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Vortragsreihe am Krankenhaus Eichhof: Chefarzt Dr. Rüdiger Hilfenhaus informiert über die Volkskrankheit SchilddrüsenerkrankungWenn die Schilddrüse aus dem Gleichgewicht gerät

LAUTERBACH (ol). Durchweg sehr gute Kritiken habe Dr. Rüdiger Hilfenhaus, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Krankenhaus Eichhof, für seinen Vortrag zum Thema Schilddrüsenerkrankungen verzeichnen können, indem er intensiv auf verschiedene Funktionsstörungen eingegangen sei.

Schilddrüsenerkrankungen seien hierzulande eine echte Volkskrankheit. Ab dem 45. Lebensjahr habe, laut Pressemitteilung, nahezu jeder zweite Bundesbürger einen auffälligen Schilddrüsenbefund, jeder dritte Deutsche habe einen Knoten oder weise eine sonographische Auffälligkeit der Schilddrüse auf – und zwar geschlechterübergreifend. In seinem Vortrag ging Dr. Hilfenhaus intensiv auf die verschiedenen Funktionsstörungen ein.

Dabei habe er den Unterschied zwischen einer Unterfunktion, die sich unter anderem durch Müdigkeit, Schwellungen im Gesicht, Verstopfung oder verlangsamte Herzfrequenz bemerkbar macht, sowie der Überfunktion mit Herzrasen, Schwitzen, Nervosität und Gewichtsverlust, erläutert. Jodmangel in der Nahrung stelle eine Hauptursache für die Entstehung von Schilddrüsenerkrankungen dar. Mit dem zunehmenden Verzehr von Fertigprodukten, die von der Industrie bereits mit Jodsalz versetzt werden, nehme der Jodmangel in der Bevölkerung ab.

Diagnostik als Großteil der Präsentation

Der Chefarzt habe aufgezeigt, welche Empfehlungen der Jodzufuhr nach Altersklassen gegeben werden können und gab Hinweise auf den Jodgehalt von Nahrungsmitteln. Den Teilnehmern des Vortrages sei eine Check-Up-Übersicht ausgeteilt worden. Durch Beantwortung von wenigen Fragen habe jeder sein persönliches Risiko für eine Schilddrüsenerkrankung herausfinden können, um dann entsprechende weitere Untersuchungen beim Hausarzt einzuleiten. Dr. Hilfenhaus habe einen großen Teil seiner Präsentation der Diagnostik gewidmet, informierte über die Bestimmung der Schilddrüsenhormone im Blut oder die Ultraschalluntersuchung sowie weiterführende Diagnostik mittels Szintigraphie oder Punktion der Schilddrüse.

Wann eine Operation sinnvoll erscheine, oder ob eine konservative Therapie mit Hormonen und Jodid ausreichend sein könne, welche Maßnahmen erforderlich seien, wenn ein Krebsverdacht bestehe, und was zu tun sei, wenn ein Erkrankter, wie einst der britische Komiker und Schauspieler Marty Feldman unter den typischen Glubschaugen leidee, auf all diese Fragen sei der Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Lauterbacher Krankenhaus eingegangen.

Aufklärung über Risiken

Dabei habe er umfassend über Risiken aufgeklärt, die während einer Operation auftreten können, gab aber gleichzeitig eine Übersicht über sichere und schonende Operationsmethoden, die dank der Verwendung neuester Techniken die Gefahr von Komplikationen weiter eindämmen. Hierzu zähle das Neuromonitoring, mit dessen Hilfe man den Stimmbandnerv während der Operation darstelle und sicher schont, sowie moderne Versiegelungstechnik von Gefäßen mit Ultraschallscheren.

Dr. Hilfenhaus habe sich Zeit für die ausführliche Beantwortung der Fragen aus dem Publikum genommen und gab verständliche Informationen dazu, an wen sich Betroffene mit Problemen an der Schilddrüse wenden können. Der Chefarzt soll die Zuhörerschaft auf ganzer Linie überzeugt haben und habe 100 Prozent Zustimmung bei der Frage, ob er als kompetenter Ansprechpartner für eine chirurgische Therapie konsultiert werden würde, erreicht.

Der nächste Termin zur Vortragsreihe „Treffpunkt Gesundheit“ finde am Donnerstag, 17. Mai, statt. Ab 18 Uhr referiere Dr. Johannes-Josef Veltin, Leitender Oberarzt Unfall- und Orthopädische Chirurgie, zum Thema „Wenn der Schuh drückt und der Fuß schmerzt“.

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