LAUTERBACH (ol). In diesem Jahr ging die traditionelle drei-Tages-Wanderfahrt des Vogelsberger Höhen-Clubs (VHC) in Lauterbach am vergangenen Wochenende in die Mainspessart-Region.

Über 30 Teilnehmer starteten am frühen Sonntagmorgen mit dem Bus, wie in einer Pressemeldung bekannt gegeben wurde. Von Lauterbach aus ging es in die von grün bewaldeten Bergen umrahmte und als „Tor zum Naturpark Spessart“ bekannte mittelalterliche Stadt Lohr wo man sich in ein wunderschönes Hotel am Ufer des Mains einquartierte.

Von oben hat man die schönste Aussicht

Gestärkt durch die Einnahme eines gemeinsamen Frühstücks ging es dann sogleich auf die erste, 14 Kilometer lange Tageswanderung. Der sofort „knackige Anstieg“ mit 100 Höhenmetern zur historischen Ruine Schönrain wurde oben mit einem atemberaubenden Ausblick auf das Maintal belohnt. Ursprünglich war diese Ruine ein Benediktinerkloster und später diente diese Anlage als Unterkunft für die Forstverwaltung. Die Gewölbekeller dieser Ruine beherbergen eines der bedeutsamsten Winterquartiere für Fledermäuse in Bayern.

Auch ein Päuschen muss mal sein. Kraft tanken und weiter geht es. Alle Fotos: VHC Lauterbach

Auf der markierten Qualitätsroute (Spessartweg 1) ging es weiter an einigen Mühlen vorbei zu einer entspannten Kaffeepause in den Wallfahrtsort Mariabuchen und Besichtigung der Wallfahrtskirche, die seit 2002 von den Franziskaner-Minoriten betreut wird. Die letzten fünf Kilometer mit steilem „Kreuzweganstieg“ führten weiter durch das Naturschutzgebiet Romberg hinunter über Sedelbach und der Mainüberquerung ins Hotel, gerade noch rechtzeitig vor einem fürchterlich einsetzenden Platzregen mit heftigen Sturmböen.

Auf dem Weg der Märchen wandeln

Die Tagestour des nächsten Tages gehörte dem „Schneewittchen-Wanderweg“ mit 18 Kilometern der morgens beim Lohrer Schloss startete. Nach steilem Aufstieg zur Kapelle am Valentinusberg (erbaut 1660) ging es weiter über einen Waldlehrpfad auf einsamen Wegen und Pfaden durch den schönen Spessartwald, dem größten zusammenhängenden Laubmischwaldgebiet Deutschlands. Über verschiedene bewaldete Berghöhen von bis zu 542 m Höhe kam für die meisten Wanderer dann endlich der Abstieg in die Gemeinde Partenstein und die ersehnte Mittagsrast an der dortigen Fischerhütte rund um einen kleinen Karpfenteich. Danach ging diese Tageswanderung über den „Verfolgungsweg der bösen Stiefmutter“ (in Anspielung auf das Lohrer Schneewittchen) durch das Lohrtal in die Altstadt von Lohr zurück.

Der letzte Tag – ein gemütlicher Ausklang

Für den dritten Tag stand eine 15 Kilometer lange Wanderstrecke von Lohr nach Neustadt am Main auf dem Programm. Über schmale Pfade und später Waldwegen ging es allmählich bergauf mit gelegentlichen Ausblicken auf das Maintal. So auch vom Aussichtspunkt „Karl-Neuf-Platz“, von wo ein allerletzter Blick auf Lohr galt.

Die Wandergruppe – Auf zum Spessart. Foto: VHC Lauterbach

Am Margarethenhof, ehemals ein klösterlicher Wirtschaftshof bis ins 12. Jahrhundert zurück, vorbei wurde das alte Forsthaus „Aurora“ zu einer ausgiebigen Mittagsrast erreicht und sodann waren die letzten Kilometer zum Tagesziel geradezu nur noch ein erholsamer Abstieg durch schier endlose Wälder. In Neustadt wurde das alte Missions-Dominikanerinnen-Kloster besichtigt bevor im Biergarten „Zur alten Fähre“ auf der anderen Mainseite die Schlussrast der drei-tägigen Wanderfahrt mit einer deftigen fränkischen Brotzeit in fröhlicher Runde endete.

Auf der Heimfahrt bedankte sich Wanderführer Marius Ortmann für das disziplinierte und äußerst harmonische Verhalten aller Reiseteilnehmer und freute sich auch ganz besonders über das unfallfreie Gruppenleben, das allgemein als angenehm und bereichernd in einer überwiegend unbekannten Wanderlandschaft empfunden wurde. Den herzlichen Dank für die professionelle Organisation durch den Wanderführer für dieses drei-tägigen unvergessliche Naturerlebnis im wunderschönen Spessart brachte VHC-Vereinsmitglied Anneliese Fischer abschließend für die ganze Reisegruppe zum Ausdruck.

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