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Stadtwerke Lauterbach und Ingenieurbüro Schnittstelle Boden trafen KooperationslandwirteFeldbegehung im Wasserschutzgebiet Maar

LAUTERBACH (ol). In Lauterbacher Stadtteil Maar gibt es einige Flächen, die im Wasserschutzgebiet liegen und trotzdem von Landwirten betrieben werden. Bezügliche der Wasserqualität, arbeiten sie eng mit den Stadtwerken Lauterbach zusammen und treffen sich regelmäßig zu Informationsveranstaltungen und Feldbegehungen. Zu so einer trafen sich die Landwirte und die Stadtwerke auch in der vergangenen Woche und tauschten sich über Verbesserungsvorschläge aus.

Laut Pressemitteilung der Stadtwerke Lauterbach, sind sie für die Versorgung der Bevölkerung mit Wasser und Energie verantwortlich. Im Bereich der Wasserversorgung sollen sie derzeit 14 Brunnen und neun Hochbehälter unterhalten. Die Trinkwasserqualität im Versorgungsgebiet sei hervorragend – Nicht nur, dass die Grenzwerte ohne Aufbereitung eingehalten werden, viele Werte sollen sogar unterhalb der Nachweisbarkeitsgrenze liegen. Zur Sicherstellung dieser hohen Wasserqualität unterliege die Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen in Trankwasserschutzgebieten in Deutschland einer Wasserschutzgebietsverordnung. Diese regle die Bewirtschaftung der Flächen durch Ver- und Gebote, die über die „Gute fachliche Praxis“ hinausgehe.

Wie die Stadtwerke Lauterbach mitteilen, besteht seit Anfang 2017 für die Landwirte, die Flächen im Wasserschutzgebiet Maar bewirtschaften, als Alternative zur Wasserschutzgebietsverordnung die Möglichkeit, in einer Kooperation mit der Stadtwerke Lauterbach GmbH zusammen zu arbeiten. 93 Prozent des Ackerlandes sollen von Landwirten bewirtschaftet werden, die der Kooperation beigetreten seien. Das zeige die hohe Bereitschaft der Lauterbacher Landwirte, sich auf freiwilliger Basis an einem Projekt zum Grundwasserschutz zu beteiligen.

Bodenproben im Frühjahr ziehen und auf Stickstoff untersuchen

Im Rahmen eines solchen Kooperationsvertrags werden ebenfalls Auflagen für die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen im Wasserschutzgebiet ausgearbeitet. So wird beispielsweise vorgegeben, dass vor einer Sommerung eine Zwischenfrucht angebaut werden muss, die den Stickstoff, der im Herbst nach der Ernte im Boden verbleibt, aufnehmen kann und somit eine Auswaschung von Stickstoff ins Grundwasser verhindern kann. Auch sind Beschränkungen bei der Menge und dem Zeitpunkt der organischen und mineralischen Düngung in dem Kooperationsvertrag geregelt.

Den teilnehmenden Landwirten werde zusätzlich eine Beratung zur grundwasserschutzorientierten Bewirtschaftung ihrer Flächen durch das Ingenieurbüro Schnittstelle Boden angeboten. Außerdem sollen im Frühjahr und Herbst Bodenproben auf den landwirtschaftlichen Flächen gezogen und auf den vorhandenen Stickstoff untersucht werden. Auf Grundlage dieser Bodenproben, aber auch von Pflanzen- und Wirtschaftsdüngeranalysen könne die Düngung an den Bedarf der Pflanze angepasst werden und damit die Auswaschung von Stickstoff in das Grundwasser reduziert werden. Zur Kontrolle, ob die gedüngte Stickstoffmenge an den Ertrag angepasst sei, geben die Kooperationslandwirte jedes Jahr ihre Schlagkarteien ab.

Feldbegehung mit Ingenieurbüro Schnittstelle Boden

Im Rahmen der Kooperation sollen neben Informationsveranstaltungen auch gemeinsame Feldbegehungen angeboten werden. Ende Oktober sollen sich die Kooperationslandwirte mit Beratern des Ingenieurbüros Schnittstelle Boden zu einer solchen Feldbegehung getroffen haben. Dabei sollen verschiedene Zwischenfrüchte und ihre positiven Aspekte für den Grundwasserschutz im Mittelpunkt gestanden haben. Weiter heißt es in der Pressemitteilung, es wurden zusammen mit den Landwirten Flächen mit Zwischenfruchtbeständen bewertet und rege über Verbesserungsmöglichkeiten im Zwischenfruchtanbau für das Folgejahr diskutiert.

Werden Zwischenfrüchte richtig eingesetzt, das heißt finde der Anbau angepasst an den jeweiligen Betrieb, die Fruchtfolge und die Witterung statt, können Zwischenfrüchte nicht nur Stickstoff daran hindern ausgewaschen zu werden, sondern sie vermögen es, den Humusgehalt des Bodens zu steigern und das Bodengefüge, beziehungsweise den Boden im Allgemeinen zu verbessern. Darüber hinaus können aus dem richtigen Einsatz von Zwischenfrüchten sogar betriebswirtschaftliche Vorteile gezogen werden. Als regionaler Wasserversorger sollen die Stadtwerke Lauterbach die enge Zusammenarbeit mit den Landwirten schätzen, da die zum effizienten Umwelt- und Grundwasserschutz beitrage und außerdem die einwandfreie Versorgung der Lauterbacher Bevölkerung mit erstklassigem Trinkwasser nachhaltig unterstütze.

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