebensatz höflich bestätigt, dass man etwa in Sachen „Sozialraumorientierung“ schon weiter sei als viele andere.
    Natürlich rechnet man – „Der Vulkan schläft, der Vogelsberger auch“ – nicht damit, dass mal jemand hinter die Reklame-Stellwände schaut und die ganze Filterblase der Selbstbeweihräucherung zum Platzen bringt.

  2. „…der Film sei im gemeinsamen Auftrag der Koordinierungsstellen für Demokratie beim Vogelsbergkreis und bei der Stadt Alsfeld entstanden.“
    Es handelt sich also um eine Auftragsarbeit, man könnte auch sagen, einen Propagandafilm. „Eine Region lebt Demokratie“, so der Filmtitel. Aber es handelt sich um eine spezielle Form der Demokratie, wie sie nur im Vogelsbergkreis „gelebt“ wird. Das ist eine Art „betreutes Leben“ unter den wachsamen Augen des Landrats Görig und seiner Verwaltung, die sorgsam darauf bedacht sind, dass nur die von ihnen redigierte Lesart von „Bürgerbeteiligung“ über die Medien an die Öffentlichkeit gelangt. Keine der Institutionen, die zur Erzeugung des Anscheins von „Demokratieförderung“ dienen und in dem Film vorgestellt werden, entspringen Initiativen der Bürger von unten. Sie sind sämtlich von oben initiiert und so organisiert, dass Politik und Verwaltung die Marschrichtung vorgeben. Eine kritische Auseinandersetzung mit der Kreispolitik oder eigene Entscheidungen der sich Beteiligenden sind unerwünscht. Aus all den „Projekten“, die angeblich der Demokratieförderung dienen, sind nie irgendwelche Defizite festgestellt oder Forderungen erhoben worden, wie dies zum Alltag der demokratischen Mitwirkung gehört. Dabei hätten Kreisseniorenbeirat, Kreisjugendparlament, Jugendklimagipfel usw. sicherlich manche kritische Anmerkung zu den Verhältnissen im Vogelsbergkreis zu machen, wenn sie denn mehr wären als ein Instrument des Regionalmarketings bzw. potemkinsche Dörfer, mit denen die Voraussetzungen für die Vergabe von Fördergeldern erfüllt werden.
    Und um Fördergelder geht es auch bei dem Filmprojekt. Da gibt es nämlich ein „umfangreiches Bundesjugendprogramm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend“ mit dem Projekttitel „Demokratie leben!“, über das die Bundesregierung von 2015 bis 2019 Projekte und Initiativen zur Demokratiestärkung fördert. Die Förderrichtlinien solcher Projekte sind nicht schwer zu erfüllen. Als „demokratische Beteiligung“ genügt schon, wenn brave Bürger irgendwo um einen Tisch sitzen, irgendwas diskutieren, ohne „Haut ab!“ oder „Wir sind das Volk!“ zu brüllen, und hinterher ein Protokoll geschrieben und von der Kreispressestelle eine Presseerklärung verteilt wird. Und das kann man sich dann sogar im Kino ansehen.

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