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Erlebnispädagogik im Hohen Vogelsberg mit der Biodiversitätskiste des BUNDEntdeckungstour ins Reich der Wildkatze

HOHERODSKOPF (ol). Eine Biodiversitätskiste des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Hessen nimmt ab sofort Kinder und Jugendliche im Naturpark Hoher Vogelsberg mit auf eine spannende Entdeckungstour ins Reich der Wildkatze.

„Obwohl die Wildkatze bei uns im Vogelsberg lebt, bekommt der Besucher sie kaum zu Gesicht. Mit den Aktionen der Kiste wie Gipsspur-Gießen, Trittsteinspiel und Waldanalyse möchten wir die scheue Art erlebbar machen“, erklärte Susanne Schneider vom BUND Hessen. Die Biodiversitätskiste ist Teil eines Bildungspakets zur Wildkatze, das der BUND entwickelt hat, teilte der „BUND“ in einer Pressemitteilung mit.

Biodiversitätskiste als unterstützende Lernhilfe

Ist die Wildkatze ein entlaufener Stubentiger? Was sind Lockstöcke? Und was haben Wildkatzen und Frösche gemeinsam? Diesen und anderen Fragen zur Wildkatze und ihrem Lebensraum gehen Kinder, Jugendliche und Familien jetzt rund um den Hoherodskopf auf die Spur. Mit im Gepäck: Ein Wildkatzenschädel, Bestimmungsbücher, Plüschtiere, ein Trittsiegel-Stempel und vieles mehr. Und dann wird im Wald gerätselt, geschnuppert, geschlichen, gestaunt und viel Neues gelernt.

„Wir Naturparkführer freuen uns sehr, dass die Kiste nun bei uns im Vogelsberg steht. Mit den Materialien können wir spannende und abwechslungsreiche Führungen für Groß und Klein gestalten und den Menschen die faszinierende Wildkatze näher bringen“, freute sich Naturparkführerin und Wildkatzenbotschafterin Martina Ulm. Neben den  Naturparkführern können zum Beispiel aber auch interessierte Pädagogen im Naturschutz-Infozentrum Hoherodskopf kostenlos einen Materialrucksack ausleihen und selber mit einer Gruppe auf Streifzug durch den Wildkatzenlebensraum gehen. Ausführliche Anleitungen und Hintergrundinformationen helfen beim unkomplizierten und flexiblen Einsatz des Kistenmaterials für verschiedene Altersstufen.

Unkompliziert und benutzerfreundliche Hilfe

Noch vor wenigen Jahrhunderten steifte die heimische Wildkatze durch ganz Hessen, heute kommt sie vor allem im Taunus, Spessart, Rothaargebirge und im Nordosten Hessens vor. Auch im Vogelsberg ist die Art anzutreffen, wenn auch noch nicht allzu häufig. Straßen, Siedlungen und strukturarme Ackerlandschaften trennen die Vorkommen voneinander. Viele Katzen werden auf ihren Wanderungen von Autos überfahren.

„Nur wenn wir die Wälder langfristig wieder miteinander verbinden, hat die Wildkatze noch eine Chance zu überleben. Und in den Spuren der Wildkatze werden dann auch andere Arten des Waldes folgen“, erklärte Schneider. Der BUND Wildkatzenwegeplan zeigt, wie durch grüne Korridore aus Büschen und Bäumen diese Biotopvernetzung realisiert werden kann.

Die Vernetzung der Wälder zum Schutz der Artenvielfalt sei eine Generationenaufgabe. Warum diese Aufgabe so wichtig ist und welche Bedeutung die Artenvielfalt auch für uns Menschen hat, soll vor allem Kindern und Jugendlichen vermittelt werden. Um sie anschaulich und begreifbar an die komplexen Themen heranzuführen, hat der BUND ein umfassendes Bildungspaket entwickelt. Neben der Biodiversitätskiste enthält es eine Bildungsmappe für den Schulunterricht, eine Mitmachaktion sowie eine Computer-Simulation. Nähere Informationen sowie Material-Downloads gibt es auf der Homepage vom BUND Hessen.

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