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Familienstreit mit anschließender Brandlegung in GießenEhefrau und Kinder mehrfach mit Messer verletzt

UPDATE |GIEßEN (ol). Am Dienstagmorgen gegen 8 Uhr kam es in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Krofdorfer Straße in Gießen zu einer familiären Auseinandersetzung mit anschließender Brandlegung. Nach den bisherigen Ermittlungen verletzte laut Angaben der Polizei ein 36-jähriger, aus Syrien stammender Mann sowohl seine 31 Jahre alte Ehefrau als auch drei seiner vier Kinder mit einem Messer teils mehrfach am Oberkörper.

Außerdem habe er in der Wohnung an verschiedenen Stellen ein Feuer entzündet. Bei dem anschließenden Fluchtversuch stürzte der Tatverdächtige offenbar aus dem Fenster, wobei er sich schwere Verletzungen zuzog. Hinweise auf suizidale Absichten sollen die Ermittlungen bislang nicht ergeben haben. Der Beschuldigte werde aktuell intensivmedizinisch behandelt und sei nicht vernehmungsfähig. Hintergrund der Tat dürften laut Polizeiangaben psychische Probleme des Mannes sein.

Die 31 Jahre alte Mutter und die drei Kinder im Alter von drei, sechs und
sieben Jahren kamen nach der Erstversorgung in Krankenhäuser. Aktuell bestehe für sie keine Lebensgefahr, jedoch erwiesen sich die Verletzungen in der Summe schwerer als zunächst angenommen. Sie erlitten teils mehrere Stich- und Schnittwunden sowie eine Rauchgasvergiftung. Alle Verletzten, auch ein viertes Kind, ein im Juni geborener, äußerlich unversehrter Säugling, mussten stationär im Krankenhaus bleiben.

Im Zuge der Ermittlungen sei ein Messer sichergestellt worden. Die Untersuchungen, ob es sich um die mutmaßliche Tatwaffe handelt, dauern an. Der Brand führte zu einer erheblichen Rauchentwicklung. Es entstand ein höherer fünfstelliger Schaden. Die Feuerwehr sei schnell vor Ort gewesen, konnte den Wohnungsbrand löschen und rettete die Verletzten aus der Wohnung. Das Feuer war auf die Wohnung beschränkt. Die Rauchentwicklung beeinträchtigte auch den Rest des Hauses. Andere Hausbewohner konnten nach dem Einsatz der Feuerwehr zurück in ihre Wohnungen. Für die Spurensuche und -sicherung, sowie zur Zeugenfeststellung und für erste Befragungen blieb die Krofdorfer Straße bis um kurz nach 10 Uhr gesperrt.

Die Staatsanwaltschaft Gießen prüft nun einen Antrag auf Erlass eines Haftbefehls wegen des dringenden Verdachts des versuchten Mordes, der gefährlichen Körperverletzung sowie der schweren Brandstiftung.

Ein Gedanke zu “Ehefrau und Kinder mehrfach mit Messer verletzt

  1. Man soll individuelles Unglück nie für irgendwelche politischen Ziele ausschlachten. Aber ist der Fall nicht symptomatisch für die Unterschätzung der Probleme, die aus dem Zustrom von traumatisierten Menschen aus Weltregionen resultieren, denen unsere Lebensweise vollkommen fremd ist? Und es wird doch immer deutlicher, dass wir viele dieser Kriegsflüchtlinge in unserem Land gar nicht ausreichend betreuen können. Warum hat man die Warnungen der Fachleute gleich zu Anfang der Flüchtlingskrise (http://www.kn-online.de/Kiel/Zentrum-fuer-Integrative-Psychiatrie-Das-unbekannte-Leid-der-Fluechtlinge) einfach ignoriert? Es gibt doch nur eine vernünftige Alternative: Entweder man weist eine Aufgabe zurück, durch die man überfordert ist, oder man tut wirklich das Notwendige, um sie zu bewältigen. Die Politik lässt die Bereitschaft zu Letzterem in aller Regel vermissen und setzt auf den „Druck der Verhältnisse“, der die Betroffenen zwingt, entweder Unerträgliches hin zu nehmen, oder irgendwie die Ecken rund zu machen – durch Selbstausbeutung oder Überforderung Dritter. Wenn in der Hauptstadt Berlin schon vor der Flüchtlingskrise die schulpsychologische Betreuung völlig unzureichend war (https://www.tagesspiegel.de/berlin/schule/hilferuf-ein-psychologe-fuer-6000-schueler/11512378.html), wie erklärt man den sozial Schwachen die neuerliche Verschlechterung der Versorgung?

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