LESERBERICHT: Confederations Cup Gruppenspiel zwischen Weltmeister Deutschland und Südamerikameister Chile„11 Spieler – 80 Millionen Herzen – Die Mannschaft“

LESERBERICHT|KIRTORF (ol). „11 Spieler – 80 Millionen Herzen – Die Mannschaft“: Das ist der Slogan, den wir, David Ruckelshausen und Marcel Kutscher aus Kirtorf, uns ausdachten und damit an einem Gewinnspiel des Autoherstellers Hyundai zur Gestaltung des deutschen Mannschaftsbusses während des Confederations Cups ohne große Erwartungen teilnahmen. Doch der Spruch gefiel der Gewinnspieljury so gut, dass er es unter die Top 3 schaffte, die zu einer Onlineabstimmung ausgewählt wurden.

Und tatsächlich erhielt unser Slogan die meisten Stimmen, so dass wir in das russische Kasan zum Confederations Cup Gruppenspiel zwischen Weltmeister Deutschland und Südamerikameister Chile eingeladen wurden.

Wir besuchten bereits die Weltmeisterschaften 2006 in Deutschland und 2014 in Brasilien. Außerdem wohnten wir den Europameisterschaften 2008 in Österreich und der Schweiz, 2012 in Polen und der Ukraine sowie 2016 in Frankreich bei. Zudem besuchten wir bereits viele Auswärtsspiele des deutschen Teams. Daher waren wir sehr froh, dass wir nun auch die Gelegenheit bekamen, den Confederations Cup 2017 in Russland zu besuchen – wenn auch nur für eine Partie. So machten wir uns am vergangenen Mittwoch auf die Reise nach Russland.

Nah dran – Fußball wie kaum ein Anderer erleben. Foto: privat

Während eines Zwischenstopps in Moskau – wir hatten eine Stunde Zeit um in anderes Flugzeug nach Kasan umzusteigen – kam es zu einigen Verzögerungen bei der Passkontrolle, so dass wir unseren Anschlussflug um wenige Minuten verpassten. Da der nächste Flug schon ausgebucht war, konnten wir die Reise erst mit sechs Stunden Verspätung fortsetzen. Diese Verzögerung nutzten wir, in dem wir uns am Flughafen mit einigen russischen Spezialitäten vertraut machten. Schließlich erreichten wir die Hauptstadt der Republik Tatarstan in den frühen Morgenstunden des Donnerstages und waren froh, als wir todmüde ins Bett fallen konnten.

Direkter Kontakt mit den deutschen Spielern

Nach einer entsprechend kurzen Nacht wurden wir von einer eigens für uns abgestellten Betreuerin, Elvira, sowie Mitarbeitern von Hyundai an unserem Hotel abgeholt. Nachdem die Formalitäten schnell erledigt waren, begann eine intensive Sightseeing-Tour durch Kasan mit einigen Fotoshootings an den jeweiligen Sehenswürdigkeiten. Nach einer kurzen Pause, in der wir der tartarischen Küche frönten, hatte Hyundai noch eine besondere Überraschung für uns bereit. Man ermöglichte uns den Zutritt in das deutsche Mannschaftshotel zusammen mit einem deutschen Funktionär der FIFA.

Direkt dabei – Fußball Hautnah erleben, mit Blick hinter die Kulissen Foto: privat

Hier hatten wir sogar die Möglichkeit, ein paar Worte mit einigen deutschen Spielern zu wechseln und ihnen Mut für das anstehende schwere Spiel gegen den Südamerikameister zuzusprechen. Auch der DFB-Präsident Reinhard Grindel nahm sich Zeit, um uns zu begrüßen und einige Minuten mit uns zu plaudern. Da Marcel ein langjähriger Fußballer der FSG Kirtorf ist und David die Spiele der FSG regelmäßig besucht, ließen wir es uns nicht nehmen, die letztjährige Relegationsposse bei dem DFB-Präsidenten anzusprechen. Grindel konnte das Vorgehen des Hessischen Fußballverbandes nicht nachvollziehen und reagierte doch sehr fassungslos.

Nachdem wir die Mannschaft in den Mannschaftsbus verabschiedeten, fuhren wir gemeinsam mit dem FIFA Funktionär im Konvoi des Mannschaftsbusses zum Stadion. Auf besten Plätzen auf der Haupttribüne verfolgten wir gemeinsam mit unserer äußerst netten Betreuerin das spannende Spiel. Wir versuchten mit tatkräftiger Unterstützung von Elvira den lauten Gesängen der chilenischen Fans, die in einem Verhältnis von zirka 20:1 in der Überzahl waren, so gut und laut es ging zu trotzen – jedoch konnten wir die chilenischen Fans nicht übertönen. Nach dem Spiel stürzten wir uns in das kasanische Nachtleben. Dort betrieben wir, teilweise gemeinsam mit einigen chilenischen Anhängern, bis tief in die Nacht hinein eine ausführliche Spielanalyse.

Mit dem Bus zum Confed Cup nach Russland Foto: privat

Nach einem ereignisreichen Tag zurück in die Heimat

Am folgenden Freitag erkundeten wir Kasan auf eigene Faust. Da das Wetter jedoch sehr wechselhaft war, mussten wir immer wieder verschiedene Cafes aufsuchen, um uns vor dem Regen zu schützen. Diese Pausen nutzten wir, um einige typisch russische Getränke zu genießen. Am Abend ging es zu einem gemeinsamen Abendessen mit Elvira, bei dem wir nochmals die gute russische Küche auskosteten. Anschließend ließen wir den Abend bei abermals typisch russischen Getränken in einer schönen Bar ausklingen.

Am Samstag morgen trafen wir uns mit Elvira sowie den Mitarbeitern von Hyundai zu einem letzten gemeinsamen Frühstück. Hier ließen wir die aufregenden Tage in Russland revue passieren. Schließlich verabschiedeten wir uns von unseren neuen Freunden und traten die lange Heimreise, die diesmal ohne größere Komplikationen ablief, an. Nachdem wir wieder in Kirtorf eintrafen waren wir uns schnell einig, dass wir auch die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Russland besuchen werden.